Der erste Spieltag der Regionalliga Bayern nach der Winterpause brachte für die SpVgg Bayreuth eine Verbesserung ihrer Ausgangsposition im Meisterschaftsrennen. Dank des eigenen 3:0-Heimsieges gegen Viktoria Aschaffenburg, der 0:2-Heimniederlage des FC Bayern München II gegen die Würzburger Kickers und des Punktverlustes von Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 (nur 1:1 bei der SpVgg Greuther Fürth II) rückt die Altstadt auf Tabellenplatz zwei nach vorne und hat nur noch vier Punkte Rückstand auf die Schweinfurter „Schnüdel“. Am Sonntag, 9. März, um 14 Uhr geht es für die SpVgg Bayreuth jetzt mit einem Auswärtsspiel bei der U23 der SpVgg Greuther Fürth weiter. Die Partie findet in der MAR-Arena in Seligenporten statt, da die etatmäßige Fürther Spielstätte in Burgfarrnbach noch bis zum Sommer saniert wird.
Aktuell steht der Kleeblatt-Nachwuchs mit 31 Punkten aus 23 Spielen auf Tabellenplatz sieben. Mit je acht Siegen und Niederlagen sowie sieben Unentschieden hat das Team eine ausgeglichene Bilanz. Besonders auswärts (20 Punkte aus 13 Spielen) sind die Fürther stark. Nach einem Intermezzo als Kurzzeit-Cheftrainer bei den Profis ist Leonhard Haas mittlerweile wieder verantwortlicher Cheftrainer bei der zweiten Mannschaft des Kleeblatts.
Der bis auf die letzten Partien des Jahres 2024 erfolgreiche Saisonverlauf hängt wohl eng mit der sportlichen Entwicklung von Daniel Kasper zusammen. Der aus Worms gekommene Knipser traf als führender der Torschützenliste bei lediglich 17 Partien schon 17-mal ins gegnerische Tor. In den sechs Begegnungen ohne ihn gewannen die Fürther lediglich einmal und erzielten auch nur zwei eigene Treffer. Er trainierte im Herbst häufig mit der ersten Mannschaft und gehörte bereits zum Zweitligaaufgebot des Kleeblatts. Nach einem Riss des Syndesmosebandes am Sprunggelenk fiel er allerdings Anfang Dezember aus und musste sich nach mehrwöchiger Zwangspause erst langsam wieder herankämpfen. Gleich im ersten Spiel nach der Winterpause traf er dann beim 1:1 gegen Schweinfurt 05 erneut und sorgte für den Punktverlust des Tabellenführers. Übrigens: Beim Bayreuther 1:0-Sieg im Hinspiel fehlte er verletzungsbedingt.
Leonhard Haas hob beim Start in die Restsaison insbesondere die Gesamtleistung seiner Youngsters rund um den erfahrenen 37-jährigen Kapitän Daniel Adlung hervor und resümierte: „Vom Einsatz und der Mentalität her hätten wir den Sieg gegen Schweinfurt verdient gehabt. In der zweiten Halbzeit konnten wir viel Druck auf den Gegner ausüben. Alles in allem war es ein guter Auftritt meiner Mannschaft.“
Dem Trainerteam steht bis auf den zu Eintracht Bamberg gewechselten Benjamin Desic (19, drei Einsätze als Einwechselspieler) der bewährte Kader zur Verfügung. Hinzugekommen ist lediglich Ismael Wiegand (19) von Tabellenführer Schott Mainz aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der das linke Mittelfeld verstärken soll.
Auf Seiten der Altstädter sahen die Trainer und die Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba nach dem weitgehend überzeugenden 3:0-Auftaktsieg gegen Aschaffenburg durchaus weiteres Verbesserungspotenzial. So blieben auch in diesem Spiel eine Vielzahl von Tormöglichkeiten ungenutzt und die Abstände beim Pressing entsprachen nicht immer den Vorstellungen der sportlich Verantwortlichen. Dennoch wollten sie den sehr positiven Gesamteindruck dadurch nicht schmälern.
Die lange Trainingswoche bis zum Sonntagsspiel in Seligenporten nutzten die Mannschaft und das Trainerteam, um intensiv an den festgestellten Defiziten zu arbeiten. Bei besten Wetterbedingungen konnte Lukas Kling dabei auf den kompletten Kader zurückgreifen und hat damit (Stand Donnerstag) für die Aufstellung gegen Fürth die Qual der Wahl. Allerdings steht ihm mit dem gelbgesperrten Eroll Zejnullahu ein absoluter Schlüsselspieler und die „kreative Seele“ des Teams nicht zur Verfügung. Ihn zu ersetzen, wird wohl nur durch Verteilung der Lasten auf mehrere Schultern gehen. Da trifft es sich gut, dass mit Nicolas Andermatt und Felix Heim zwei während der Wintervorbereitung lange fehlende Stammkräfte wieder voll dabei sind. Der Coach jedenfalls gibt sich optimistisch und glaubt an die Stärke sowie den Teamgeist seiner Truppe.
Dabei sieht SpVgg-Cheftrainer Lukas Kling die U23 des Zweitligisten aus Fürth als außerordentlich schweren Gegner an. Neben der guten technischen Ausbildung der jungen Spieler erwartet er auch eine taktisch hervorragend eingestellte Truppe. Auf die für Nachwuchsmannschaften typischen Leistungsschwankungen im Lauf einer Saison alleine will er sich dabei nicht verlassen, zumal erfahrene Akteure wie Kapitän Daniel Adlung und Torjäger Daniel Kasper den Takt vorgeben. Trainer wie Mannschaft scheinen voll fokussiert und wissen, dass sie sich keine Nachlässigkeiten gegen die „Wundertüte“ (Lukas Kling) erlauben können. Der Coach möchte am Sonntag die eigene Spielidee auf dem Platz umgesetzt wissen – ohne die Greuther Youngsters dabei auch nur einen Moment zu unterschätzen.