Einen hart erkämpften 4:3 (0:2,1:0,1:1,0:0,1:0)-Sieg nach Penaltyschießen feierten die onesto Tigers Bayreuth heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd gegen die EV Lindau Islanders.
Entgegen aller Erwartungen traten die Bayreuther nach dessen längerer Verletzungspause wieder mit Stürmer Tatu Vihavainen gegen das Team vom Bodensee an. Vihavainen rückte gleich in die erste Sturmreihe, zusammen mit Sam Verelst und Aidan Brown.
Bereits in der 4. Minute mussten die Tigers eine kalte Dusche hinnehmen: Bei einem eigentlich recht harmlosen Schuss von Robin Wucher sah der sonst so sichere Goalie Ilya Andryukhov alles andere als sicher aus, bekam die Scheibe nicht zu fassen und beförderte sie dann mit dem Schlittschuh noch unglücklich ins eigene Tor – 1:0 für die Islanders. Nur 33 Sekunden später schlugen die Lindauer erneut zu: Bei einem schnellen Konter passte Zan Jezovsek auf Jari Neugebauer und der erzielte ohne große Mühe das 2:0 für die Gäste (5.).
Die Tigers versuchten, den schlechten Start schnell zu verdauen und in der 9. Minute hatte Konstantin Melnikow die große Chance zum Anschlusstreffer, traf aber nur die Latte des Lindauer Tores. Selbstvertrauen dürfte auch das unbeschadete Überstehen der ersten Unterzahl bei einer Strafe gegen Leon Schuster (11.) gegeben haben. Jedenfalls spielten in der Folge Chris Seto und Aidan Brown gute Möglichkeiten heraus, die jeweils ebenso wie eine Chance von Michal Spacek während der ersten Überzahl der Tigers knapp vergeben wurden. In der 19. Minute hatte auch Dominik Piskor bei einer weiteren Riesen-Möglichkeit keinen Erfolg. Letztlich ging es mit dem 0:2-Rückstand in die erste Drittelpause, die Bayreuther waren aber durchaus auf Augenhöhe.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts musste Ilya Andryukhov sein ganzes Können aufbieten, um bei einem Schuss des Ex-Bayreuthers Robin Drothen mit einer Glanzparade zu klären. Die Islanders drängten jetzt stärker und erarbeiteten sich einige Möglichkeiten, wobei auch Abwehrschwächen der Tigers halfen. In der 36. Minute schlugen dann jedoch die Bayreuther im Powerplay zu: Einen strammen Schuss von Chris Seto konnte Gästegoalie Tommi Steffen nur nach vorne abprallen lassen. Tim Detig setzte konsequent nach und somit stand es nur noch 1:2 für die Gäste.
Nur wenige Sekunden später hätte es fast den Doppelschlag der onesto Tigers gegeben, Edmund Junemann traf nach Zuspiel von Moritz Israel jedoch nur den Pfosten des Islanders-Gehäuses. Mit dem knappen 1:2-Rückstand ging es ins Schlussdrittel, für die onesto Tigers war noch alles drin.
In der 45. Minute hatte zunächst Lindau die Großchance zum dritten Treffer, als nach einem Fehlpass Vincenz Mayer alleine auf Ilya Andryukhov zufahren konnte, der Tigers-Goalie aber stark hielt. Kurz darauf in der 46. Minute fiel dann der Ausgleich, Dominik Piskor traf mit einem Flachschuss durch die Beine eines Gäste-Abwehrspielers ins lange Eck zum 2:2.
Das Remis hielt jedoch nur 40 Sekunden, mit einem etwas kuriosen Rückhandschuss beförderte Tim Gorgenländer die Scheibe ins Tigers-Tor - 3:2 für Lindau, immer noch lief die 46. Minute. In der 55. Minute vergab Konstantin Melnikov eine aussichtsreiche Nachschussmöglichkeit, der Puck landete neben dem Tor. Besser machte es 45 Sekunden später – und immer noch in der 55. Minute – Aidan Brown, der nach Vorlage von Chris Seto per Direktabnahme Tommi Steffen im Islanders-Kasten keine Chance ließ – der Ausgleich zum 3:3 war gefallen.
In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Teams wollten den Sieg in der regulären Spielzeit. 26 Sekunden vor dem Drittelende gab es nochmal eine Strafzeit für Lindau.
Die Tigers konnten jedoch keinen Nutzen mehr ziehen, es blieb beim 3:3 nach 60 Minuten. Die Entscheidung musste damit in der fünfminütigen Overtime mit einer zunächst 94 Sekunden dauernden Vier-gegen-Drei-Überzahl der Bayreuther fallen.
Lindau überstand das Tigers-Powerplay schadlos, es ging im Drei-gegen-Drei weiter. Die Tigers erarbeiteten sich zwar noch gute Chancen, es blieb nach der Overtime aber beim 3:3, ein Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen. Den einzigen Treffer des Penaltyschießens erzielte schließlich Chris Seto und sicherte den Bayreuther damit zur großen Freude der 999 Zuschauer einen 4:3-Erfolg. Für den Sieg nach Penaltyschießen gab es zwei Punkte. Die Tigers haben damit jetzt nach 18 Spielen 17 Zähler auf dem Konto. Kommenden Sonntag um 18 Uhr geht es bei den Höchstadt Alligators weiter.