OBERFRANKEN.In Oberfranken hat die Aussaat der Sommergerste begonnen – der entscheidende erste Schritt für die Bierherstellung. Die Gerste benötigt in den kommenden 100 bis 120 Tagen eine optimale Mischung aus Sonne und Regen, um die für den Brauprozess essenziellen Inhaltsstoffe wie Stärke und Eiweiß zu entwickeln. Moderne Sorten mit Namen wie Amidala und Avalon bilden die Grundlage für Malz, das den Geschmack, die Farbe und das Aroma des Biers prägt.
Oberfranken, bekannt für seine rekordverdächtige Brauereidichte mit rund 170 Brauereien, baut auf etwa 20.000 Hektar Gerste für die Bierherstellung an – ein Viertel der bayerischen Anbaufläche. Doch trotz dieser stolzen Tradition hat sich die Anbaufläche seit den 2000er Jahren mehr als halbiert. Landwirte stehen vor Herausforderungen wie steigenden Kosten, Konkurrenz durch andere Ackernutzungen und witterungsbedingten Risiken wie Frost und Sommerextremen.
Die Sommergerste, eine der wichtigsten Zutaten des Biers, liefert mit ihren Kohlenhydraten die Grundlage für die alkoholische Gärung und die Bildung von Kohlensäure. Nach der Ernte im Spätsommer wird sie zu Malz verarbeitet, das entscheidend für den Charakter des Biers ist.
Mit der diesjährigen Aussaat bleibt die Hoffnung, dass die Ernte optimale Qualität erreicht – damit die Genießer bald wieder anstoßen können: auf Oberfrankens Braukunst und die Sommergerste, die ihr Herzstück bildet. red