Veröffentlicht am 13.10.2024 20:51, aktualisiert am 13.10.2024 21:16

onesto Tigers: Am Schluss hatte die Schießbude wieder geöffnet

Zeitweise wild ging es bei der Partie der onesto Tigers gegen die Passau Black Hawks heute Abend im „Tigerkäfig” zu.  (Foto: sd)
Zeitweise wild ging es bei der Partie der onesto Tigers gegen die Passau Black Hawks heute Abend im „Tigerkäfig” zu. (Foto: sd)
Zeitweise wild ging es bei der Partie der onesto Tigers gegen die Passau Black Hawks heute Abend im „Tigerkäfig” zu. (Foto: sd)
Zeitweise wild ging es bei der Partie der onesto Tigers gegen die Passau Black Hawks heute Abend im „Tigerkäfig” zu. (Foto: sd)
Zeitweise wild ging es bei der Partie der onesto Tigers gegen die Passau Black Hawks heute Abend im „Tigerkäfig” zu. (Foto: sd)

Mit einer vor der Partie zumindest nicht in der Höhe erwarteten 2:10 (2:3,0:2,0:5)-Niederlage gegen die EHF Passau Black Hawks bekamen die onesto Tigers Bayreuth heute Abend in der Oberliga Süd trotz anfänglich engagierter Ansätze erneut eine zweistellige Packung.

Ersatzgeschwächt ohne die verletzten Lucas Flade, Tatu Vihavainen und Tim Detig starteten die onesto Tigers in die Partie gegen die Niederbayern. Bereits in der 4. Minute gab es die kalte Dusche für die Tigers, die Gäste gingen mit 1:0 in Führung: Der Bayreuther Goalie Ilya Andryukhov ließ bei einem Schuss den Puck prallen, Sascha Maul konnte aus dem Slot problemlos vollenden. In der 7. Minute schlugen die Bayreuther zurück, nach Vorlage von Jan Hammerbauer überwand Dominik Piskor den Passauer Goalie Marco Eisenhuth mit etwas Glück zum 1:1-Ausgleich.

Nur zwei Minuten später waren wieder die Gäste am Zug: Andrew Schembri lief Michal Spacek davon und zog mit einem Schlagschuss vom Bullykreis ab – Ilya Andyukhov war chancenlos, 2:1 für Passau (9.). Die Tigers machten dann etwas Druck, das nächste Tor machten aber wieder die Black Hawks: Bei einem schnellen Konter hielt René Röthke bei einem Schuss von Andrew Schembri die Kelle rein und fälschte unhaltbar zum 3:1 ab (13.).

In der 16. Minute waren die Tigers in der Überzahl, mehr als ein Pfostentreffer von Michal Spacek kam aber aus den Powerplay-Bemühungen nicht heraus. Der 2:3-Anschlusstreffer fiel dann aber doch in der 19. Minute, der Bayreuther Kapitän Moritz Israel brachte den Puck über die Torlinie. Mit dem Bayreuther Ein-Tor-Rückstand ging es in die erste Drittelpause.

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts kamen die Tigers wegen zweier Strafzeiten gegen Chris Seto und Aidan Brown in doppelte Unterzahl. Die Passauer brauchten nur wenige Sekunden, um die Situation zum 4:2 durch David Seidl zu nutzen (21.). Kurz darauf überstanden die Bayreuther eine weitere Strafzeit schadlos. In der 29. Minute flogen dann in größerem Stil die Fäuste, der Passauer Daniel Maul erhielt für sein Agieren eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Insgesamt knapp drei Minuten waren die Bayreuther in Überzahl. Trotz aller Bemühungen gelang aber kein dritter Treffer, Marco Eisenhuth hielt den Kasten der Gäste tadellos sauber.

Ein Abwehrfehler von Ondrej Nedved war dann die Ursache für das 5:2 der Gäste, Förderlizenzspieler Niklas Zeilbeck überwand Ilya Andryukhov eiskalt. Die Bayreuther bauten den Gegner immer wieder durch eigene Fehler auf und konnten sich so für ein durchaus engagiertes Spiel in den ersten beiden Dritteln nicht belohnen. Mit 5:2 für Passau ging es ins Schlussdrittel.

Vor 989 Zuschauern drängten die Tigers zu Beginn des Schlussdrittels auf den Anschlusstreffer. Der Spielaufbau war aber oftmals zu wild. So schlugen die Passauer in der 49. Minute zu, Nicolas Sauer traf zum 2:6. Der Bayreuther Kapitän Moritz Israel erhielt dann umstrittene fünf Strafminuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe für einen Ellbogencheck an der Bande. Die Black Hawks nutzten die Strafe zum schön herausgespielten 7:2 durch Moritz Serikow (52.).

Die Tigers verloren jetzt wieder völlig die Ordnung. Nur acht Sekunden nach dem siebten Treffer und immer noch in der 52. Minute schlug es zum 8:2 durch Arturs Sevcenko ein. Dann musste zu allem Übel auch noch Dominik Piskor auf die Bank und kurz darauf wanderte Chris Seto für das Zerschlagen seines Schlägers in die Kühlbox. Damit spielten die Tigers einige Zeit mit Drei-gegen-Fünf. Auf Zuspiel von Andrew Schembri bestrafte Nicolas Sauer eiskalt mit dem 9:2 (54.). Marlon D´Acunto machte es dann mit dem 10:2, immer noch in Überzahl, auch noch zweistellig (55.). Bayreuth war nun wieder zur Schießbude mutiert.

Nach einer wohl auch frustbedingten Schlägerei erhielten dann Thomas Nuss (Passau) und Dominik Piskor (Bayreuth) auch noch jeweils fünf Strafminuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Nach der 2:10-Niederlage haben die onesto Tigers nach acht Spielen weiterhin vier Punkte auf dem Konto und bleiben Tabellenletzter in der Oberliga Süd.

Onesto Tigers-Headcoach und Sportdirektor Larry Suarez zeigte sich nach dem Spiel sehr enttäuscht über das „unerklärliche“ Spielverhalten seines Teams. Wir haben erst sehr gut Druck gemacht, doch wenn wir in Rückstand geraten sind, haben wir uns benommen wie kleine Kinder. Man ist enttäuscht und tut sich selbst leid. Es passieren viele individuelle Fehler und vor allem nach eigenen Erfolgserlebnissen immer wieder schnelle Gegentore. „Wir sprechen immer wieder über diese Themen, allen tut es leid, aber es kommt keine Besserung. Ich frage mich, wo ist der Stolz, wo ist der Wille, den inneren Schweinehund zu überwinden? Die erste Reihe kassierte heute insgesamt sechs Gegentore. Das geht einfach nicht und ist unverschämt. Ich sehe die Schuld auch bei mir selbst. Es fehlt Leidenschaft. Alle sind Profis und müssen auch entsprechendes Verhalten zeigen. Das geht so nicht mehr“, zeigte sich Larry Suarez auch mit einer gewissen Portion Resignation.


Von Roland Schmidt
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