In der Festspielzeit herrscht Hochsaison in Bayreuth, besonders in der Touristinformation in der Opernstraße. Täglich kommen in den Festspielmonaten etwa 600 bis 700 Besucher. Für Sandra Baumann, die Leiterin der Touristinformation und des Touristshops der Bayreuther Marketing und Tourismus GmbH, ist das eine Herausforderung, aber auch eine Freude.

„Wir lieben die Festspielzeit“, sagt Sandra Baumann. Viele Gäste sind nicht nur Touristen, sondern auch Festspielbesucher, für die Richard Wagner und die Bayreuther Festspiele oft ein Lebenstraum sind. Besucher teilen gerne ihre persönlichen Geschichten, was die Arbeit in der Touristinformation emotional macht. „Manche Besucher weinen vor Freude, weil sie endlich eine Aufführung in Bayreuth erleben dürfen“, berichtet Sandra Baumann.

Die Touristinformation bietet nicht nur Informationen, sondern auch praktische Lebenshilfe. Ein Beispiel: Ein junger Holländer kam im T-Shirt und Shorts mit einer Karte für die Festspiele. Sandra Baumann schickte ihn erst einmal zum Einkaufen, um sich angemessen zu kleiden. Außerdem gibt es Besucher, die jedes Jahr kommen und begeistert

Inszenierungen diskutieren oder den Souvenirshop nach Neuigkeiten durchsuchen. Der Anstieg der Besucherzahl während der Festspielzeit erhöht auch die Nachfrage nach Stadtführungen. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, erklärt Baumann. Alle, die eine Stadtführung möchten, egal ob Busunternehmen oder Kegelclub, kommen zur Touristinformation. Diese koordiniert die täglichen Touren und Sonderführungen.

Richard Wagner ist bei Stadtführungen immer ein Thema. Die Gästeführer, derzeit etwa 100, werden umfassend geschult. Dazu gehört eine detaillierte Besichtigung des Richard Wagner Museums und des Festspielhauses, um ein tiefes Verständnis für diese wichtigen Orte zu vermitteln. „Fragen zu Richard Wagner kommen praktisch immer“, sagt Baumann. Diese drehen sich oft um Wagners Leben in Bayreuth.

Für detaillierte Informationen empfiehlt Sandra Baumann die Sonderführung „Auf den Spuren Richard Wagners“ oder eine Führung durch das Festspielhaus. Letztere ist nur von Anfang September bis zum Probenbeginn am Grünen Hügel möglich. Diese Führungen sind sehr beliebt und bieten den Besuchern ein echtes Erlebnis.

Spezialisierte Gästeführer erklären nicht nur die Geschichte und Bedeutung des Ortes, sondern wissen auch, „wo die Lichtschalter sind“. In der festspielfreien Zeit sind Gästeführer im Festspielhaus oft auf sich allein gestellt: „Man muss sich also wirklich auskennen, da oben“, so Sandra Baumann.