Eine knifflige Auswärtsaufgabe bei einem Team mit deutlich aufsteigender Tendenz steht dem BBC Bayreuth am Samstag, 15. März, um 18 Uhr in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Pro A bei den Dresden Titans bevor.
Nachdem Dresden in der vergangenen Saison den angestrebten Einzug in die Playoffs knapp verfehlt hatten, gab es an der Elbe einen großen personellen Umbruch. Center Arne Kayser kehrte zu den Sachsen zurück. Neu dabei sind zudem der in Ulm ausgebildete bulgarische U20-Nationalspieler Simeon Dimitrov und der italo-argentinische Aufbauroutinier Pablo Bertone. Dazu kommen die US-College-Absolventen Forward Wes Dreamer (mit 16,4 Punkten sowie 7,2 Rebounds im Schnitt aktuell Top-Performer), und Swingman Matthew Ragsdale (durchschnittlich 11,4 Punkte). Zu den Top-Performern gehören zudem Koen Sapwell (14,2 Punkte), Daniel Kirchner (10,0 Punkte) und Lucien Schmikale (10,7 Zähler im Schnitt). Lukas Zerner greift im Schnitt 5,5 Rebounds ab.
Nach einem schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen sorgte der Dresdener Sieg im Hinspiel in Bayreuth für den Beginn einer Wende bei den Sachsen. Aktuell hat das Team 14 Siege aus 27 Spielen auf dem Konto und liegt auf Tabellenplatz elf nur einen Sieg hinter Playoff-Rang acht. Sechs der vergangenen acht Partien hat das Team von Headcoach Fabian Strauß für sich entschieden. Am vergangenen Sonntag gab es einen deutlichen 102:77-Auswärtssieg beim noch amtierenden Pro A-Meister der vergangenen Saison, den PS Karlsruhe Lions. Besonders in der mit 61:41 gewonnenen zweiten Halbzeit überzeugten die Sachsen. „Wir haben heute in der zweiten Halbzeit unser ganzes Potenzial gezeigt und haben den Ball in der Offensive sehr smart laufen lassen. Die Jungs wussten, wie sie wen attackieren wollen und haben das bis zum Ende sauber runtergespielt. Klar haben wir auch ein paar offene Würfe nicht getroffen, aber das war heute insgesamt sehr schön anzuschauen“, bilanzierte Headcoach Fabian Krauß nach der Partie.
Der Bayreuther Headcoach Florian Wedell betonte, dass nach der Länderspielpause die Ausgangslage für den BBC klar gewesen sei: „Wir mussten aus den damals noch anstehenden zehn Spielen in jedem Fall im Hinblick auf den Klassenerhalt mindestens drei gewinnen. Die ersten drei Spiele gegen Bremerhaven, in Jena und gegen Gießen sahen wir dabei in gewisser Weise als Bonusspiele. Danach kamen vier Spiele gegen Dresden, Vechta, Nürnberg und Düsseldorf, wo von vorneherein klar war, dass man hier Siege holen muss. Alles, was man vor diesen vier Spielen holt, sahen wir als Bonus an, um uns eine etwas komfortablere Ausgangslage zu sichern. Insofern sind die beiden Siege gegen Bremerhaven und Gießen aus diesen drei Bonuspartien gegen Mannschaften aus der Top-Fünf der Pro A ein riesiger Schritt für uns. Vorher wäre ich mit einem Sieg aus den drei Spielen zufrieden gewesen, dass wir jetzt zwei geholt haben, gibt uns die Chance, uns vielleicht schon möglichst zeitnah komplett mit der Planung für die kommende Saison befassen zu können. Die beiden Siege sind ein Zeichen für unsere Entwicklung im Laufe der Saison. In Gießen sind wir in der Hinrunde noch komplett auseinandergefallen bei einem zweistelligen Rückstand im ersten Viertel. Auch im Rückspiel lagen wir zweistellig hinten, sind aber ruhig und zusammengeblieben und haben von Minute zu Minute besser verstanden, wie man dieses Spiel anpacken muss. Wir brauchen als junge Mannschaft gerade gegen diese Spitzenteams immer noch ein bisschen Zeit, um zu verstehen, wie man gegen die spielen muss. Gerade Gießen war nicht einfach, sie sind eine physische und wahnsinnig erfahrene Mannschaft. Wir haben zehn, 15 Minuten gebraucht, bis wir es verstanden haben, sind aber in der Zeit nicht auseinandergebrochen, sondern am Spiel drangeblieben. Stück für Stück haben wir uns dann herangekämpft, waren in der Crunchtime da und haben das knappe Spiel letztlich für uns entschieden, was ein ganz entscheidender Teil unserer Entwicklung ist. Das macht mich sehr stolz, vor allem gilt dies für die defensive Leistung des Teams in diesen Spielen. Bremerhaven unter 70 und Gießen als sehr starke Offensivmannschaft unter 80 zu halten und dies trotz der Geschwindigkeit unseres Spiels ist schon eine tolle Leistung der Jungs. Insbesondere die Disziplin in der Verteidigung im Schlussviertel gegen Gießen und die Ruhe auch in der Offensive bewahrt und klare Entscheidungen getroffen zu haben, gibt mir ein sehr gutes Gefühl“, so Florian Wedell.
„Das Momentum aus den beiden Siegen nehmen wir jetzt mit, wissen aber auch, dass wir mindestens so zeitnah wie möglich noch einen Sieg zu holen haben, um uns Planungssicherheit für die neue Saison zu schaffen. Dresden ist aktuell eine Mannschaft mit sehr viel Momentum und Rhythmus. Gegen eine gute Karlsruher Mannschaft am vergangenen Spieltag eben mal so 102 Punkte zu machen, ist natürlich schon eine Ansage. Dresden ist ein sehr starkes Offensivteam mit viel Qualität, sehr guter Ballbewegung und vielen guten Werfern, das man gerade in ihrer eigenen Halle nicht heiß laufen lassen darf. Gerade zu Hause laufen sie oft mal heiß und haben High-Scoring-Games. Wir müssen diese Gefahr durch eine sehr konzentrierte defensive Leistung einschränken und gleichzeitig Wege gegen ihre Zonenverteidigung finden. Wir müssen einfach konstant unser Ding machen, uns nicht beirren lassen und den physischen Vorteil, den wir auf der ein oder anderen Position haben, konsequent nutzen. Dann sehe ich das mit vielen Bayreuther Fans, die mit nach Dresden kommen, als tolle Chance, um auswärts zu überraschen und einen weiteren ganz wichtigen Sieg einzufahren. Das trauen wir uns auf jeden Fall zu“, erklärte der BBC-Headcoach selbstbewusst.