Die Feuerwehren der Landkreise Bayreuth und Kulmbach verfügen künftig über einen modernen Baumbiegesimulator, um ihre Einsätze bei sturmbedingten Baumfällen und Schneebruch sicherer und effizienter zu gestalten. Nach langer Planung und intensiver Zusammenarbeit wurde diese wichtige Ausbildungshilfe im Forstbetrieb Fichtelberg in Fleckl bei Warmensteinach vorgestellt.

Feuerwehreinsatzkräfte müssen nach Unwettern oft umgestürzte Bäume von Straßen, Gleisen, Häusern oder Autos entfernen. Dies geschieht häufig unter hohem Zeitdruck und erschwerten Bedingungen, da Baumstämme oft verklemmt sind und unter hoher Spannung stehen. Der Umgang mit der Motorsäge in solchen gefährlichen Situationen erfordert besondere Vorsicht und Fachkenntnis. Unfälle bei Motorsägearbeiten sind zwar selten, haben jedoch meist schwerwiegende Folgen. Bisher mangelte es an geeigneten Trainingshilfen für Arbeiten an unter Spannung stehendem Holz.

Der neu beschaffte Baumbiegesimulator schließt diese Lücke. Er ermöglicht es Feuerwehrleuten, unter realistischen Bedingungen und im geschützten Rahmen den Umgang mit der Motorsäge an vorgespanntem Holz zu üben und die korrekte Schnitttechnik zu erlernen. „Dies schafft ein besseres Bewusstsein für die potenziellen Gefahren und erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte erheblich“, erläutert der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner.

Der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann betont die Bedeutung der kommunalen Zusammenarbeit: „In Zeiten angespannter Haushaltslagen sind wir bemüht, Projekte für unsere Einsatzkräfte kooperativ zu schultern.“ Die Kosten für den Baumbiegesimulator betragen rund 75.000 Euro, die beide Landkreise zu gleichen Teilen tragen. Eine Kooperationsvereinbarung regelt die Details der Nutzung und Kostenteilung.

Zusätzlich beteiligen sich die Bayerischen Staatsforsten mit ihren Betriebsstätten Pegnitz und Fichtelberg an der Kooperation. Der Simulator wird abwechselnd an den Standorten in den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach untergebracht und bei Bedarf transportiert. Die Bayerischen Staatsforsten stellen ausreichend Holz zur Verfügung und kümmern sich um die Entsorgung des beübten Holzes nach den Trainings.

Die Landräte Wiedemann und Söllner danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung und freuen sich, die Feuerwehrkräfte in der Region künftig noch besser auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereiten zu können.