Veröffentlicht am 14.12.2024 10:34

„Als Sportler strebt man immer nach dem Höchsten“

Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba sieht dem weiteren Saisonverlauf optimistisch entgegen. (Foto: SpVgg Bayreuth)
Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba sieht dem weiteren Saisonverlauf optimistisch entgegen. (Foto: SpVgg Bayreuth)
Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba sieht dem weiteren Saisonverlauf optimistisch entgegen. (Foto: SpVgg Bayreuth)
Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba sieht dem weiteren Saisonverlauf optimistisch entgegen. (Foto: SpVgg Bayreuth)
Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba sieht dem weiteren Saisonverlauf optimistisch entgegen. (Foto: SpVgg Bayreuth)

Mit 42 Punkten nach 22 Spielen steht die SpVgg Bayreuth zu Beginn der Winterpause in der Fußball-Regionalliga Bayern auf Tabellenplatz drei und hat Tuchfühlung zu Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 (45 Punkte aus 21 Spielen) und dem Zweiten FC Bayern München U21 (44/21). Die mit dem direkten Aufstieg in die Dritte Liga verbundene Meisterschaft ist damit in den zwölf Spielen der Rest-Rückrunde im Frühjahr durchaus noch möglich.

Die Qualität der bisherigen Saisonleistung der Altstadt wird auch dadurch unterstrichen, dass das Team vor der Winterpause bereits genauso viele Punkte erreicht hat wie am Ende der gesamten vergangenen Spielzeit.

Hat die Mannschaft von Cheftrainer Lukas Kling damit aber die Erwartungen der Verantwortlichen übertroffen? „Ja, in gewisser Weise. Zwar waren wir uns bewusst, dass der Kader das Potenzial hat, oben mitzuspielen, dennoch herrschte zu Beginn der Saison keine absolute Sicherheit darüber, wie sie sich entwickeln würde. Mit Tabellenplatz drei und 42 Punkten vor der Winterpause hat das Team nicht nur gezeigt, dass es das vor der Saison ausgerufene Ziel ´Platz zwei bis fünf` erreichen kann, sondern sich sogar als klarer Spitzenkandidat etabliert. Letztendlich war ich immer optimistisch gestimmt. Gerade nach den Vorbereitungsspielen, unter anderem gegen den Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth, war klar, dass wir Qualität im Kader haben“, erklärt hierzu SpVgg-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba im Gespräch mit der Sonntagszeitung.

Als Ursache dafür, dass die Mannschaft nicht noch besser dasteht, wurde vielfach die mangelnde Chancenverwertung vor dem gegnerischen Tor identifiziert. Ist es deshalb denkbar, dass in der Winterpause im Sturm noch eine Nachverpflichtung erfolgt? „Das wird in der Winterpause genau analysiert“, kündigt Nicole Kalemba an. „Wir werden uns als Verantwortliche zusammensetzen, um die Situation zu bewerten. Dabei spielt auch die finanzielle Komponente eine wichtige Rolle. Grundsätzlich hat die Mannschaft bereits Stürmer, die das Potenzial haben, mehr Tore zu erzielen. Es wird also genau geprüft, ob eine externe Verstärkung wirklich notwendig ist oder ob das vorhandene Potenzial besser ausgeschöpft werden kann. Zudem muss man ja bedenken, dass ein Neuzugang erst einmal eine´Eingewöhnungsphase` benötigt - die Zeit werden wir bei nur zwölf Spieltagen in der Rest-Rückrunde nicht haben“, so die Geschäftsführerin weiter.

Spricht man bei der SpVgg nun künftig auch offiziell von der Möglichkeit, die Meisterschaft zu holen und schon im Mai 2025 in die Dritte Liga zurückzukehren, wenn alles optimal läuft? Nicole Kalemba widerspricht da nicht: „Als Sportler strebt man immer nach dem Höchsten, und das Ziel, ganz oben zu stehen, ist natürlich präsent. Dennoch bleibt der Fokus klar auf die kommenden Spielen gerichtet. Es bringt wenig, jetzt schon von der Dritten Liga zu sprechen, da der Weg dorthin noch lang ist. Die Mannschaft wird sich weiterhin auf jede Partie konzentrieren und Schritt für Schritt arbeiten, um ihre Chancen optimal zu nutzen. Wir werden keine voreiligen Versprechen abgeben. Dennoch ist die Perspektive, schon 2025 in die Dritte Liga zurückzukehren, eine spannende Möglichkeit, wenn der positive Trend anhält“.

Als besondere Form der Motivation hat Trainer Lukas Kling die Winterpause der Spieler für jeden Sieg in der bisherigen Saison um einen Tag verlängert. Die Vorbereitung auf die Rückrunde soll somit am 16. Januar beginnen. Nicole Kalemba bestätigt diese Art der motivierenden Belohnung für die Spieler, übt aber auch generelle Kritik an der Ausgestaltung der ungewöhnlich langen Winterpause in der Regionalliga Bayern: „Drei Monate ohne Pflichtspiele bis zum Wiederauftakt am 28. Februar sind aus sportlicher Sicht zu lang und werden auch gegenüber dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) thematisiert. Die lange Pause erschwert eine konstante Weiterentwicklung und macht es zudem schwer, Testspielgegner zu finden, insbesondere in den ersten Januarwochen. Um dennoch fit zu bleiben, erhalten die Spieler individuelle Trainingspläne. Schweinfurt beispielsweise startet erst am 20. Januar mit dem Training, was die Problematik der langen Winterpause verdeutlicht“, so die Geschäftsführerin.

Eine ganz wichtige Rolle für den Erfolg der SpVgg bilden natürlich auch die Fans und deren grandiose Unterstützung. „Die Fans der Altstadt haben mit ihrer Leidenschaft und Unterstützung längst Drittliga-Niveau erreicht“, betont Nicole Kalemba. Und weiter: „Nicht nur bei den Heimspielen, wo die Stimmung beeindruckend ist und der Zuschauerschnitt in dieser Saison über 2.700 liegt, sondern auch bei Auswärtsfahrten sind immer wieder zahlreiche Fans und Unterstützer mit dabei. Dieser Enthusiasmus ist ein wichtiger Rückhalt für die Mannschaft. Wir sind überzeugt, dass der Trend weiterhin positiv bleibt. Unser Ziel ist es zudem, als SpVgg Bayreuth noch nahbarer zu werden, die Fans stärker ´abzuholen` und ihnen das Gefühl zu geben, wirklich ein Teil des Vereins zu sein. Das zeichnet eine echte Gemeinschaft aus und passt perfekt zur Altstadt“.

Hinweis: In unserem Interview haben wir das noch nicht rechtskräftige Urteil des Bayerischen Fußballverbandes zum Abzug von 9 Punkten für Schwaben Augsburg (inbayreuth.de berichtete) nicht berücksichtigt. Falls das Urteil rechtskräftig würde, hätte der FC Schweinfurt 05 drei Punkte mehr auf dem Konto als aktuell. Hierzu ist allerdings zunächst die Berufungsverhandlung abzuwarten.


Von Roland Schmidt
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