Veröffentlicht am 20.11.2023 13:06

Boykott: Altstadt-Fans verweigern Bayern-Spiel

Bayreuth-Fans im „Biest”. Viele werden nicht mit nach München fahren. (Foto: Stefan Dörfler)
Bayreuth-Fans im „Biest”. Viele werden nicht mit nach München fahren. (Foto: Stefan Dörfler)
Bayreuth-Fans im „Biest”. Viele werden nicht mit nach München fahren. (Foto: Stefan Dörfler)
Bayreuth-Fans im „Biest”. Viele werden nicht mit nach München fahren. (Foto: Stefan Dörfler)
Bayreuth-Fans im „Biest”. Viele werden nicht mit nach München fahren. (Foto: Stefan Dörfler)

„Nicht mit uns!“, heißt es im Post von letztem Sonntag. Uwe Glaser, Betreiber des Altstadt-Kult Museum nennt zwei Gründe, warum die Farben Schwarz und Gelb in München deutlich spärlicher als gewohnt vertreten sein könnten.

BAYREUTH. Wenn die SpVgg Bayreuth am Sonntag (26. November 2023) bei der U23 der Bayern antreten werden, wird die Mannschaft wohl auf einen Großteil ihrer Auswärtsfans verzichten müssen. Das Altstadt-Kult Museum hat auf Facebook zum Boykott aufgerufen.

SpVgg Bayreuth: Boykott von Bayern München II

Die Spielvereinigung hatte im Vorfeld des Spiels aus München den Hinweis bekommen, dass es keine Tageskasse im Stadion an der Grünwalder Straße geben wird, sondern nur Online-Tickets. So hat es die Altstadt auch nach außen kommuniziert. Kommunizieren müssen.

„Wer online Tickets kauft, muss sich auch personalisieren lassen. Und da kommt das Thema Datenschutz ins Spiel. Viele der Bayreuther Fans haben da eine sehr kritische Einstellung dazu“, sagt Uwe Glaser, Mitglied des Vereins Altstadt-Kult Museum e.V. und Betreiber des Onlineshops Tribünenkult. Gerade jüngeren Anhänger ist die Weitergabe Ihrer Daten ein Dorn im Auge, führt Glaser weiter aus. Und: „Wer online kauft, braucht Internet. Und das hat nicht jeder oder will es bewusst nicht nutzen.“ Der Fußball soll also Allgemeingut bleiben und niemanden ausschließen.

Zweite Mannschaften bei Bayreuth-Fans unbeliebt

Neben dem Thema Datensicherheit kommt noch ein anderes dazu, dass die Reise zur U23 der Bayern aus Fansicht weniger attraktiv macht als andere Spiele: „Die Zweitvertretungen von Profis sind im Allgemeinen unbeliebt, selbst wenn in deren Reihen vielversprechende Talente spielen sollten. Sie versperren anderen Teams mitunter den Weg in die 3. Liga, wenn sie die Regionalliga-Staffeln als Tabellenerster abschließen sollten“, führt Glaser aus. Er nimmt in diesem Zusammenhang auch das Wort „Wettbewerbsverzerrung“ in den Mund.Glaser selbst wird in München dabei sein. Ironischerweise findet das Spiel im Stadion an der Grünwalder Straße, der Heimstätte des TSV 1860 München, statt. „Einige versprengte Bayreuther Fans werden wohl auch mit dabei sein“, glaubt er. Die Anzahl sollte aber überschaubar bleiben.

Online-Tickets bei Bayern II: Würzburg-Fans boykottierten ebenfalls

Dass das Bayreuth-Spiel kein Einzelfall ist, zeigt ein Blick in diese Saison. Beim Spiel des Tabellenführers Anfang November gab es auch nur Online-Tickets für die Anhänger der Unterfranken. „Fußball soll Volkssport sein“, forderten damals die Würzburger Anhänger von den Maschikuli-Ultras aus Unterfranken. Die Fans der Bayern-Amateure solidarisierten sich prompt – und forderten auf einem Transparent: „Zurück zum Kartenschalter am Stadion! Auch für Gästefans!“ Man darf auf die Reaktion der Münchner Fans beim Auftritt der Spielvereinigung am kommenden Sonntag sein.


Von Jürgen Lenkeit
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