Auch in diesem Jahr waren die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an der Ostseeküste aktiv. Viele von ihnen, darunter auch Kameraden aus dem Kreisverband Bayreuth und dem Ortsverband Pottenstein, waren im Ostseebad Grömitz im Einsatz. Zurzeit befinden sich weitere Rettungsschwimmer aus Bayreuth in Heiligenhafen.
Ein besonderes Ereignis dieses Sommers war die ILSE-Zertifizierung für den Strand in Grömitz. Dieser erhielt das Qualitätssiegel „Lifeguarded Beach/Bewachter Strand“. Gutachter des europäischen Verbands ILSE bewerteten die Strände und bestätigten deren hohe Standards bei der Ausstattung mit Rettungsmaterial und der Ausbildung der Lebensretter. Bewertet wurden unter anderem Rettungsboote, Wachtürme, Rettungswege und Beschilderungen.
Die neue Wasserrettungsstation in Grömitz ist eine der modernsten an der deutschen Küste. Die Wasserretter übernehmen dort vielfältige Aufgaben: von der Wachführung über Funkkommunikation bis hin zu Rettungseinsätzen im Wasser. Bei schönem Wetter verlief der Einsatz in diesem Jahr relativ ruhig. Es gab viele kleine Erste-Hilfe-Fälle, wie Schnitt- oder Schürfwunden, aber auch größere Verletzungen, etwa nach Fahrradunfällen, wurden schnell versorgt.
Häufig kam es auch zur Suche nach vermissten Kindern und Erwachsenen, mit und ohne Stand-up-Paddle-Boards. Glücklicherweise konnten alle Vermissten schnell gefunden und sicher zu ihren Angehörigen zurückgebracht werden, berichtet Armin Sandner, der Wachführer aus Bayreuth. Sandner leitete ein Team von 55 Rettungsschwimmern aus ganz Deutschland, die für zwei Wochen die Sicherheit an diesem Strandabschnitt der Ostsee gewährleisteten.
Auch das gemeinsame Beisammensein kam nach dem Dienst nicht zu kurz. Die Rettungsschwimmer unternahmen gemeinsame Aktivitäten wie Burger-Essen im American Diner, Beachvolleyball am Strand oder, für Neulinge an der Küste, die traditionelle Neptun-Taufe. Abends gab es häufig Grillabende.
Die Unterkunft der Rettungsschwimmer lag ideal, nur 50 Meter vom Wasser entfernt, direkt neben der Wachstation. Morgens brauchten sie nur ihr Funkgerät und persönliches Material, um zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Wache zu gehen. Von den 10 Kilometern Strand werden 8 Kilometer von Rettungsschwimmern auf 18 Türmen überwacht, was die Sicherheit des Küstenabschnitts gewährleistet.
Viele oberfränkische Rettungsschwimmer haben bereits angekündigt, nächstes Jahr wieder nach Grömitz zurückzukehren.
Der Zentrale Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) der DLRG ist jedes Jahr von April bis Oktober im Einsatz. Rund 5.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmer sichern an 81 Wasserrettungsstationen die Strände der Nord- und Ostsee. Sie warnen vor Gefahren, suchen vermisste Personen, leisten Erste Hilfe und retten Menschen vor dem Ertrinken. Auch Rettungsschwimmer aus Bayreuth und Oberfranken engagieren sich regelmäßig ehrenamtlich an den Küsten.
Um am Zentralen Wasserrettungsdienst teilzunehmen, müssen Interessierte mindestens 16 Jahre alt sein (bei einigen Stationen 18 Jahre), das Silberne Rettungsschwimmabzeichen besitzen und mindestens 7 Tage, in der Hauptsaison möglichst 14 Tage, Dienst leisten. Außerdem ist die Teilnahme an praktischen Übungen vor Ort erforderlich.