Eigene Strafzeiten in der Schlussphase verhinderten heute Abend einen durchaus möglichen Punktgewinn der onesto Tigers Bayreuth in der Partie der Oberliga Süd bei den Bietigheim Steelers. So aber musste letztlich eine 3:5 (1:1,1:2,1:2)-Niederlage beim DEL2-Absteiger quittiert werden.
Weiter ohne die verletzten Tatu Vihavainen, Tim Detig, Lucas Flade und Sam Verelst traten die Bayreuther beim aktuell Tabellenzweiten an. Bei Bietigheim fehlte Topscorer Marek Racuk krankheitsbedingt. Anfangs stand Dominik Piskor im Zentrum des Geschehens. Zunächst kratzte er in der 4. Minute bei einem Bietigheimer Angriff gerade noch den Puck von der Torlinie, 84 Sekunden später brachte er dann die Tigers in Führung: Fedor Kolupaylo spielte an der Blauen Linie einen Fehlpass, Dominik Piskor spritzte dazwischen, fuhr alleine auf den Bietigheimer Goalie Olafr Schmidt zu und bugsierte die Scheibe zum 1:0 für die Gäste in die Maschen (6.).
In der 9. Minute lenkte Tigers-Goalie Ilya Andryukhov bei einem Schuss von Christian Sprez die Scheibe mit der Schulter an den Pfosten - Glück für Bayreuth. Die Tigers agierten clever, in der 13. Minute rückte die Abwehr aber zu weit auf, Bastian Eckl wurde zu wenig attackiert und setzte einen harten Schuss ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich. Nun stand Ilya Andryukhov zunehmend im Mittelpunkt des Geschehens, der Bayreuther Goalie musste ein paar Mal sein ganzes Können zeigen.
In der 16. Minute hatte Dominik Piskor eine gute Chance zur erneuten Tigers-Führung, scheiterte aber am hervorragend parierenden Olafr Schmidt. Letztlich ging es mit dem leistungsgerechten 1:1 in die erste Drittelpause, die Tigers hielten gegen den Favoriten erstaunlich gut mit.
Der zweite Abschnitt startete gleich mit einem Bietigheimer Paukenschlag: Nach Vorarbeit von Fedor Kolupaylo und Zuspiel in den Slot brauchte Erik Nemec den Puck nur noch ins Bayreuther Tor einschieben – 2:1 für die Gastgeber (22.). Die Tigers gingen nun mehr Risiko, die Partie ging hin und her.
In der 27. Minute hatten die Gastgeber großes Glück, als Chris Seto bei einem schnellen Konter abzog, aber nur die Latte des Bietigheimer Gehäuses traf. In der Folge machte Bietigheim wieder mehr Druck und drängte auf das dritte Tor. Während einer Überzahl der Gastgeber wäre aber dann in der 38. Minute fast der Ausgleich gefallen, bei einem Konter traf Chris Seto erneut nur das Gestänge, diesmal den Pfosten des Bietigheimer Kastens. Mit dem 2:1 für den DEL2-Absteiger ging es schließlich auch in die zweite Drittelpause. Für die Tigers war weiterhin alles drin.
In der 45. Minute hatte Chris Seto nach seinen beiden Treffer ans Torgestänge endlich das nötige Glück. Der Kanadier ließ Dennis Dietmann aussteigen und überwand Goalie Olafr Schmidt zum 2:2-Ausgleich. Nur 60 Sekunden später schlug Bietigheim zurück: Erneut Erik Nemec beförderte die Scheibe an Ilya Andryukhov vorbei ins Tigers-Tor – 3:2 für die Gastgeber (46.).
Die Bayreuther gaben sich aber noch lange nicht geschlagen: In der 49. Minute sorgte Verteidiger Paul Reiner nach Zuspiel von Nicolas Hinz mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie ins linke obere Toreck für das vermeintliche 3:3. Die Schiedsrichter gaben das Tor nach Videoentscheid jedoch nicht, da sie eine Behinderung von Goalie Olafr Schmidt erkannten. Somit blieb es beim 3:2 für Bietigheim.
Paul Reiner ließ sich jedoch nicht irritieren und bekam in der 51. Minute doch noch sein Tor: Nach Vorarbeit von Lars Bergbauer wuchtete Reiner die Scheibe in den Bietigheimer Kasten – und diesmal zählte das Tor, es stand 3:3. In der 53. Minute erwies Aidan Brown seinem Team dann einen sprichwörtlichen Bärendienst, als er für einen unfairen Bandencheck gegen Fedor Kolupaylo eine Fünf-Minuten-Strafe zuzüglich Spieldauer-Disziplinarstrafe erhielt. Als dann in der 56. Minute auch noch Onrej Nedved für zwei Minuten auf die Strafbank musste, galt es für die Tigers, in Drei-gegen-Fünf-Unterzahl zu bestehen. Dies gelang allerdings nicht, Erik Nemec vollendete in der 57. Minute auf Zuspiel von Fedor Kolupaylo seinen dritten Treffer der Partie zum 4:3 für Bietigheim. Als in der 58. Minute auch noch Chris Seto zwei plus zwei Strafminuten wegen eines Stockchecks und unsportlichen Verhaltens erhielt, waren die Tigers endgültig Opfer eigener, ärgerlicher Undiszipliniertheiten geworden. 33 Sekunden vor dem Ende sorgte so schließlich Tyler McNeely für den 5:3-Endstand für den DEL2-Absteiger. Schade, dass durch die späten Strafzeiten ein durchaus möglicher Punktgewinn der Tigers, die auch mit manchen Schiedsrichterentscheidungen haderten, verhindert wurde.
So bleiben die Bayreuther nach 13 Spielen bei zehn Punkten und stehen in der Tabelle der Oberliga Süd weiterhin auf Platz zwölf. Am Freitag um 20 Uhr geht es mit einem Heimspiel gegen die Passau Black Hawks weiter.