Veröffentlicht am 20.10.2024 15:52

SpVgg Bayreuth: Am Dienstag die „Dorfbuam” keinesfalls unterschätzen

Die Altstadt will gegen Hankofen-Hailing ein genauso engagiertes Spiel wie am Freitag Abend gegen Burghausen (Bild) zeigen.  (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt will gegen Hankofen-Hailing ein genauso engagiertes Spiel wie am Freitag Abend gegen Burghausen (Bild) zeigen. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt will gegen Hankofen-Hailing ein genauso engagiertes Spiel wie am Freitag Abend gegen Burghausen (Bild) zeigen. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt will gegen Hankofen-Hailing ein genauso engagiertes Spiel wie am Freitag Abend gegen Burghausen (Bild) zeigen. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt will gegen Hankofen-Hailing ein genauso engagiertes Spiel wie am Freitag Abend gegen Burghausen (Bild) zeigen. (Foto: Archiv/sd)

Keinesfalls unterschätzen will und darf die SpVgg Bayreuth am Dienstag, 22. Oktober, die „Dorfbuam” der SpVgg Hankofen-Hailing, die um 19 Uhr im letzten Heimspiel der Hinrunde in der Regionalliga Bayern im Hans-Walter-Wild-Stadion gastieren. Beim Spiel haben, wie berichtet, aufgrund einer großen Sponsorenaktion alle Zuschauer freien Eintritt.

Der in den kleinen Orten Hankofen und Hailing (je rund 300 Einwohnern) in der Gemeinde Leiblfing im Landkreis Straubing-Boden beheimatete Klub leistet Erstaunliches. Nachdem die selbst sich so nennenden „Dorfbuam” bereits in der Saison 2022/23 in die Regionalliga Bayern aufgestiegen waren, sich aber nicht halten konnten, soll es in dieser Saison als Aufsteiger mit dem Klassenerhalt klappen.

Natürlich haben die Bauunternehmerfamilie Maierhofer als Hauptsponsor und der sportliche Leiter Richard Maierhofer großen Anteil an der Entwicklung. Das Image der „Dorfbuam“ beruht auf der ganz speziellen familiären Atmosphäre mit sehr vielen in der Region verwurzelten Fußballern. Stammspieler wie Andreas Wagner (bisher vier Saisontore), Tobias Richter, Valentin Harlander und zahlreiche weitere Akteure wie Tobias Lermer kamen beispielsweise von niederklassigen Klubs der näheren Umgebung. Letzterer sticht besonders heraus und zählt zu den Säulen im Mannschaftsgefüge. Der Torschützenkönig der Bayernliga Süd in der Saison 2021/22 hat nach Verletzungen zu alter Form gefunden und führt aktuell die interne Torstatistik mit sechs Treffern an.

Auch der heute 29-jährige Tobias Beck spielte den größten Teil seiner Karriere in Hankofen-Hailing, ehe er 2021 die Verantwortung als Spielertrainer (zunächst im Team) übernahm. Die Neuzugänge in diesem Sommer passen in sein Konzept: Zum Verein stießen Benedikt Schwarzensteiner (Ingolstadt II), Ouro Agrignan (FC Ergolding), Stefan Lemberger (Osterhofen) und Arian Spahiu (GW Deggendorf). Dazu suchen mehrere U-19 Talente ihre Chance beim einzigen Regionalligisten aus Niederbayern.

Nach einem Fehlstart mit vier Niederlagen ist das Team inzwischen in der Liga angekommen und punktet regelmäßig. Drei Heimsiege gegen Schwaben Augsburg (4:2), die SpVgg Ansbach (2:1) und Bayern München II (2:0) stehen mittlerweile zubuche. Dazu gab es Remis gegen die Würzburger Kickers und in der Fremde bei Türkgücü sowie den Club-Amateuren.

Zuletzt holte Hankofen-Hailing ein 1:1-Unentschieden gegen die U23 des FC Augsburg sowie am vergangenen Samstag einen bemerkenswerten 1:0-Auswärtssieg beim TSV Aubstadt. Das Unterschätzen dieser gegen den Abstieg kämpfenden und aufeinander „eingeschworenen“ Truppe aus den niederbayerischen Dörfern verbietet sich in jedem Fall. Sonst drohen der Altstadt ähnlich unschöne Überraschungen, wie sie die Würzburger Kickers oder der FC Bayern München II gegen den Aufsteiger bereits erlebt haben. Der Bayreuther Trainer Lukas Kling hebt jedenfalls hervor, das Team aus Hankofen-Hailing habe bewiesen, dass es auch gegen vermeintlich größere Mannschaften etwas holen kann. Und weiter: „Von daher müssen wir einfach unser Spiel durchbringen, dann sind wir klar die bessere Mannschaft. Wenn wir das aber nicht schaffen, dann wird’s schwer.“

Sicherlich wollen die Bayreuther ein Stück von der Euphorie nach dem schwer erkämpften 1:0-Heimsieg am Freitagabend gegen den SV Wacker Burghausen mitnehmen. Jedenfalls zeigte sich Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba direkt nach dem Spiel begeistert: „Wahnsinn, was die Mannschaft reingesteckt hat, wie sie fightete und was sie gelaufen ist. Wir sind einfach ein Wahnsinns-Team und super glücklich über weitere drei Punkte.“

Auch Chefcoach Lukas Kling zog ein ausgesprochen positives Fazit: „Ich muss meinen Jungs ein ganz großes Kompliment machen für das, was sie kämpferisch, von der Mentalität und vor allem der Intensität her gezeigt hat. Das was ich in den letzten Wochen ein bisschen – in gewissen Phasen, wo wir es nicht hatten – bemängelt habe, haben wir heute über volle 90 Minuten auf den Platz bekommen - von hinten bis nach vorne!“ Es sei ein richtig „geiler Sieg“, den sich das Team hart verdienen musste. Und weiter: „Dass Burghausen ein starker Gegner ist, war klar. Wir haben jedoch mit sehr viel Leidenschaft gewonnen.“

Abzuwarten bleibt, wie sich die personelle Lage nach dem sehr intensiv geführten Spitzenspiel bis Dienstag darstellt. Fehlen wird in jedem Fall der an einer Knieverletzung laborierende Christoph Fenninger.

Auf jeden Fall will die Altstadt einen weiteren Sieg einfahren und so zumindest Tabellenplatz zwei verteidigen. Dabei hoffen Spieler und Verantwortliche unter der besonderen Flutlichtatmosphäre auf die Unterstützung durch möglichst viele Fans durch die „Fußball-for-free”-Aktion.


Von Roland Schmidt
rs
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