BAYREUTH. Die IHK für Oberfranken Bayreuth möchte architektonisch dorthin kommen, wo sie sich inhaltlich als Ansprechpartner für die Wirtschaft im Bezirk sieht. Deshalb rücken ab Februar die Bagger an. Nicht an der repräsentativen Vorderseite des Gebäudes in der Bahnhofstraße, sondern in der Friedrich-von-Schiller-Straße. Dort wird das Bildungszentrum, der sogenannte B-Bau, rückgebaut und der Rest dann abgerissen. Ihm wird in wenigen Jahren ein neugebauter IHK-Campus folgen. inbayreuth.de berichtete erstmals Anfang 2023 von dem Vorhaben.
Dem Erdboden gleichgemacht werde es, sagte IHK-Präsident Dr. Michael Waasner beim Neujahrsempfang der IHK am Montag (8. Januar 2024), im Kammersaal des IHK-Bildungszentrums. Längst werde das Gebäude nicht mehr moderner Aus-, Fort- und Weiterbildung gerecht. Der Neujahrsempfang war die letzte Veranstaltung im alten Kammersaal der IHK. Ab Februar folgt der Rückbau, dann werden die Abbrucharbeiten folgen. Der betonbeladene Charme der 1970er Jahre wird bei der IHK bald der Vergangenheit angehören.
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Die Zukunft ist für den sogenannten IHK-Campus bestimmt. Der soll 2026 an den Start gehen. Auf einen Stichtag will man sich bei der Wirtschaftskammer jetzt, Anfang 2024, nicht festlegen. Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm betont vielmehr den strategischen Nutzen des Neubaus. „Mit der Schaffung eines ‚IHK-Campus Bayreuth‘ tragen wir dem gestiegenen Stellenwert der beruflichen Bildung Rechnung“, sagt er über den Campus. Unternehmen aus ganz Oberfranken sollen dort eine Heimat für lebenslanges Lernen finden. Und um das demonstrativ zu beweisen, hat Wolfram Brehm gemeinsam mit seinem Stellvertreter Tobias Hoffmann gleich ein Baustellenschild zum Vor-Ort-Termin an der Kammer mitgebracht. Jenes Schild war bereits wenige Tage zuvor beim Empfang Blickfang und Ankündigung zugleich.
Auch wenn es seitens der IHK niemand direkt sagt: Baulich konnte das Bildungszentrum, dessen Tage nun gezählt sind, nicht mit dem inhaltlichen Anspruch der Kammer mithalten. Die tritt mit der Marke „Die Weiterbildung für Oberfranken“ am Markt auf. Der Neubau soll architektonisch ein Quantensprung gegenüber seinem Vorgänger, die Strahlkraft der IHK im Bildungsbereich erhöht werden. „Es wird jetzt einfach Zeit“, sagt Brehm über das Gebäude, das schon länger leer steht.
Ob es während des Rückbaus und anschließenden Neubaus Kapazitätsprobleme gebe? „Nein, definitiv nicht“, sagt Hoffmann. Viele Bildungsseminare und –kurse fanden schon vor Corona online statt. Dieser Trend wurde durch die Pandemie verstärkt. So scheint es nur auf dem ersten Blick bemerkenswert, dass der Neubau deutlich kleiner wird als der Bestandsbau. „Nur noch ungefähr ein Drittel der Fläche wird der IHK-Campus dann groß sein“, kündigt Brehm an. Und Hoffmann ergänzt: „Der Neubau wird eingeschossig sein, dafür modular in einen großen Saal mit bis zu 300 Personen oder mittels Trennwänden in mehrere kleine unterteilt werden können.“ Auf ohnehin bereits versiegelter Fläche sollen zudem weitere Autostellplätze entstehen.
Der neue IHK-Campus umfasst ein Volumen in Höhe von rund 14 Millionen Euro und wird durch das Bayerische Wirtschaftsministerium mit europäischen Geldern gefördert. Die Fertigstellung des neuen Bildungshauses ist für das Jahr 2026 geplant.