Veröffentlicht am 14.01.2024 18:53

Fan-Zusammenschluss „Eishockey Bayreuth United”: Offener Brief zur Pfändung der Eintrittsgelder beim Tigers-Spiel gegen Deggendorf

Foto: red
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Die sportlichen Leistungen der Bayreuth Tigers in der Eishockey-Oberliga Süd stehen derzeit in diametralem Gegensatz zur wirtschaftlichen Gesamtsituation. Am Freitag ließ ein Gläubiger der Tigers GmbH durch Gerichtsvollzieher die Eintrittsgelder des Heimspiels gegen Deggendorf pfänden. Der Zusammenschluss „Eishockey Bayreuth United” äusserte sich jetzt in einer Stellungnahme zu den Ereignissen und ließ dabei kein gutes Haar an Tigers GmbH-Geschäftsführer Matthias Wendel. Hier die Stellungnahme im Wortlaut:

„Am Freitag gegen den Deggendorfer SC kam es zu einer Pfändung der Einnahmen, da ein Gläubiger laut seiner Aussage bemängelt, dass es „mehrere mündliche und schriftliche Zusagen seitens Matthias Wendel gegeben habe, die nicht eingehalten worden seien.“

Dies scheint aber mittlerweile Methode des Geschäftsführers der Bayreuth Tigers zu sein. Aus vielen Ecken hört man eindeutige und glaubwürdige Bekundungen, dass Schulden bei Vermietern, Caterer und unter anderem auch beim Stammverein, dass versprochene Zahlungspläne nicht, oder nicht in vereinbarter Höhe beglichen worden sind. Allein beim Stammverein belaufen sich die Schulden der GmbH auf einen mittleren 5-stelligen Betrag.

Nun, da der erste Gläubiger seine Forderung (ob in Gänze ist uns nicht bekannt) durch eine Pfändung durchgesetzt hat, klingen die Aussagen von Matthias Wendel diesbezüglich wie blanker Hohn:

Die örtliche Tageszeitung Nordbayerischer Kurier zitiert Matthias Wendel wie folgt: „Für den Tigers-Chef wurde mit der Vollstreckungsmaßnahme ´eine Grenze überschritten`. Unstrittig sei, so ergänzte Matthias Wendel, dass dem Gläubiger das Geld zustehe. „Wir sind auch gegen die Klage nicht vorgegangen und haben ihn den Titel erwirken lassen in der Hoffnung, dass er sagt, wir finden eine Lösung bezüglich der Teilzahlung.“ Von dem Gläubiger sei er auch persönlich enttäuscht.“

Um einen Vergleich aus dem Privatleben zu ziehen: Man besitzt ein Haus, lebt wie Gott in Frankreich, gönnt sich Porsche und Weltreisen und benötigt dafür einen Kredit und als Sicherheit hinterlegt man sein Haus. Irgendwann bediene ich den Kredit nicht mehr und wundere mich dann ernsthaft, warum mir die Bank das Haus wegnimmt und beklage mich, dass die Bank „eine Grenze überschreitet“ und bin „persönlich enttäuscht“?

Um nun dem möglichen Versuch von Matthias Wendel zuvor zu kommen, dass der „böse Gläubiger“ an einer möglich folgenden Insolvenz die Schuld trage, sagen wir sicherheitshalber schon jetzt:

NEIN – der einzige, der sich unverantwortlich seinen Gläubigern und den Fans gegenüber verhält, ist Matthias Wendel. Er allein hat in Summe als Geschäftsführer der GmbH die Verantwortung, dass diese liquide bleibt, also nicht mehr Geld ausgegeben wird, als man einnimmt. Oder er muss offen mit allen Beteiligten über mangelndes Geld sprechen, mit den Fans, dass die Mannschaft vermutlich ähnlich wie diese Saison Stuttgart nicht um die Playoffs spielt und damit weniger Geld ausgegeben wird und dafür trotzdem um Unterstützung werben – die Fans wären in großen Teilen diese Konsolidierungssaison mitgegangen. Aber statt dessen hat man in der „Konsolidierungssaison“ anscheinend zuviel Geld für die Mannschaft ausgegeben, denn trotz höherer Zuschauerzahlen in den Heimspielen (aktuell 1427, geplant 1300 laut Matthias Wendel vom Fanstammtisch im September) können Gläubiger nicht zufriedenstellend bedient werden.

Wes Geistes Kind ist man, wenn man die berechtigten Forderungen von Gläubigern anscheinend ignoriert, ihnen immer wieder einen Zahlungsplan vorschlägt, den man dann nicht einhalten kann? Nein Herr Wendel – kommen sie nicht einmal auf die Idee, die Schuld für eine mögliche Insolvenz den Gläubigern in die Schuhe schieben zu wollen – diese tragen sie durch ihr Verhalten völlig alleine – auch wenn sie dies vielleicht nicht glauben können. Die Anderen sind nicht die Bösen – die Anderen fordern nur das, was Ihnen zusteht. Und gibt man ihnen das letztendlich nicht, dann gibt es gottlob in unserem Rechtsstaat Wege und Möglichkeiten, zu seinem Recht zu kommen. Dafür tragen sie die Verantwortung ganz alleine!

Wir stellen die Frage, wie es nun weiter geht? Herr Wendel hat laut seiner Aussage die Situation völlig im Griff. Daran sollte die Pfändung nichts ändern, denn diese Ausgaben sind nicht plötzlich aus dem Nichts entstanden. Wie es weiter geht, wissen wir Fans nicht, aber uns von Eishockey Bayreuth United geht es um das gesamte Bayreuther Eishockey – dies haben wir immer wieder betont, weshalb wir auch medial und persönlich immer wieder den Finger in die Wunde legen und speziell die Zahlung an den Stammverein fordern. Ob diese Zahlung jemals kommen werden, steht aktuell in den Sternen.”


Von Roland Schmidt
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