Veröffentlicht am 07.02.2024 09:00

Hussel und Eilles insolvent: Das sagen Bayreuther Betroffene

Eilles im Rotmain-Center: Mitarbeiter offenbar schlecht über weitere Schritte informiert. (Foto: Lenkeit)
Eilles im Rotmain-Center: Mitarbeiter offenbar schlecht über weitere Schritte informiert. (Foto: Lenkeit)
Eilles im Rotmain-Center: Mitarbeiter offenbar schlecht über weitere Schritte informiert. (Foto: Lenkeit)
Eilles im Rotmain-Center: Mitarbeiter offenbar schlecht über weitere Schritte informiert. (Foto: Lenkeit)
Eilles im Rotmain-Center: Mitarbeiter offenbar schlecht über weitere Schritte informiert. (Foto: Lenkeit)

Hussel, Eilles und Arko sind insolvent. Alle drei Handelsketten sind unter dem Dach der Deutschen Confiserie Holding organisiert. In Bayreuth sind drei Einzelhandelsgeschäfte von der Pleite betroffen. Die Mitarbeiter selbst tappen offenbar im Dunkeln.

Insolvenz von Hussel und Eilles: Bayreuther Geschäfte betroffen

Jörg Hoppe, Geschäftsführer der Süßen Quelle in der Carl-Schüler-Straße, geht seit Bekanntgabe der Insolvenz weiter seiner Berufung nach, ist für seine Kunden da und verteilt Fruchtgummis an seine Kunden. Wenn die kommen, bringen sie in der Regel Zeit mit und lassen sich beraten. Im Gespräch informiert er diese auch über die Hussel-Insolvenz. Offiziell äußern möchte er sich nicht. „Bitte haben Sie Verständnis dafür. Ich möchte Sie bitten, sich an die Zentrale zu wenden“, sagt er in seinem Geschäft auf Anfrage freundlich.

„Uns sagt doch keiner etwas“

Im Rotmain-Center haben Hussel, spezialisiert auf Süßwaren, und Eilles mit dem Schwerpunkt auf Kaffee und Tee je eine Filiale. „Uns sagt doch keiner etwas“, sagt eine Hussel-Mitarbeiterin im Rotmain-Center im persönlichen, aber kurzen Gespräch kurz angebunden. So lange sie nichts Anderes wisse, gehe sie logischerweise ihrer Arbeit nach. Namentlich genannt und fotografiert werden wolle sie nicht.


Das eint sie mit einer Mitarbeiterin bei Eilles nur wenige Schritte weiter: Dort zeigt eine Mitarbeiterin auf die Insolvenz angesprochen mit dem Zeigefinger nach oben, als sie von der Hierarchiepyramide spricht. „Ich werde nichts sagen, so lange es von der Zentrale kein Statement gibt.“ Und genau darauf wartet man bisher vergeblich. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt nur auf die Pressemitteilung verweisen können“, teilt die Sekretärin der J. Eilles GmbH & Co. KG aus Norddeutschland mit.

„Sanierungsmaßnahmen angehen“: Über 1.200 Beschäftigte bei Arko, Hussel und Eilles

Die Arko GmbH, Hussel GmbH und J. Eilles GmbH & Co. KG „haben sich zu diesem Schritt entschieden, um erforderliche Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen anzugehen“, teilt man in der Mitteilung in branchenüblichen Worten mit. „Da eine weitere Finanzierung im Rahmen einer außergerichtlichen Restrukturierung nicht darstellbar war, soll die Sanierung nun im Insolvenzverfahren angestrebt werden. Bei der J. Eilles GmbH & Co. KG ist lediglich das Filialgeschäft betroffen, das die Gesellschaft als Lizenznehmerin der J. J. Darboven Holding AG & Co. KG betreibt.“

Nach Angaben der Wirtschaftswoche haben alle drei Unternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein rund 1.200 Beschäftigte. Deren Löhne und Gehälter sind für die kommenden drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert. Kaufzurückhaltung der Verbraucher, auch im Weihnachtsgeschäft, sollen maßgeblich zur Zahlungsunfähigkeit von Hussel, Eilles und Arko geführt haben.

Insolvenz schon 2021 beantragt

Es ist bereits die zweite Insolvenz innerhalb kurzer Zeit. Bereits 2021 hatten Hussel, Eilles und Arko aufgrund der Corona-Pandemie Insolvenz in Eigenregie beantragt. Damals gelang die Rettung. Nun haben die jüngsten „Entwicklungen die erreichten Stabilisierungserfolge wieder neutralisiert“, heißt es dazu in der Unternehmensmitteilung.

Eine Anfrage beim Management des Rotmain-Centers zur Zukunft der Filialen von Hussels und Eilles blieb bisher unbeantwortet. Lies auch: Bereits Ende 2023 wurde ein Local Player als neuer Mieter im Center angekündigt.


Von Jürgen Lenkeit
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