15.000. Das ist eine starke Zahl, wenn es um die Mitglieder von kulturschaffenden Vereinen in Bayreuth geht*. Allerdings auch eine Zahl, die Jahr für Jahr sinkt. Aus Mangel an Interesse, aber auch aus Unwissen: Viele Bayreutherinnen und Bayreuther wissen gar nicht, welche Organisationen es in der Stadt gibt, in denen man sich engagieren kann, ganz nach dem eigenen Gusto.

„Mit der Kulturbörse möchten wir den kulturschaffenden Vereinen eine Plattform bieten, sich einem breiten Publikum vorzustellen”, sagt Magdalena Aderhold, Mitglied der Kulturlobby und Teil des Organisationsteams. Deshalb fiel die Entscheidung auch auf den Bürgerfest-Freitag, wenn viele Menschen in der Innenstadt unterwegs sind.

Die Ziele der rund 15 teilnehmenden Vereine sind unterschiedlich: Die einen möchten auf ihre Veranstaltungen aufmerksam machen, die anderen sind gezielt auf Mitgliedersuche. Dass das funktionieren kann, hat bereits die erste Kulturbörse im vergangenen Jahr gezeigt. „Obwohl das Wetter sehr schlecht war und deshalb kaum was los, konnten doch neue Engagierte gewonnen werden”, freut sich die Vorsitzende des Deutsch-Polnischen Kulturvereins.

Die Vielfalt der Vereine könnte kaum größer sein: Vom Historischen Verein Oberfranken und dem Zamirchor über Omas gegen Rechts und den Kunstverein bis zur Saalmitte, einer Organisation, die sich der elektronischen Musik verschrieben hat, ist alles dabei, für alle Interessen und alle Altersgruppen.

Fürs leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt: Am Getränkestand wird unter anderem Integrator verkauft, ein Bier aus polnischem Hopfen und deutschem Malz, und viele der teilnehmenden Vereine haben auch kleine Köstlichkeiten zum Essen für die Besucher vorbereitet.

Dieses Jahr wird die Kulturbörse Theater, Gesang und Kunst noch mit einem weiteren Kulturgut verbinden: dem Fußball. Auf dem La-Spezia-Platz wird das Spiel Deutschland – Spanien übertragen, und von den Schlossterrassen aus hat man teilweise einen tollen Blick auf die unten stehende Großbildleinwand. Das hat auch Flexibilität gefordert, wie Magdalena Aderhold erklärt: „Für musikalische Untermalung sorgt das Duo Droptune. Eigentlich sollten die Musiker von 17 bis 21 Uhr spielen – nun haben sie Zwangspause während der zwei Halbzeiten”, lacht sie. Doch wenn die Kulturschaffenden etwas richtig gut können, dann flexibel sein, da ist sie sich sicher.


*Umfrage unter 96 kulturschaffenden Vereinen in Bayreuth, Rücklaufquote: 66%, Zahl nicht hochgerechnet