Über 11.000 Integrationen von Arbeitslosen und Arbeitssuchenden in Arbeitsverhältnisse hat die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof im Jahr 2023 vollzogen. Und insgesamt 3.860 Personen Arbeitslose verzeichnete die Agentur in der Region. Das sind die wesentlichen Kennzahlen, die die Agentur für Arbeit im Raum Bayreuth-Hof den Medien am Donnerstag (18. Januar 2024) präsentiert.
Die Zahl der Arbeitslosen ist um 347 Personen - und damit um 9,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 gestiegen, wie Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der regionalen Arbeitsagentur, sagt. 906 der knapp 4.000 Personen gelten als langzeitarbeitslos, und: „Diese Zahl wird steigen”, kündigt Peine für das kommende Jahr an um gleich eine Begründung hinterherzuschieben: Es gebe zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine, die dann länger als ein Jahr im Geschäftsbereich Bayreuth-Hof leben werden - und dann in dieser Kategorie berücksichtigt werden.
Dennoch ist die Arbeitslosenquote von 4,8 eine der niedrigsten aller kreisfreien Städte in Bayern. Im Landkreis liegt sie gar nur bei 3,1 Prozent.
Diese Menschen gelte es, weiter vermittelbar zu machen. Die große Herausforderung liegt weniger im Fachlichen, sondern im Sprachlichen. Deutschkenntnisse sind der Schlüssel, um auch im Ausland erworbene Qualifikationen in die Volkswirtschaft einbringen zu können, so Peine weiter.
Und bei Menschen aus nichteuropäischen Herkunftsländern räumt Peine gleich mal einen Mythos ab: die Mär vom Ausländer, der dem Staat auf der Tasche liege und oft zu Unrecht instrumentalisiert werde. Zwischen 2017 und 2023 hat sich der Anteil sozialversicherungspflichtiger Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Eritrea in Stadt und Landkreis Bayreuth von 264 auf 844 mehr als verdreifacht.
Der Arbeitgeberservice der Agentur ist ein weiteres Standbein. Dort werden Mitarbeiter und Azubis auf Stellenangebote hin vermittelt, wenn die Initiative von Betrieben ausging. In der Agentur Bayreuth-Hof scheint dies besonders gut zu funktionieren. Schon zum zweiten Mal in Folge ist die Agentur im Nordosten Bayerns mit einer Note von 1,7 von Arbeitgebern der Region am besten unter allen 23 bayerischen Agenturen bewertet worden.
Ein langfristiger Fokus der Agentur für Arbeit liegt zudem auf der Qualifizierung von Beschäftigten. Klaus Seebach, Geschäftsführer operativ der Agentur Bayreuth-Hof: „Die Weiterbildung von Beschäftigten ist auf dem Vormarsch. Das liegt am Strukturwandel.” Man folge damit also einem Trend. „Dafür gibt es drei Wege. Erstens: Entweder wissen Betriebe um die Möglichkeiten der Weiterbildung bei der Agentur und kommen auf uns zu. Zweitens: Die Agentur geht auf Betriebe zu. Oder aber der einzelne Beschäftigte sucht den Kontakt zur Arbeitsagentur und die holt seinen Arbeitgeber mit ins Boot.”
Unabhängig davon, ob arbeitslos oder beschäftigt: 1.010 Weiterbildungsmaßnahmen habe die Agentur im Vorjahr eingeleitet, 238 davon waren an einem Ausbildungsabschluss orientiert.