Beim Bürokratieforum der IHK Oberfranken Bayreuth auf Schloss Neudrossenfeld herrschte Einigkeit: Bürokratie muss abgebaut werden. Doch für viele Unternehmen geht es nicht schnell genug.
IHK-Präsident Dr. Michael Waasner betonte, dass die Zahl der Vorschriften trotz aller Bemühungen weiter steigt. Bürokratie koste Oberfranken jährlich rund 1,7 Milliarden Euro. Auf EU-Ebene soll die „Omnibus”-Verordnung Unternehmen entlasten.
Staatssekretär Martin Schöffel warnte, dass Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliere. Bürokratische Hürden verzögerten Investitionen und kosteten die Wirtschaft jährlich 145 Milliarden Euro. Er forderte schnellere Verfahren und eine Reform der Beamtenbeförderung.
Experte Prof. Christoph Knill lobte die Rechtssicherheit durch Bürokratie, kritisierte aber Ineffizienz und unnötige Vorschriften. Regeln funktionierten am besten, wenn Betroffene in deren Entwicklung eingebunden würden.
In der Podiumsdiskussion forderten Unternehmer weniger bürokratische Hürden, vor allem für Start-ups. Genehmigungsverfahren dauerten oft zu lange. Regierungspräsident Florian Luderschmidt verteidigte die Beamten, plädierte aber für praxistauglichere Vorschriften.
Rund 350 Vorschläge zur Entbürokratisierung wurden in Bayern eingereicht. Unternehmer und Politiker fordern schnellere Entscheidungen und einfachere Prozesse. Ihr Ziel: weniger Verwaltungsaufwand und mehr wirtschaftliche Dynamik.