Eine miserable Anfangsphase war heute Abend die Ursache für die 2:4 (0:3,1:0,1:1)-Niederlage der onesto Tigers Bayreuth im Frankenderby in der Eishockey-Oberliga Süd bei den Höchstadt Alligators.
In voller Besetzung, erstmals ohne verletzungsbedingte Ausfälle, traten die Tigers zum Duell bei den Mittelfranken an. Wegen der noch laufenden Umbauarbeiten am Höchstadter Eisstadion konnte noch keine Gästetribüne aufgebaut werden. Da behördlicherseits aufgrund der Einstufung als Risikospiel eine Zuschauertrennung gefordert wurde, mussten die Tigers heute auf die Unterstützung durch Gästefans verzichten.
Höchstadt hatte einen Start nach Maß: Nach nur 14 Sekunden brachte Dimitri Litesov die Alligators mit 1:0 in Führung: Der Torschütze luchste dem zur Mitte ziehenden Bayreuther Verteidiger Michal Spacek die Scheibe ab und überwand Goalie Ilya Andryukhov (1.). Kurz darauf hatte Litesov gleich die nächste große Möglichkeit, diesmal blieb Andryukhov jedoch der Sieger.
In der 6. Minute nutzten die Gastgeber die erste Bayreuther Strafzeit zum 2:0 – Anton Seewald zog vom rechten Bullykreis ab und die Scheibe schlug erneut ein. Höchstadt war in der Anfangsphase deutlich überlegen, die Tigers machten einen schläfrigen Eindruck. In der 8. Minute ging die Gala der Mittelfranken weiter: Klavs Planics hatte nach einem Fehler von Ondrej Nedved freie Bahn zum Tor und überwand Goalie Andryukhov zum 3:0. Tigers-Headcoach Larry Suarez bat sein Team daraufhin an die Bande zur Auszeit und hoffte so, den Höchstadter Spielfluss unterbrechen zu können.
In der Folge kamen die Bayreuther nach der katastrophalen Anfangsphase etwas besser in die Partie und hatten zweieinhalb Minuten vor dem Drittelende eine Großchance durch Aidan Brown bei einem Abpraller. Bayreuth hatte sich in der Offensive jetzt deutlich gefunden, es gelang jedoch kein Treffer mehr, so dass es mit dem 0:3-Rückstand in die erste Drittelpause ging.
Nach 78 Sekunden im zweiten Abschnitt gelang der 1:3-Anschlusstreffer, als Jan Hammerbauer an der Blauen Linie abzog und der Höchstadter Kapitän Martin Vojcak die Scheibe unglücklich ins eigene Tor ablenkte (22.). In der Folge war Michael Paterson-Jones im Tor der Alligators weiter gefordert und musste sein ganzes Können aufbieten.
In der 28. Minute gab es durch Strafen der Bayreuther eine 40-sekündige Drei-gegen-Fünf-Unterzahl. Die Tigers überstanden das Powerplay der Gastgeber jedoch unbeschadet. Letztlich blieb es nach dem zähen Mitteldrittel beim 3:1 für die Alligators.
Auch zu Beginn des Schlussabschnittes blieben die Tigers vor 688 Zuschauern zunächst zu wenig zwingend. In der 47. Minute zog dann aber Michal Spacek nach Zuspiel von Dominik Piskor vom linken Bullykreis ab und traf direkt ins linke obere Eck des Höchstadter Tors – Michael Paterson-Jones war erneut überwunden und es stand nur noch 2:3.
Acht Minuten vor dem Ende gab es dann eine Zwei plus Zwei-Strafe für Höchstadt gegen Maxim Mastic wegen Hohen Stocks. Die Tigers waren damit vier Minuten in Überzahl. Nach knapp drei Minuten Powerplay konnte sich Michal Spacek bei einem Höchstadter Break jedoch nur mit einem Foul behelfen und wanderte ebenfalls auf die Strafbank. Auf dem Eis herrschte damit Gleichstand, dann war sogar Höchstadt eine knappe Minute in Überzahl. Martin Vojcak traf in der 56. Minute für die Gastgeber nur den Pfosten.
Gut eine Minute vor dem Ende nahm Tigers-Headcoach Larry Suarez Goalie Andryukhov zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Diese Aktion ging jedoch nach hinten los, 38 Sekunden vor dem Ende schob Jake Fardoe die Scheibe zum 5:3-Endstand ins leere Bayreuther Tor ein. Die Tigers haben damit nach 19 Spielen weiterhin 17 Punkte auf dem Konto, werden in der Tabelle von Höchstadt überholt und rutschen vom elften auf den zwölften Platz ab.
Am kommenden Freitag, 29. November, um 19.30 Uhr gastieren die onesto Tigers im nächsten Spiel bei den Heilbronner Falken.
Onesto-Tigers-Headcoach Larry Suarez beklagte nach der Partie den sehr schlechten Start seines Teams. „Wir waren anfangs alle nicht bereit, das war der Knackpunkt. Auch die ungenutzte Vier-Minuten-Überzahl, als wir auf 2:3 dran waren, war ein Schlüsselmoment der Partie”, analysierte der Bayreuther Headcoach.