Am Freitag, 20. September, um 20 Uhr starten die aus dem Insolvenzverfahren der alten Bayreuth Tigers hervorgegangenen onesto Tigers Bayreuth mit einem Heimspiel gegen den deutschen Altmeister EV Füssen in die neue Saison der Eishockey-Oberliga Süd.

Anfang des Jahres schien das Profieishockey in Bayreuth nach der Insolvenzanmeldung der Bayreuth Tigers GmbH vor dem Ende zu stehen. Dank des Interesses und Engagements der Firma onesto von Thomas Lünenborg gelang jedoch ein von vielen schon kaum mehr für möglich gehaltener Neustart, die onesto Tigers Bayreuth GmbH wurde neu aus der Taufe gehoben. Das Insolvenzverfahren konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Thomas Lünenborg wurde neuer Geschäftsführer und es wurde im Verein wieder Vertrauen aufgebaut. Die GmbH und der EHC als Stammverein arbeiten wieder zusammen und auch die in den vergangenen Jahren in der Zeit der „Wendel-Ära” aufgetretene Spaltung der Fans konnte mit der Rückkehr der Mainkurve-Ultra-Fangruppierung zur neuen Spielzeit zu den Spielen der onesto Tigers beendet und befriedet werden. Allenthalben herrscht somit im Bayreuther Eishockey neue Zuversicht und Aufbruchstimmung.

Erst Mitte Mai war man handlungsfähig und hatte entsprechend kleine Zeitfenster, die man – mit großem Engagement aller Beteiligten – nutzen konnte, um ein konkurrenzfähiges Team an den Start für die Oberligasaison 2024/2025 schicken zu können. Zentrale Figur bei der Zusammensetzung des neuen Teams war Headcoach und Sportdirektor Larry Suarez. „Im Rahmen dessen, was für uns möglich war, haben wir, so denken wir, das Optimum herausgeholt. Natürlich muss sich das Team im besten Falle sehr schnell finden und zu einer Einheit werden, aber auch hier sind wir überzeugt, dass mit den Jungs eine gute Mischung gefunden wurde. Die erfahrenen Akteure kennen die Situation bestens und werden sicher vorangehen“, blickt Geschäftsführer Thomas Lünenborg sehr positiv in die Zukunft.

Wichtig ist, dass die erfahrenen Spieler vorangehen. Zum Teamkapitän wurde der 28-jährige, von den Hammer Eisbären gekommene Powerstürmer Moritz Israel ernannt. Seine beiden Assistenten sind „Rückkehrer“ und Offensivspieler Dominik Piskor sowie der deutsch-belgische Stürmer Sam Verelst, die ebenfalls mit der Erfahrung von mehreren hundert Profispielen viel Erfahrung mitbringen. Wichtig sind natürlich die Kontingentspieler. Eine zentrale Figur ist dabei der finnische Stürmer und Top-Scorer des Nord-Oberligisten Saale Bulls Halle i der vergangenen Saison, Tatu Vihavainen. Vihavainen fiel zum Anfang der Vorbereitung wegen einer Knöchelverletzung aus, soll das Team aber jetzt verstärken. Seine Leistungsfähigkeit hat in den Testmatches der international erfahrene 27-jährige kanadische Stürmer Chris Seto bereits angedeutet. Ebenfalls für Schwung in der Offensive soll der 24-jährige Kanadier Aidan Brown sorgen, der zuletzt in Rumänien aktiv war.

Im Tor soll der sehr erfahrene, 34-jährige Deutsch-Russe Ilya Anryukhov (zuletzt Heilbronner Falken und Selber Wölfe), für einen sicheren Rückhalt sorgen. Backup-Goalie ist der junge Justin Spiewok, der von den Höchstadt Alligators kam.

Lucas Flade von DEL2-Meister Regensburg soll eine zentrale Figur in der Defensive werden. Allerdings fällt der 23-Jährige wegen eines beim Testspiel in Weiden erlittenen Handbruchs erst einmal aus. Die Abwehr stabilisieren sollen der Ex-Lindauer Maurice Becker (26), Niklas Heyer (23, von den Moskitos Essen), Paul Reiner (22, zuletzt Bad Nauheim), die beiden 22 Jahre alten „Rückkehrer“ Maximilian Mennert aus Memmingen und Leon Schuster (zuletzt Erfurt Black Dragons) sowie der erfahrene 31-jährige Deutsch-Tscheche Michal Spacek, der nach sieben Jahren bei den Hammer Eisbären jetzt am Roten Main anheuerte.

Für Erfahrung im Sturm steht der 31-jährige Deutsch-Tscheche Jan Hammerbauer (zuletzt Passau). Beweisen wollen sich die ambitionierten Nachwuchs-Offensivspieler Konstantin Melnikow (21, von den Iserlohn Roosters ausgeliehen), Rodinyo Bijsterbosch (19) und Nicolas Hinz (19, zuletzt Passau und Bietigheim). Tim Detig (23) aus Heilbronn bringt bereits einige DEL2-Erfahrung in den Sturm ein. Einziger Spieler der Bayreuth Tigers der vergangenen Saison im neuen Kader ist schließlich zur Freude vieler Fans der deutsch-schweizer Stürmer Lars Bergbauer.

Die Anhänger scheinen das neue Konzept der Tigers, das auf Seriosität, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von einzelnen Personen setzt, gut anzunehmen. Immerhin wurden rund 500 Dauerkarten verkauft. Die Sponsorenakquise ist zum Teil noch schwierig. „Man spürt eine gewisse Zurückhaltung, die nach der jüngeren Vergangenheit auch legitim ist. Dennoch sind wir mit vielen ehemaligen Werbepartnern weiter im Gespräch und leisten Überzeugungsarbeit vom ´neuen Weg´ der onesto Tigers“, erklärte hierzu kürzlich Geschäftsführer Thomas Lünenborg. Alle Eishockeyinteressierte dürfe sich jedenfalls auf eine spannende und interessante Saison freuen, für die als Ziel die Playoff-Teilnahme in der Oberliga realistisch sein dürfte.

Nach dem Heim-Auftakt gegen Füssen sind die onesto Tigers am 2. Spieltag, Sonntag, 22. September, in der 13er-Liga spielfrei, ehe es am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr an den Bodensee zu den EV Lindau Islanders geht. Zweites Heimspiel ist am Sonntag, 29. September, um 18 Uhr gegen den SC Riessersee. Die weiteren Partien der onesto Tigers in der Saison-Anfangsphase:

Mittwoch, 02.10., 19.30 Uhr Tölzer Löwen (A)
Freitag, 04.10., 20.00 Uhr Heilbronner Falken (H)
Sonntag, 06.10., 18.00 Uhr EC Peiting (A)
Freitag, 11.10., 19.30 Uhr Bietigheim Steelers (A)
Sonntag, 13.10., 18.00 Uhr EHF Passau Black Hawks (H)

Die beiden Oberligen Nord und Süd spielen jeweils eine Doppelrunde – demnach enden die jeweiligen Hauptrunden am Freitag, 21. Februar 2025. Direkt in der Folgewoche sind die Pre-Playoff-Spiele der Teams auf den Plätzen sieben bis zehn der jeweiligen Hauptrunden-Abschlusstabellen angesetzt.

Am Sonntag, 2. März 2025, beginnen die Achtelfinal-Partien der Playoffs, die im Best-of-Five Modus über Kreuz zwischen der Oberliga Nord und der Oberliga Süd ausgetragen werden. Ab dem Viertelfinale werden alle weiteren Playoff-Serien im Modus Best-of-Seven ausgespielt. Der Oberliga-Meister wird dann spätestens am Dienstag, 29. April 2025, gekürt. Während des Deutschland-Cups in der ersten Novemberwoche wird der gesamte Spielbetrieb der Oberliga-Staffeln ausgesetzt.