Bayreuth ist seit dieser Woche noch ein bisschen digitaler und hipper, wenn es um Bestellung und Lieferung von Essen geht. Uber Eats, eine der weltweit führenden Smartphone-Apps für Essenslieferungen geht in dieser Woche in Bayreuth an den Start. Offiziell ab Donnerstag, den 18. April, der weiche Start ist bereits erfolgt.
Rund 35 Gastronomen aus Bayreuth kooperieren mit Ueber Eats allein zum Start. Dass das in Zukunft mehr werden könnten, ist anzunehmen. „Bayreuth ist für uns interessant, weil die Stadt eine vielseitige gastronomische Szene besitzt und als Universitätsstadt auch von vielen jüngeren Menschen bewohnt wird. Außerdem haben wir festgestellt, dass allein in den letzten zwölf Monaten mehr als 7.000 Mal versucht wurde, in Bayreuth mit der Uber Eats App zu bestellen“, sagt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von inbayreuth.de.
Bayreuth war also auf dem Radar des globalen Liefermultis aufgetaucht. Im zurückliegenden Winter liefen die Vorbereitungen an, Restaurants und Imbissbetreiber wurden von Uber Eats auf eine Teilnahme angesprochen. Die Resonanz war offenbar gut, nun erfolgt der Launch. Wie viele Bayreuther Partner genau mitmachen? „Rund 35”, heißt es von Unternehmensseite ohne eine konkrete Anzahl zu nennen.
Ein Gastronom, der ab sofort mit Uber Eats in Bayreuth kooperiert, ist Hannes Frach. In der Ludwigstraße betreibt er seit einigen Jahren das Focacciala, bietet dort Spezialitäten auf Basis italienischen Weißbrots an. „Reichweite und Werbung.“ Das sind nach Frachs Worten seine Beweggründe dafür, dass Uber Eats seine italienischen Spezialitäten ausliefern wird. „Ich werde als Teilnehmer auf der Seite von Uber Eats geführt, mehrere Leute werden auf das Focacciala aufmerksam, unser Bekanntheitsgrad steigt.“ Anders als bei anderen Anbietern biete Uber Eats laut Frach ein breiteres kulinarisches Spektrum an
Bisher lieferte Frach nach Absprache mit seinen Kunden bei einer Mindestbestellmenge von sechs Focaccias oder Paninis im Stadtgebiet aus. Das ist nun anders. Die von Uber Eats beauftragten Lieferkuriere parallel zu den Öffnungszeiten des Focacciala bereit. Die Entscheidung darüber, ob nur ein oder zwei Hefefladen innerhalb Bayreuths oder gar einer der Nachbargemeinden geliefert wird, muss nun nicht mehr Frach treffen. Sondern Uber.
Ein weiterer Bayreuther Partner, der vom Start weg mit dabei ist, ist Señor Taco in der Maximilianstraße. Chef Sedat Esen hat am Dienstag bereits einen „soften Launch“, wie er es nennt, in die Wege geleitet. Der läuft auch noch am Mittwoch. Auf der Uber-Seite wird Señor Taco längst geführt. „Ich muss mich nicht um Personal kümmern, ich brauche keine eigenen Fahrer. Und Fahrzeuge schon gleich gar nicht.“ Für Esen ist das praktisch, da ein Stellplatz weit weg von seinem Laden in der Fußgängerzone keine Option ist. Weiterer Vorteil für ihn als Gasto-Partner: „Das Lieferrisiko liegt bei Uber Eats und seinen Fahrern.“ Wie auch bei Frach kann er mittags zur Rush Hour einen Lieferservice anbieten.
Nutzer wählen in der Smartphone-App von Uber Eats die gewünschten Gerichte, im Hintergrund verbindet eine Technik die Kunden mit dem jeweiligen Restaurant und den Essenskurieren. Bezahlt wird Bargeldlos direkt in der App – oder eben doch ganz konservativ in bar bei der Lieferannahme.
Uber Eats arbeitet mit lokalen Subunternehmen vor Ort, in der Regel sind das eigenständige Lieferfahrer. In der Regel sind die Fahrer mit E-Bikes oder Fahrrädern unterwegs, so dass auch zentral gelegene Restaurants direkt angesteuert werden können, ohne einen Autoparkplatz suchen zu müssen. Zwischen Bestellung und Lieferung vergehen laut Uber im weltweiten Schnitt weniger als 30 Minuten. Ohne den Zusatz „Eats“ kann man Uber auch für das Buchen von Autofahrten nutzen. Taxiunternehmen wehrten sich in der Vergangenheit wiederholt gegen dieses Vorgehen.
Worüber weder Uber noch die beteiligten Gastronomen gegenüber inbayreuth.de sprechen, ist die Höhe der Umsatzbeteiligung von Uber Eats. Branchenkenner gehen hier von rund einem Drittel des Bestellwerts aus.