Hermann Nitsch fertigt sogenannte Schüttbilder. Sehr hohe Leinwände begrenzen die Festspiel-Bühne. Am oberen Rand der Leinwand gießen Malassistenten vorsichtig Farbe über die Kante, die in unterschiedlichen Rinnsalen den Bildträger hinunterläuft. Aber auch davor, auf dem Bühnenboden, wird geschüttet. Die Mitarbeiter von Hermann Nitsch, 10 insgesamt, kippen in hohem Bogen die Farben aus, der Künstler dirigiert von der Seite her. Der Farbrausch lässt fast die stimmlich Leistung vergessen, denn gesungen wurde auch. Klaus Florian Vogt gibt den Siegmund, Lise Davidsen singt Sieglinde. Wotan Tomasz Konieczny war sehr kurzfristig für Günther Groissböck eingesprungen. Am Dirigentenpult agierte Pietari Inkinen. Die Malaktion wurde sehr gekonnt von Peter Younes ins rechte Licht gesetzt. Fazit: Eine solche Aufführung hätte es ohne Corona nicht gegeben.
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