In einem furiosen Spiel siegten die onesto Tigers Bayreuth heute Abend völlig unerwartet mit 6:5 (2:1,2:3,2:1) beim Tabellenzweiten ECDC Memmingen Indians und verlassen damit den letzten Platz in der Oberliga Süd.
Ohne die verletzten Tatu Vihavainen, Tim Detig, Lucas Flade und Sam Verelst traten die Bayreuther beim Tabellenzweiten im Allgäu an. Die Tigers hielten in der Anfangsphase erstaunlich gut mit und überstanden eine Zwei-Minuten-Strafzeit gegen Kapitän Moritz Israel unbeschadet. In der 8. Minute nutzten die Memminger dann allerdings eine weitere Strafe gegen Aidan Brown: Topscorer Markus Lillich setzte mit einem Pass durch die offensive Zone Robert Peleikis in Szene, der Tigers-Goalie Ilya Anryukhov keine Chance ließ – 1:0 für die Indians.
In der 11. Minute hatte Aidan Brown die Großchance zum Ausgleich. Nach einem Memminger Scheibenverlust konnte er alleine auf Goalie Louis Eisenhut zufahren, schloss aber zu schwach ab. In der 13. Minute traf Chris Seto aus dem Slot für die Tigers nur den Pfosten des Memminger Gehäuses. Zwei Minuten später war es dann aber so weit: Nach Zuspiel von Konstantin Melnikow konnte Jan Hammerbauer Maß nehmen und den Puck ins rechte obere Eck des Memminger Tores befördern – 1:1 (15.).
Die Tigers hatten jetzt Blut geleckt. In der 17. Minute bediente Jan Hammerbauer Konstantin Melnikow, der mit einer Direktabnahme die Scheibe flach neben den rechten Pfosten ins Memminger Tor schoss – die Bayreuther führten mit 2:1. Hinten hielt Ilya Andryukhov mit so manchen Glanztaten alles, was zu halten war. Nach einer sehr akzeptablen Leistung gingen die Tigers mit der überraschenden 2:1-Führung in die erste Drittelpause.
Die Tigers spielten auch im zweiten Drittel weiter stark, Louis Eisenhut im Kasten der Gastgeber musste mehrmals sein ganzes Können unter Beweis stellen. In der 27. Minute schlugen dann allerdings wieder die Indians zu: Denis Fominych bugsierte den Puck nach Vorarbeit von Edgars Homjakovs mit der Schlägerspitze an Ilya Andyukhov vorbei zum 2:2-Ausgleich in den Bayreuther Kasten. Die Tigers ließen sich aber auch in der Folge nicht beeindrucken und blieben auf Augenhöhe mit den Allgäuern.
Dennoch gingen die Memminger in der 33. Minute mit 3:2 in Führung: Ilya Andryukhov ließ einen Schuss von der Blauen Linie abprallen, machte dabei keine vorteilhafte Figur und Linus Svedlund hatte keine Mühe, den Abstauber im Tigers-Tor unterzubringen. Auf der Gegenseite verpasste Dominik Piskor in der 34. Minute die Chance zum schnellen Ausgleich. Nur wenige Sekunden später scheiterte Chris Seto aussichtsreich am Memminger Torwart Louis Eisenhut.
Unmittelbar darauf machte es Chris Seto in einem erneuten Versuch besser und setzte den Puck nach einem von Moritz Israel gewonnenen Bully mit einem wuchtigen Schlagschuss in den Memminger Torwinkel – 3:3 (35.). In der 38. Minute schlugen die Memminger wieder zurück, Denis Fominych markierte von halbrechts seinen zweiten Treffer des Abends zur erneute 4:3-Führung für die Gastgeber.
Die Tigers ließen sich weiter nicht abschütteln und 44 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels machte abermals Konstantin Melnikow nach Zuspiel von Edmund Junemann den 4:4-Ausgleich (40.). Mit dem Unentschieden ging es auch in den Schlussabschnitt. Beide Teams zeigten defensiv ihre Schwächen, aber mental und vom Kampfgeist her waren die Bayreuther voll dabei und blieben auf Augenhöhe.
Die Tigers hatten dann vor 1.834 Zuschauern einen Traumstart in den Schlussabschnitt: Nach schwacher Memminger Abwehrleistung erzielte onesto Tigers-Kapitän Moritz Israel nach 63 Sekunden aus dem Slot die 5:4-Führung für die Gäste (42.). In der 47. Minute konnte Ondrej Nedved gerade noch gegen den Ex-Bayreuther Jayden Schubert klären und so eine Großchance auf den Ausgleich zunichte machen. Dieser kam für die Memminger dann jedoch in der 51. Minute durch Edgars Homjakovs aus dem Slot – 5:5. Der Bayreuther Protest, weil es unmittelbar vor dem Tor einen Check gegen Maximilian Menner gegeben hatte, blieb erfolglos.
Die Tigers zeigten weiter eine großartige Moral. Nur 99 Sekunden später brachte Aidan Brown die Tigers wieder in Front, nach einem Scheibenverlust von Denis Fominych konnte der Kanadier alleine auf Louis Eisenhut zufahren und den Memminger Keeper überwinden – 6:5 für Bayreuth (52.). In der 56. Minute vergab Jan Hammerbauer die Großchance auf die Entscheidung. Knapp zwei Minuten vor Schluss nahmen die Indians Goalie Louis Eisenhut zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis.
23 Sekunden vor Spielschluss gab es nochmals eine Strafzeit gegen Aidan Brown. Es gab damit eine Sechs-gegen-Vier-Überzahl für Memmingen vor dem Bayreuther Kasten. Die onesto Tigers brachten den höchst überraschenden 6:5-Sieg jedoch über die Zeit, haben jetzt zehn Punkte nach elf Partien auf dem Konto und geben die „Rote Laterne“ in der Tabelle der Oberliga Süd an die Stuttgart Rebels ab. Am Sonntag um 18 Uhr empfangen die Bayreuther im heimischen „Tigerkäfig“ Oberliga Süd-Spitzenreiter Deggendorf.
„Kompliment an das Team. Jeder hat gearbeitet und alles gegeben. Memmingen ist eine starke Mannschaft. Wir haben uns diese Woche gut vorbereitet und ich kann wirklich nur ein Riesen-Kompliment aussprechen. Die Leistung heute war sehr gut und wir sind zufrieden, aber wir bleiben auf dem Boden. Man darf nicht vergessen, dass wir in einem tiefen Loch waren. Wir nehmen jetzt Spiel für Spiel und hoffen, das Momentum mitnehmen zu können. Sonntag ist ein neues Spiel –darauf werden wir uns jetzt konzentrieren“, war onesto Tigers-Headcoach Larry Suarez sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung seiner Jungs.