Wieviel Pech kann man haben? Bereits zum dritten Mal war das Juweliergeschäft Böhnlein in Bamberg Ziel von Einbrechern beziehungsweise Räubern. Der Juwelier unterhält mehrere Filialen, darunter ein Schmuckatelier in Bayreuth.
In Bamberg wird jetzt darüber diskutiert, wie sicher die Innenstadt vor allem auch im Hinblick auf mögliche Attentatsversuche ist. Die Frage „Wie sicher ist die Bamberger Fußgängerzone?” stellt sich spätestens nach dem zweiten Einbruch mit der gleichen brachialen Methode in ein Juweliergeschäft am Grünen Markt.
Beim jüngsten Einbruch in der Nacht am Montagmorgen gegen 4.15 Uhr gingen drei Räuber ähnlich brutal vor wie schon vor gut drei Jahren: Sie fuhren mit einem gestohlenen Auto in die Eingangstür und gelangten so ins Laden-Innere. Dort zerschlugen zwei der insgesamt drei Maskierten mehrere Vitrinen und stahlen daraus Uhren und Schmuck.
Anschließend flüchteten die drei zu Fuß in Richtung Habergasse und ließen den schwarzen VW mit tschechischer Zulassung am Tatort zurück. Offenbar wartete dort bereits ein weiterer Komplize in einem schwarzen Fiat Punto, mit dem die Täter in unbekannte Richtung davonfuhren.
Kurz nach 7 Uhr entdeckten Passanten im Stadtteil Bug den verlassenen Punto mit Kennzeichen Erlangen-Höchstadt. Laut Polizei wurden die beiden Fahrzeuge am Sonntagabend gestohlen: der Fluchtwagen in Erlangen, der VW mit tschechischer Zulassung in Fürth. Mehrere Streifenbesatzungen fahndeten intensiv nach den Tätern, unterstützt von einem Polizeihubschrauber.
Wie hoch der Wert der Beute ist, war zunächst unklar. Die Ermittlungen laufen. Der Sachschaden wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt.
Die Polizei bittet in Zusammenhang mit dem Einbruch um Zeugenhinweise unter der Nummer 0951/9129-491 (Kriminalpolizei Bamberg).
Das Juweliergeschäft Böhnlein in Bamberg war bereits zum dritten Mal Ziel von Räubern: Schon 2021 waren Diebe mit einem Auto in die Fensterscheibe des Geschäfts gefahren. Vier Jahre zuvor überfielen drei Täter den Juwelier und bedrohten die Angestellten mit einer Schusswaffe.
Auf Anfrage von inbayreuth zum Thema Sicherheit antwortet Sebastian Martin, Pressesprecher der Stadt Bamberg wie folgt: „Der Einbruchschutz von Gebäuden liegt nicht in der Zuständigkeit von Kommunen. Abgesehen davon sind bauliche Maßnahmen, um das Gebäude selbst einbruchsicherer zu machen, ohnehin sinnvoller. Zumal es im Bereich Grüner Markt unterschiedliche Ansprüche an die Nutzung der Fläche bei Veranstaltungen gibt, außerdem besteht eine Feuerwehrdurchfahrt zwischen Neptunsbrunnen und des Gebäudes zur Kesslerstraße, was dauerhafte Einbauten weitestgehend unmöglich macht. Ein Hindernis im öffentlichen Raum kann auch nur dann wirksam sein, wenn es nicht leicht entfernt werden kann. Standard-Absperrpfosten reichen nicht aus, um zu verhindern, dass ein Kfz diese überfährt, um in das Schaufenster des Geschäfts zu krachen. Für diesen Zweck wären massive Pfosten ähnlich Terror-Sperren erforderlich.
Was den generellen Schutz von Veranstaltungen in der Innenstadt betrifft, so werden die jeweiligen Sicherheitskonzepte ständig überprüft und je nach Lage angepasst und erweitert.”