Die Bayreuth Tigers schlugen heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd hochverdient die EV Lindau Islanders mit 8:3 (4:0,1:2,3:1) und leisteten damit Wiedergutmachung für den schwachen Auftritt am Freitag beim EV Füssen.
Mit erneuten Umstellungen in den ersten drei Sturmreihen und wieder Goalie Kai Kristian im Tor starteten die Tigers ins Spiel gegen das Team vom Bodensee. Coach Rich Chernomaz reagierte damit auf die jüngsten beiden Bayreuther Niederlagen gegen Heilbronn und in Füssen.
Die Tigers zeigten die erhoffte Reaktion und legten einen Traumstart hin: Gleich in der 3. Minute eroberte sich Brett Schäfer hinter dem Tor die Scheibe und passte vor dem Kasten zu Victor Knaub, der den Puck zur 1:0-Führung ins Lindauer Tor einschob. Nur 48 Sekunden später und immer noch in der 3. Minute erhöhte Mark Ledlin auf 2:0, er traf freistehend aus halblinker Position in den rechten oberen Torwinkel.
Die Bayreuther machten munter weiter: In der 5. Minute erzielte David Stach in Überzahl nach Zuspiel von Eetu Elo das 3:0. In der 10. Minute verfehlte Nicolas Schindler in Unterzahl nur knapp den vierten Treffer. Besser machte es Eetu Elo mit Ablauf einer Lindauer Strafzeit in der 14. Minute: Im “zweiten Versuch” bugsierte der Finne die zunächst abgewehrte und abprallende Scheibe mit Überlegung zum 4:0 für Bayreuth ins Gästegehäuse. Mit der souveränen Vier-Tore-Führung der Tigers ging es auch in die erste Drittelpause.
Die Lindauer wechselten zum zweiten Drittel den Goalie, für Dominik Hattler hütete nun Routinier Dieter Geidl das Tor. Die Bayreuther bestimmten weiter das Spiel, in der 25. Minute traf Eetu Elo im Powerplay nur den Pfosten. Lindau war jetzt allerdings präsenter als in den ersten 20 Minuten und belohnte sich: In der 27. Minute überwand Marc Hofmann nach Vorarbeit von Nicolas Strodel erstmals den Bayreuther Goalie Kai Kristian zum 1:4.
Kurz darauf spielten die Tigers über eineinhalb Minuten in Fünf-gegen-Drei-Überzahl. Es sprang jedoch nur ein Pfostenschuss von Tomas Schmidt heraus. In der 35. Minute schlugen die Bayreuther nach einer Reihe von vergebenen Möglichkeiten dann aber wieder zu: Kai Zernikel überwand erstmals Dieter Geidl zum 5:1 für die Tigers. Kurz vor Ende des zweiten Drittels verkürzte Fabian Schneider noch auf 2:5, die Tigers-Abwehr machte dabei keine allzu gute Figur.
Vor 1.305 Zuschauern ging es mit der Bayreuther Drei-Tore-Führung ins Schlussdrittel. Die Tigers hatten einmal mehr mit vielen Strafzeiten zu kämpfen, die allerdings unbeschadet überstanden wurden. In der 49. Minute machte Goalgetter Eetu Elo schließlich nach Vorarbeit von Steffen Tölzer vom rechten Bullykreis aus das 6:2 für die Tigers. Die Islanders gaben sich jedoch noch nicht geschlagen, Mathieu Desaultels verkürzte in der 50. Minute auf 3:6. Nur eine Minute später bissen die Tigers aber gleich wieder zurück, David Stach ließ drei Lindauer gekonnt aussteigen und erhöhte auf 7:3 für Bayreuth.
Den Schlusspunkt setzte schließlich in der 60. Minute Andreé Hult mit dem 8:3. Bei diesem ungefährdeten und hochverdienten Sieg blieb es letztlich auch, Bayreuth hat nach 22 Spielen jetzt 42 Punkte auf dem Konto und steht weiterhin auf Tabellenplatz vier.
Tigers-Trainer Rich Chernomaz zeigte sich nach der Partie sehr zufrieden mit seinem Team. „Wir haben heute von der Einstellung her eine andere Mannschaft als am vergangenen Dienstag und Freitag gesehen. Es wurde viel Druck gemacht und diszipliniert gespielt. Die Überzahl war sehr effektiv. Nach dem 4:0 im ersten Drittel sind besonders noch zwei Highlight-Tore im Schlussdrittel hervorzuheben”, so Rich Chernomaz. Außerdem teilte der Coach noch mit, weshalb er sich am Freitag in der Pressekonferenz in Füssen durch seinen Co-Trainer vertreten ließ. „Es gab im ersten Drittel und in der ersten Drittelpause Wortgefechte mit dem Füssener Trainer, die meiner Ansicht nach unter der Gürtellinie waren. Ich wollte verhindern, dass es in der Pressekonferenz möglicherweise zu einer weiteren Eskalation kommt und habe mich deshalb vertreten lassen”, so Rich Chernomaz.