Veröffentlicht am 20.03.2025 07:00

Bayreuther Trinkwasser: Sicher, weich und nachhaltig

Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem für das Wasserlabor zuständig. (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem für das Wasserlabor zuständig. (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem für das Wasserlabor zuständig. (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem für das Wasserlabor zuständig. (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem für das Wasserlabor zuständig. (Foto: Stadtwerke Bayreuth)

Jährlich liefern die Stadtwerke Bayreuth mehr als fünf Milliarden Liter Trinkwasser. Helena Skrobranek, die für das firmeneigene Labor verantwortlich ist, analysiert jedes Jahr Hunderte von Proben. Sie erklärt, wie es um die Wasserqualität in Bayreuth bestellt ist und was jeder zu Hause tun kann, um Keimen keine Chance zu geben.

Bayreuth – Helena Skrobranek ist unter anderem für das Trinkwasserlabor der Stadtwerke Bayreuth zuständig. Ihr Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung ist eine besorgte Mutter, die wissen möchte, ob das Bayreuther Leitungswasser auch für ihr Baby geeignet ist. Skrobranek lächelt und versichert der Frau, dass das Trinkwasser auch für Babys geeignet ist. „Solche Anfragen erreichen mich häufig. Man merkt, dass einige Menschen skeptisch sind, was schade ist, denn unser Trinkwasser hat eine hervorragende Qualität. Zudem ist es relativ weich, weshalb man in Bayreuth Geräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschinen seltener entkalken muss.“

Um die Qualität zu gewährleisten, geben sich die Stadtwerke große Mühe: Denn jeder gelieferte Liter Trinkwasser – im Jahr sind es immerhin gut fünf Milliarden – muss die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllen. Diese schreibt unter anderem regelmäßige Wasserproben vor. „Jedes Jahr untersuchen wir rund 1.000 Proben – das ist weit mehr, als der Gesetzgeber vorschreibt“, betont Skrobranek. Ein Teil davon wird von externen und speziell zugelassenen Laboren untersucht.

„Die Probenorte sind mit dem Gesundheitsamt abgestimmt”, erklärt Helena Skrobranek. Hierzu zählen die Wasserleitungen in der Stadt, Wasserwerke, Hochbehälter, Tiefbrunnen und Endverbrauchsstellen im Netz der Stadtwerke. Auch die Trinkbrunnen der Stadtwerke auf dem Markt und vor dem Rathaus werden regelmäßig untersucht. „Unser Ziel ist es, stets ein möglichst repräsentatives Bild unserer Wasserqualität zu erhalten.”

Dies ist mit erheblichem Aufwand verbunden. „Es gibt keine Sensoren, die uns Live-Daten liefern könnten. Das bedeutet, dass geschultes Personal nach genauen Vorgaben Proben nehmen muss, um eine Verfälschung der Ergebnisse zu vermeiden. Die Probe wird in einer Kühltasche ins Labor gebracht, wo unter anderem die Mikrobiologie untersucht wird. Es wird geprüft, ob Mikroorganismen wie Keime im Wasser vorhanden sind, die dort nicht hingehören. Ohne Nährboden und Brutkasten ist dies nicht möglich. Nach etwa zwei Tagen liegt das Ergebnis vor und die Stadtwerke wissen, ob alles in Ordnung ist. „In fast allen Fällen ist alles bestens”, versichert Skrobranek. „Und wenn wir einmal eine auffällige Probe haben, gehen wir dem Problem auf den Grund – natürlich in Absprache mit dem Gesundheitsamt.”

Ein Problemfeld ergibt sich dennoch bei der Wasserversorgung. Denn die Stadtwerke sind als Wasserversorger nur bis zum Wasserzähler der Häuser für die Trinkwasserqualität verantwortlich. „Danach liegt die Verantwortung bei den Hauseigentümern, was auch sinnvoll ist, da die Stadtwerke keinen Einfluss darauf haben, was in der Hausinstallation geschieht”, sagt Skrobranek.

Bleirohre, die mittlerweile verboten sind, gehören zwar in den meisten Fällen der Vergangenheit an, dennoch sollten sich Hausbesitzer um die Wasserrohre in ihrem Haus kümmern. „Beispielsweise muss der Wasserfilter, der direkt hinter dem Wasserzähler installiert ist, regelmäßig gespült werden, um die Bildung von Keimen zu verhindern.” Und Wasser sollte nicht zu lange in den Leitungen stehen – beispielsweise wenn die Bewohner in den Urlaub fahren. „Wenn das Wasser längere Zeit nicht fließt und warm wird, können sich Keime bilden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir schlechtes Trinkwasser liefern.” Sie empfiehlt in diesem Fall, das Wasser laufen zu lassen, bis es kühl aus dem Wasserhahn kommt. „Wer das Wasser nicht in den Ausguss fließen lassen möchte, kann es beispielsweise auffangen und zum Gießen verwenden.”

Wer das Wasser aus dem eigenen Wasserhahn überprüfen lassen möchte, dem empfiehlt Helena Skrobranek die Labore in der Region. „Wir können das für unsere Kunden leider nicht leisten, weil wir nicht über die nötigen Kapazitäten verfügen.“

Trinkt sie das Bayreuther Trinkwasser auch selbst? „Absolut, zu Hause und bei der Arbeit. Es schmeckt mir gut und es ist mir persönlich wichtig, dass es deutlich nachhaltiger als Flaschenwasser ist.“ Trinkwasser aus der Leitung benötigt keine Verpackung, die häufig aus Plastik besteht. Und der Transport, nicht selten über mehrere hundert Kilometer mit dem Lastwagen, entfällt komplett. „Und ich kann guten Gewissens sagen, dass sich Trinkwasser auch in puncto Qualität nicht verstecken muss“, betont Helena Skrobranek.

Die Stadtwerke Bayreuth versorgen das gesamte Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter benötigt die Stadt pro Jahr. Diese stammen zum Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt zwölf Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg und im Löchleinstal bereiten die Stadtwerke das Rohwasser auf, indem es gefiltert und überschüssige Kohlensäure entfernt wird, und leiten es zu insgesamt drei Hochbehältern. Diese liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke bis zu 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Durch den Höhenunterschied entsteht ein natürlicher Druck, der das Wasser ohne weitere Pumpen zu den Menschen in der Stadt fließen lässt. Lediglich für die höheren Lagen Bayreuths benötigen die Stadtwerke Bayreuth Pumpstationen. Insgesamt betreuen die Stadtwerke ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore.

Der Weltwassertag, 1992 von der UNESCO ins Leben gerufen, findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Ressource Wasser schärfen. Zum Weltwassertag 2018 hat die UN-Weltwasserdekade begonnen, die bis März 2028 andauert und mit der die Vereinten Nationen besonders auf die Themen Wasser und Gewässerschutz aufmerksam machen.


Von Onlineredaktion
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