Vor Kurzem folgten der Landtagsabgeordnete Franc Dierl (CSU) und sein Kollege Alexander Flierl (CSU), Vorsitzender des Landtagsausschusses „Umwelt und Verbraucherschutz“ im Bayerischen Landtag, einer Einladung des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) nach Waischenfeld. Dort hat der LBV ein Gebäude erworben, um die stark geschützte Fledermausart Hufeisennase (Hufi) zu schützen. Bei einer Ortsbegehung des sogenannten Wochenhauses, der Sommerresidenz der Hufis, erhielten die beiden Landtagsabgeordneten sowie der Erste Bürgermeister Thomas Thiem und Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds, einen Überblick über das Quartier, das dringend saniert werden muss.
Das im Mai 2023 gestartete LBV-Projekt „Hilfe für Hufis” dient dem Schutz der bedrohten Fledermausarten Kleine und Große Hufeisennase in der Frankenalb. Diese Fledermäuse sind durch den Einsatz von Insektiziden und die Zerschneidung ihrer Lebensräume stark gefährdet. Hufeisennasen benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen warme, ungestörte Dachböden, die durch die moderne Bauweise immer seltener werden.
„Hilfe für die Hufis“ wird vom Bayerischen Naturschutzfonds und der Oberfrankenstiftung gefördert. Diese Unterstützung ermöglicht es dem LBV, gemeinsam mit Partnern wie dem Landesverband für Höhlen- und Karstforschung und dem Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura sowie Hufeisennasenspezialisten aus Bayern und Thüringen, die Verbreitung der beiden Fledermausarten genauer zu erforschen und Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Fledermausarten umzusetzen. Ziel ist es, bestehende Quartiere zu verbessern und neue zu schaffen, um die Populationen der Hufeisennasen zu stabilisieren und zu vergrößern.
„Das Schutzprojekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie man aktiven Naturschutz mit zusätzlicher Information für Bürgerinnen und Bürger verbinden kann, also eine Win-Win-Situation für alle“, lobte MdL Dierl das Projekt „Hilfe für Hufis”, das von Nicole Meier als Ansprechpartnerin des LBV für das Projekt gemeinsam mit Dr. Andreas von Lindeiner, dem LBV-Experten für Naturschutzkriminalität, mit viel Engagement umgesetzt wird. „Wir wollen ein gutes Paket nicht nur für die bedrohte Art, sondern auch für die Region schnüren“, so Dr. Andreas von Lindeiner wörtlich. Dabei soll das Haupthaus des Areals auch als Mehrzweckraum für Vereine und Veranstaltungen sowie für eine Sonderausstellung über die Fledermaus nutzbar gemacht werden. „Wenn man ein gutes Angebot macht, dann wird das auch genutzt“, ist sich von Lindeiner sicher. Eine finanzielle Unterstützung des Projekts kommt daher nicht nur den Hufis zugute, sondern auch den Menschen vor Ort: „Jeder Euro, der in die Innenstadt investiert wird, zieht Folgeinvestitionen für die Stadt nach sich“, erweiterte MdL Flierl den Umwelt- und Naturschutzgedanken.
Dierl resümierte, dass es sich bei den Hufis um eine „bedrohte, schutzbedürftige Art handelt, der das Aussterben in Franken droht, wenn dieses wichtige Projekt nicht gefördert wird. Wir haben im schönen Waischenfeld außerdem ein super geeignetes Objekt, welches den Erhalt eines stadtbildenden Gebäudes beinhaltet, eine Nachnutzung bestehender Bausubstanz ermöglicht und als ‚Dachorganisation‘ im Wortsinn, den Schutz einer bedrohten Tierart bedeutet.“
Für den zuständigen Stimmkreisabgeordneten Dierl ist dies der Anlass, sich gemeinsam mit seinem Landtagskollegen Alexander Flierl in München für das heimatliche Leuchtturmprojekt einzusetzen und zu prüfen, inwieweit zusätzliche Fördermöglichkeiten bestehen.
Wer das Projekt „Hilfe für die Hufis“ unterstützen möchte, findet hier weitere Informationen: https://www.lbv.de/naturschutz/artenschutz/saeugetiere/hufeisennasen/