Bei der Jahrestagung des Demografie-Kompetenzzentrums Oberfranken (kurz: DemKo), die am Freitag in den Museen im Mönchshof in Kulmbach stattfand, wurden Ergebnisse präsentiert, die zeigen, wie die Region den demografischen Wandel aktiv gestaltet. Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel würdigte die Arbeit des Demografie-Kompetenzzentrums und hob dessen Bedeutung als zentrale Anlaufstelle und Impulsgeber für Kommunen in Oberfranken hervor.
Zur Jahrestagung kamen mehr als 50 Akteure und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunalpolitik und regionalen Initiativen zusammen. Seit seiner Gründung im Jahr 2016 unterstützt das Demografie-Kompetenzzentrum – ein Projekt der Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv – Kommunen bei der Bewältigung des demografischen Wandels. Gefördert wird es durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat.
Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel, der als Ehrengast eingeladen wurde, betonte in seiner Rede: „Der demografische Wandel ist Herausforderung, aber insbesondere auch Chance, unsere Gesellschaft gemeinsam mit Kreativität, Offenheit und Mut zukunftssicher und -stark zu gestalten! Das Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken setzt wichtige Impulse und ist zentrale Anlaufstelle für oberfränkische Kommunen. Zusammen mit dem Demografie-Kompetenzzentrum setzen wir in Bayern auf innovative Lösungen, die den Bedürfnissen aller Generationen gerecht werden. Durch Wissensaustausch und die Unterstützung unserer Kommunen schaffen wir eine lebenswerte Heimat in Bayern für Jung und Alt. Der Freistaat Bayern unterstützt diese wichtige Arbeit des Kompetenzzentrums seit Beginn mit rund 2,5 Millionen Euro. Gemeinsam meistern wir die Herausforderungen von morgen und steigern die Lebensqualität in Oberfranken nachhaltig! Mein herzlicher Dank gilt dem Verein ‚Oberfranken Offensiv e.V.‘ sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Demografie-Kompetenzzentrums für ihren Einsatz – Ihre Arbeit hat Vorbildcharakter für ganz Bayern!“
Wichtige Meilensteine des DemKo
Der Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, stellte gemeinsam mit Projektleiterin Sandra Wolf, die wichtigsten Meilensteine vor. Das Leuchtturmprojekt „WORK. LAND. LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“, bei dem 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland das Leben im Frankenwald getestet haben, erhielt bundesweit Aufmerksamkeit. Das Konzept, modernes Arbeiten mit der Gemeinschaft des Landlebens zu verbinden und Perspektiven von außen in die Kommunen zu tragen, wurde durchweg positiv aufgenommen. Ein Teilnehmer ist dauerhaft nach Nordhalben gezogen, um dort zu leben und zu arbeiten. Mehrere Probewohnerinnen und Probewohner halten weiterhin Kontakt ins Obere Rodachtal und besuchen in unregelmäßigen Abständen Nordhalben, um Workshops durchzuführen, Projektideen zu etablieren oder entstandene Freundschaften zu pflegen. Durch die positive Berichterstattung wird den Menschen die Wertigkeit ihre Heimat vor Augen geführt.
Einen weiteren Höhepunkt des DemKo stellt das Projekt „Kulturpaten“ da. Es zeigt, wie kulturelle Themen und Veranstaltungen Generationen verbinden können. Älteren Menschen, mit und ohne Demenz, wurde durch das Kulturnetzwerk ermöglicht, am kulturellen Leben teilzunehmen. Im Vorfeld wurden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Umgang mit den Teilnehmern geschult und das Projekt wissenschaftlich begleitet. Kulturpatenangebote wurden in mehreren Landkreisen erfolgreich etabliert.
Nachhaltige Wirkung der Expertisen des DemKo
Zudem hob der Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, die nachhaltige Wirkung der erarbeiteten Expertisen hervor. Diese haben dazu beigetragen, dass zusätzliche Fördermittel in Höhe von bislang mehr als sechs Millionen Euro generiert werden und dadurch mehrere Projekte in Oberfranken erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Regierungspräsident Florian Luderschmid, Co-Vorsitzender von Oberfranken Offensiv, sprach von einer „sehr erfolgreichen Zeit“ für das Demografie-Kompetenzzentrum. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es auch künftig als enger Partner der Kommunen maßgeblich dazu beitragen werde, die Herausforderungen des demografischen Wandels erfolgreich anzugehen.