In der temporeichen Komödie „Extrawurst” dreht sich ein Streit im Tennisclub nicht nur um die Wurst, sondern grundsätzlich um die Frage eines guten und respektvollen Miteinanders. Die Premiere findet am 20. Dezember, noch vor Weihnachten, statt. Im Vorfeld bietet das Theater als kostenloses Angebot für Interessierte einen Einblick in die aktuelle Probenarbeit.
Regisseurin Dorothea Kirschbaum und ihr Ensemble laden zur öffentlichen Probe am Montag, den 9. Dezember um 19:00 Uhr in der Studiobühne Bayreuth ein. Es spielen Oliver Hepp, Harald Höreth, Florian Kolb, Anne Stellberger und Thomas Ziegelhöfer.
Worum es geht:
Nachdem die wichtigsten Punkte der Tagesordnung in der Mitgliederversammlung des örtlichen Tennisvereins abgearbeitet sind, bleibt noch Punkt 7, „Sonstiges”: Die Abstimmung über die Anschaffung eines neuen Grills. Der alte Grill hat nicht mehr ausreichend Kapazitäten für die beliebten Grillgüter, wie Schweinewürstchen und Koteletts. Die Bewilligung scheint eine Formsache zu sein, bis Mitglied Melanie die Anschaffung eines zweiten Grills vorschlägt. Ihr türkischer Doppelpartner Erol ist Muslim und darf sein Grillgut nicht auf einen Grill mit Schweinefleisch legen.
Dieser gut gemeinte Vorschlag stellt den Verein jedoch vor eine Herausforderung. Es entbrennt eine hitzige Diskussion, die schnell über das Thema Grillen hinausgeht und grundlegende Fragen eines respektvollen Miteinanders aufwirft - nicht nur im Vereinsleben. Wie weit muss oder soll die Mehrheit auf Minderheiten Rücksicht nehmen? Was ist Diskriminierung? Wann wird aus gut gemeinten Absichten Übergriffigkeit? Wie steht es um die Religion? Und wer integriert hier wen?
Die Diskussion ist ebenso scharf wie humorvoll, wobei pauschalisierende Vorurteile auf differenzierte Argumente treffen, die einem oft sehr bekannt vorkommen. Wird es einen zweiten Grill geben oder bleibt alles beim Alten im traditionsreichen deutschen Verein? Diese Entscheidung müssen letztendlich die Mitglieder treffen. Sie, liebes Publikum, sind zur Abstimmung aufgerufen. Es liegt an Ihnen, wie der Verein in Zukunft weitergeführt wird.
Die Spieldauer beträgt etwa zwei Stunden, inklusive einer Pause.