Eine deutliche Leistungssteigerung im Laufe der Partie nützte den onesto Tigers Bayreuth zum Saisonauftakt in der Eishockey-Oberliga Süd nichts, gegen den EV Füssen musste letztlich vor 1.436 Zuschauern eine 3:5 (0:2,2:2,1:1)-Niederlage hingenommen werden.
Ohne die verletzten Lucas Flade und Konstantin Melnikow gingen die onesto Tigers in die Partie gegen den Deutschen Altmeister. In der ersten Sturmreihe starteten Chris Seto, Sam Verelst und Aidan Brown, Michal Spacek und Leon Schuster bildeten den ersten Abwehrblock der Bayreuther. Im Tor stand Ilya Andryukhov. Das Spiel begann mit 30 Minuten Verspätung, da der Bus der Gäste auf der Anfahrt im Stau stand.
Gleich in der 3. Minute gab es eine kalte Dusche für die Gastgeber, Moritz Israel ließ sich die Scheibe vor dem eigenen Tor abjagen und Anton Zimmer nutzte den Fehler mit einem Rückhandschuss zur 1:0-Führung für Füssen. Auch in der Folge merkte man noch die mangelnde Abstimmung im Team der onesto Tigers beim Spielaufbau. Die eingespielten Füssener zeigten ihre Routine, Goalie Ilya Andryukhov musste in mehreren brenzligen Situationen klären.
In der 14. Minute fiel das 2:0 für die Allgäuer: Wieder begünstigt durch einen Bayreuther Fehler konnte Maxim Kyorutskyy nach einem weiten Pass alleine aufs Tor der Gastgeber zufahren und ließ Torhüter Ilya Andryukhov keine Chance. Mit dem verdienten 2:0 für die läuferisch, spielerisch und taktisch besseren Füssener ging es am Ende des für die onesto Tigers nicht so guten ersten Drittels auch in die Kabinen.
In der 21. und 26. Minute hatte Chris Seto zwei gute Chancen für die Bayreuther, scheiterte aber im ersten Fall am Füssener Goalie Benedikt Hötzinger und fünf Minuten später am Außenpfosten. In der 27. Minute wurde dann eine Fünf-Minuten-Strafe gegen den Bayreuther Moritz Israel nach einem Ellbogencheck verhängt. Statt des dritten Füssener Treffers gab es in der 30. Minute aber den ersten Treffer der onesto Tigers nach einem Konter durch einen Shorthander von Tatu Vihavainen zum 1:2. Die Bayreuther waren jetzt zurück im Spiel und wurden besser.
In der 35. Minute gab es allerdings wieder einen Rückschlag für die im Aufwind befindlichen Gastgeber: Füssen erhöhte in erneuter Überzahl auf 3:1, als Jonas Fischer einen Shotpass von William Jerry im Slot abfälschte und Ilya Andryukhov keine Chance ließ. Eine Minute vor dem Drittelende gab es den 2:3-Anschlusstreffer durch Aidan Brown nach Vorarbeit von Tatu Vihavainen. Nur 13 Sekunden später stellte Füssen aber postwendend wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her, Ondrej Zelenka markierte mit einem Abstauber vor dem Bayreuther Tor das 4:2 für die Gäste aus dem Allgäu (40.).
Die Laufbereitschaft und die Zweikampfführung verbessern sowie die individuellen Fehler zurückführen – mit diesen Vorsätzen und einer Sturmreihenumstellung (Tatu Vihavainen rückte für Chris Seto in die erste Reihe) gingen die Bayreuther ins Schlussdrittel. Die besseren Möglichkeiten hatten zunächst aber wieder die Gäste. Ilya Andryukhov musste mehrmals in schwierigen Situationen retten. In der 47. Minute traf dann Tim Detig für die onesto Tigers den Außenpfosten. Zwei Minuten später scheiterte Tatu Vihavainen mit einer guten Möglichkeit am Füssener Schlussmann.
Die erhoffte Initialzündung in Form eines dritten Treffers, um die Partie noch zu drehen, erfolgte schließlich in der 54. Minute: Dominik Piskor verwandelte den Abpraller nach einem Schuss von Chris Seto für die onesto Tigers zum 3:4. Das anschließende zweiminütige Powerplay ließen die Bayreuther ungenutzt. Die Gastgeber drängten jetzt auf den Ausgleich. Zweieinhalb Minuten vor Schluss war Bayreuth abermals in Überzahl, gut zwei Minuten vor Schluss ging Headcoach Larry Suarez All-in und nahm Ilya Andryukhov zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis.
Die Gastgeber drängten, das 4:4 lag in der Luft. Statt des vierten Treffers gab es 17 Sekunden vor dem Ende aber den Füssener K.o.-Schlag zum 3:5, David Moor traf bei einem Break ins leere Bayreuther Tor. Die Bayreuther hatten sich zum Schluss deutlich gesteigert und hätten mit etwas Glück durchaus noch einen Punkt verdient gehabt. So aber musste zum Saisonstart eine Niederlage quittiert werden. Am Sonntag sind die Bayreuther jetzt spielfrei, am kommenden Freitag geht es zum EV Lindau Islanders an den Bodensee.
Headcoach Larry Suarez erklärte, dass sein Team vielfach zu wenig Konsequenz zeigte und zu viele individuelle Fehler machte. „Es war das erste Spiel und wir haben gemerkt, dass wir einige Dinge besser machen müssen. Daran werden wir arbeiten. Im Schlussdrittel waren wir gut, aber leider ist ein Drittel halt zu wenig“. Larry Suarez lobte die tolle Stimmung, die die Fans machten. „Vor allem nach dem 2:3 zum Ende des zweiten Drittels war große Begeisterung zu spüren, aber leider fiel schon wenige Sekunden später der vierte Füssener Treffer”.