Das Mammographie-Screening in Deutschland ist ein bundesweites streng qualitätsgesichertes, freiwilliges Vorsorgeprogramm für Frauen zur Früherkennung von Brustkrebs.
Innerhalb des Mammographie-Screenings dürfen nur Ärzte mitarbeiten, die eine spezielle Ausbildung für das Screening absolviert haben, regelmäßige Fallsammlungsprüfungen durchführen und bestehen sowie spezielle Fortbildungsmaßnahmen absolvieren. Außerdem müssen diese Ärzte jährlich mindestens 5.000 Mammographien für das Mammographie-Screening befunden. Die Mammographie selbst besteht aus zwei Aufnahmen pro Seite und wird von speziell geschulten Fachkräften an täglich kontrollierten digitalen Geräten durchgeführt, um einerseits die Aufnahmen möglichst schonend für die Frauen und andererseits mit möglichst geringer Strahlendosis durchzuführen. Die Strahlenbelastung liegt dabei unter der natürlichen Strahlenbelastung pro Jahr und damit unter der Dosis der meisten anderen Röntgenuntersuchungen.
In der Screeningeinheit werden Frauen ab dem 50. Lebensjahr in zweijährigen Abständen nach vorheriger Einladung durch die sog. Zentrale Stelle in Bayern mittels Mammographie (= zwei Röntgen-Aufnahmen in unterschiedlichen Positionen von jeder Brust) auf Brustkrebs untersucht. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA = Vertreter der Ärzteverbände, der Krankenkassen und Krankenhäuser) hat ab Juli diesen Jahres die bisherige Obergrenze von 69 Jahren auf einschließlich das 75. Lebensjahr angehoben, das heißt, bis zum 76. Geburtstag haben die Frauen ein Anrecht auf die Untersuchung. Jedoch müssen die Frauen ab 70 sich vorerst noch selbst um einen Termin über die Zentrale Stelle kümmern (Tel. 089-5454640200) bis die technischen Vorbereitungen und Anpassungen vorgenommen worden sind, da ca. 2,5 Millionen Frauen in Deutschland zusätzlich anspruchsberechtigt sind. Voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres werden alle Frauen ab 70 Jahren eine schriftliche Einladung erhalten. Ein Untersuchungstermin ist frühestens 22 Monate nach der letzten Früherkennungsmammografie möglich. Eine Früherkennungsmammografie ist nicht möglich, wenn innerhalb der letzten 12 Monate bereits eine Mammografie aus anderen Gründen als zur Früherkennung durchgeführt wurde.
Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich über 74000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs. Über 17.600 Frauen sterben jedes Jahr daran. Grund genug, um dem Brustkrebs den Kampf anzusagen. Eine der wirksamsten Methoden im Kampf gegen Brustkrebs ist die Früherkennung mit Hilfe der Mammographie, um Brustkrebs sichtbar zu machen, noch bevor er tastbar wird. Das Mammographie-Screening gibt es in Bayern seit 2003. Ziel ist es, Brustkrebs in möglichst frühen Tumorstadien, d.h. weniger aggressive Tumore, zu erkennen und möglichst bevor der Brustkrebs in Lymphknoten oder Organe gestreut hat. In wissenschaftlichen Studien konnte dieser positive Effekt des Mammographie-Screenings belegt werden. Für Tumore unter 10 mm Größe liegt die Heilungschance beispielsweise bei über 90%. So können viel schonendere Therapieformen für die Frau in Betracht kommen, um den Tumor zu entfernen, wie z.B. die brusterhaltende Therapie (=BET).