Die Hand ist ein echtes Wunderwerk. Wir fühlen, greifen, kommunizieren, sehen sogar mit den Händen. Möglich macht das ein komplexes Konstrukt aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Nerven. Kein Wunder also, dass im Falle einer Erkrankung der Hand auch ein Spezialist ran sollte. Dr. Trojan ist Oberarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Im Rahmen eines Medizinischen Vortags spricht er am Mittwoch, 05. Februar, um 18 Uhr, im Speisesaal des Therapiegebäudes an der Klinik Hohe Warte über die häufigsten Beschwerdebilder und deren Behandlungsmöglichkeiten.
Was macht die Hand so besonders, dass sie einen eigenen Spezialisten braucht?
Dr. Trojan: Die Hand ist ein unglaublich faszinierendes Konstrukt, in dem unzählige Sehnen, Muskeln und Nerven in einem perfekten Zusammenspiel agieren. In unserem Gehirn gibt es ein eigenes Areal, das nur dafür zuständig ist, die Informationen, die unsere Hände weitergeben, zu verarbeiten. Dabei sind die Nervenbahnen oft so klein, dass wir unter dem Mikroskop operieren, um Funktionalität und Durchblutung wiederherzustellen. Das erfordert nicht nur eine Menge Geschick, sondern auch genaues anatomisches Wissen. Schließlich sollen Patientinnen und Patienten nach einem Eingriff so viel Funktionalität wie möglich wiedererlagen.
Welche Beschwerden der Hand werden sie in Ihrem Vortrag ansprechen?
Dr. Trojan: Ich werde mich vor allem auf Krankheitsbilder konzentrieren, bei denen sich die Beschwerden schleichend entwickeln, die aber Betroffenen nach und nach immer größere Probleme bereiten. Und ich möchte Betroffene ermutigen, sich damit zur Abklärung an uns als Fachärzte zu wenden. In den allermeisten Fällen müssen sie sich nicht mit den Einschränkungen oder Schmerzen abfinden. Es gibt gute Möglichkeiten, die Beschwerden operativ zu beheben oder zumindest deutlich zu lindern – und das in vielen Fällen, ohne einen langwierigen stationären Klinikaufenthalt.
Können Sie dafür Beispiele nennen?
Dr. Trojan: Die Klassiker für uns sind das Karpaltunnelsyndrom, die Rhizarthrose oder Morbus Dupuytren. Auf die einzelnen Krankheitsbilder und Symptome werde ich in meinem Vortrag näher eingehen. Bei dem Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine knöcherne Verengung eines Nervenkanals im Handgelenk. Nerven werden abgedrückt und verursachen Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Fingern. Bei der Rhizarthrose handelt es sich um einen Knorpelverschleiß im Daumengrundgelenk – die Reibung verursacht Schwellungen, Entzündungen und Schmerzen. Hinter Morbus Dupuytren verbergen sich bindegewebsartige Verwachsungen an den Sehnen der Finger im Bereich der Mittelhand. Diese verhärten, bilden Knoten und verkürzen dadurch die Sehnen. Das führt dazu, dass die Hand immer mehr zur Faust wird und die Fähigkeit zum Strecken der Finger verloren geht. Die gute Nachricht: All diese Erkrankungen können wir operativ gut und größtenteils sogar ambulant operieren und damit eine deutliche Besserung und Linderung erreichen.
Wann sind Patientinnen und Patienten bei Ihnen im Ambulanten Zentrum richtig?
Dr. Trojan: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schmerzen in der Hand, Bewegungseinschränkungen der Finger oder ein konkreter Verdacht für eine der bereits genannten Erkrankungen – in all diesen Fällen sind wir die richtigen Ansprechpartner. Das gilt für Diagnosestellung und Therapie. Besteht der Verdacht eines Karpaltunnelsyndroms, rate ich allerdings dazu, parallel auch einen Termin bei einem Neurologen oder einer Neurologin zu vereinbaren. Der Hintergrund: Auch, wenn die Operation durch den Handchirurgen erfolgt, eine eindeutige Diagnose – und damit auch die Indikation zur OP – muss neurologisch erfolgen. Patientinnen und Patienten gewinnen also vor allem Zeit. Beratung, Vorbesprechung, Operation und Nachsorge, bieten wir den Patientinnen und Patienten dann aus einer Hand bei uns im Ambulanten Zentrum an. Sollte in manchen Fällen dennoch ein stationärer Aufenthalt nötig sein, haben wir durch die enge Anbindung an die Klinik, die Möglichkeit, die Patientinnen und Patienten hier zu betreuen.
Medizinischer Vortrag
Alles für die Hand. Handchirurgie heute
Mittwoch, 05. Februar, 18 Uhr
Therapiegebäude Klinik Hohe Warte, Speisesaal
Dr. Adam Trojan, Oberarzt der Klinik für Plastische,
Ästhetische und Handchirurgie
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.
Terminvereinbarung:
Tel: 0921 400-3720
E-Mail: mvz.chirurgie.bt@klinikum-bayreuth.de