Veröffentlicht am 14.03.2025 05:28

Wie bewegen sich Menschen im Rollstuhl? Studie untersucht Bewegungsabläufe

Foto: red
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An der Klinik für Orthopädie der Klinikum Bayreuth GmbH läuft gerade eine neue Studie. Die Fragen um die es geht: Lassen sich bei Menschen, die im Rollstuhl sitzen, durch Veränderung der Sitzposition oder des Bewegungsablaufs beim Anschiebverhalten Verschleißerkrankungen und Arthrose in Schulter und Ellenbogen reduzieren?

Im Rahmen einer Studie sucht Christian Benker, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie an der Klinik Hohe Warte, Antworten auf diese Fragen. Dafür braucht er Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die seit mindestens einem Jahr auf den Rollstuhl angewiesen sind und bisher keine Beschwerden in Schulterbereich oder den Ellenbogengelenken haben. Mehr als eine halbe Stunde ihrer Zeit müssen die Teilnehmer nicht mitbringen.

„Wir möchten Bewegungsabläufe analysieren, um Gemeinsamkeiten herauszufiltern“, sagt Benker. Dabei geht es auch um die Sitzposition oder den Rollstuhl selbst. „Wir gehen davon aus, dass die Menschen, die wenig oder keine Beschwerden entwickeln, etwas grundlegend richtig machen – und uns interessiert, was. Der Medizincampus Oberfranken macht es möglich, jetzt hier an der Klinik wissenschaftliches und praktisches Arbeiten gut zu verknüpfen“, sagt Benker.

Seine Studie unterstützt dabei nicht nur Klinikdirektor Prof. Dr. Rainer Abel, der neben der Klinik für Orthopädie auch das zertifizierte Querschnittzentrum an der Klinik Hohe Warte leitet, sondern auch Privatdozent Dr. phil. Roy Müller, habilitierter Biomechaniker, Bewegungswissenschaftler und Experte für Gang- und Bewegungsanalysen. An der Klinik Hohe Warte leitet er ein Labor, in dem er Bewegungsabläufe mit Hilfe von Infrarotkameras und Bewegungssensoren detailliert aufzeichnen und im Anschluss analysieren kann.

Um verwertbare Ergebnisse zu erhalten, braucht es eine Menge Daten, denn „neben den für uns veränderbaren Komponenten spielen viele individuell-persönliche Aspekte wie Alter, Größe und Geschlecht eine Rolle, auf die wir keinen Einfluss haben. Das können wir nur durch entsprechend viele Messungen ausgleichen. Wir freuen uns daher über jeden, der mitmacht.“ Im Labor werden die Teilnehmer mit Markern und Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsabläufe auf den Computer übertragen. „Wir können sie dann mit spezieller Software auswerten und vergleichbar machen“, beschreibt Müller.

Schon erste Analysen können hilfreiche Hinweise liefern, von denen die Teilnehmer unmittelbar profitieren, ist Benker überzeugt.

„Alle erhalten eine Rückmeldung zu ihrem Bewegungsprofil und ihrer Sitzposition mit Tipps, was sich unter Umständen anpassen und verbessern lässt.“


Von red
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