Sehr lange hat sich nichts auf der Brache am Rande des Kasernenviertels zwischen Ludwig-Thoma-Straße, Leibnitzstraße und Peter-Rosegger-Straße nichts getan. „Wohnen und Arbeiten in Moritzhöfen“, so der Arbeitstitel zur Stadtentwicklung soll in absehbarer Zeit realisiert werden.
Der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats empfiehlt in seiner Sitzung am Dienstag (7. Mai 2024) einstimmig, den eingegangenen Stellungnahmen aus der Bevölkerung zuzustimmen, dem Bebauungsplan zuzustimmen und die Öffentlichkeit erneut zu beteiligen. Dann könnte der Stadtteil mit etwa 390 Wohnungen, um Großteil gefördert, und einer Kita mit über 100 Betreuungsplätzen kommen.
„Sozialer Wohnraum“ ist das Stichwort, das den SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Bauske auf den Plan ruft. Das Areal zwischen Polizeipräsidium und Moritzhöfen gehört dem Freistaat Bayern. Die Wohnoffensive des Freistaats durch die Bayern-Heim sei nicht gerade von Erfolg gekrönt gewesen, wenn man in Bayern Tausende Wohnungen neu schaffen wolle. Der Stillstand in Moritzhöfen sei ein Beitrag zu sich ausbreitender Politikverdrossenheit.
Zumindest im geplanten Quartier Moritzhöfen soll diesem Verdruss kein weiterer Vorschub geleistet werden. Die Brache, „eigentlich eine Schande“, wie BG-Stadtrat Georg Kämpf sagt, soll bald keine mehr sein. Die zügige erneute öffentliche Auslegung der Pläne sei geplant, wie Ulrich Meyer zu Helligem vom Stadtplanungsamt verlauten lässt. Das Wasserwirtschaftsamt Hof habe zudem bestätigt, dass Befürchtungen von Altlasten im Boden unbegründet seien.
Was gut im Ausschuss ankommt ist die Tatsache, dass das Areal barrierefrei durchlässig sein soll, auch für Radfahrer. Angedacht ist eine Blockrandbebauung zu den umgebenden Straßen hin mit Begrünung im Areal. Kritik kommt von den Grünen: Nicht nur das angedachte Parkhaus solle begrünt werden, sondern auch die Wohngebäude, wie Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger kritisiert. Die Wärmeplanung im Quartier sei zudem nicht mitgedacht worden, die Energieversorgung mit Erdgas sei fragwürdig. Dennoch überwiegen auch für Steininger die positiven Aspekte, handelt es sich doch immerhin um Hunderte von neuen Wohnungen. Rund 90 Prozent davon sollen gefördert werden.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger teilt mit, dass ein Bauantrag zudem schon genehmigt sei. „Da läuft schon ein bisschen was.“ Damit es endlich weitergeht in Moritzhöfen, wo die Stadt Bayreuth keine Schuld trifft ob der Verzögerungen (Stichwort: Freistaat Bayern als Eigentümer), erfolgt ein einstimmiger Beschluss und entsprechende Empfehlung an den Stadtrat.