Veröffentlicht am 04.10.2024 10:30

SpVgg Bayreuth will Dreier gegen den Überraschungsaufsteiger

Gegen Schwaben Augsburg hoffen die Spieler und Trainer Lukas Kling, wieder einen Sieg feiern zu können. (Foto: Archiv/Stefan Dörfler)
Gegen Schwaben Augsburg hoffen die Spieler und Trainer Lukas Kling, wieder einen Sieg feiern zu können. (Foto: Archiv/Stefan Dörfler)
Gegen Schwaben Augsburg hoffen die Spieler und Trainer Lukas Kling, wieder einen Sieg feiern zu können. (Foto: Archiv/Stefan Dörfler)
Gegen Schwaben Augsburg hoffen die Spieler und Trainer Lukas Kling, wieder einen Sieg feiern zu können. (Foto: Archiv/Stefan Dörfler)
Gegen Schwaben Augsburg hoffen die Spieler und Trainer Lukas Kling, wieder einen Sieg feiern zu können. (Foto: Archiv/Stefan Dörfler)

Nur drei Tage nach dem gestrigen 1:1 bei der U23 des FC Augsburg geht es bereits am Sonntag, 6. Oktober, um 14 Uhr, in der Regionalliga Bayern für die SpVgg Bayreuth mit einem Heimspiel gegen Überraschungsaufsteiger Schwaben Augsburg weiter.

Nicht wenige Experten hatten das Team von Spielertrainer Matthias Ostrzolek vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer Eins abgestempelt. Doch die „Schwabenritter“ beeindrucken durch einen erfrischend offensiven und erfolgreichen Fußball. Nach dem jüngsten 3:1-Sieg bei Türkgücü München während der Woche liegen sie mit 18 Punkten auf einem hervorragenden siebten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern.

Beim Drittplatzierten der vergangenen Saison in der Bayernliga Süd herrschte im Frühsommer lange Unklarheit, ob der Sprung in die höchste Amateurklasse überhaupt zu stemmen sein würde. Nach dem Aufstiegsverzicht der vor den Fuggerstädtern platzierten Mannschaften mussten erst die finanziellen und logistischen Voraussetzungen geschaffen werden. Doch die Stadt Augsburg half beispielsweise beim Umzug vom Ernst-Lehner-Stadion in die Rosenau und langjährige Gönner unterstützten den Verein durch zusätzliches Engagement bei seinen Bemühungen.

Sportlich profitieren die traditionsreichen Schwaben von einer kontinuierlichen Entwicklung der Mannschaft. Nach fünf Jahren in der Landesliga etablierte sie sich ab der Saison 2017/18 als fester Bestandteil der Bayernliga Süd. Sie wurde dann in den vergangenen drei bis vier Jahren jeweils punktuell und gezielt weiter verstärkt. Bei der vom ehemaligen Trainer Janos Radoki hinterlassenen intakten Truppe mussten die Verantwortlichen laut eigener Einschätzung zuletzt nur an wenigen Stellschrauben drehen. Im Sommer 2023 übernahm der bundesligaerfahrene Matthias Ostrzolek als Spielertrainer und zieht seither die Fäden im Mittelfeld.

Sportdirektor Max Wuschek hebt allerdings hervor: „Wir sind immer noch Amateure, mit allem, was dazugehört.“ Dabei gelingt es bisher, die Leichtigkeit und Euphorie eines Aufsteigers mit einer in der vierten Liga unerlässlichen Professionalität zu verbinden. Vorrangig betont der Funktionär den enormen Zusammenhalt des wie eine „verschworene Gemeinschaft“ auftretenden Teams.

Bewährte Kräfte wie Bastian Kurz, Benedikt Krug (zuletzt zweifacher Torschütze bei Türkgücü) und Kapitän Marco Greisel gelten auf wie neben dem Platz als wichtige Schlüsselfiguren. Dem Trainerteam um Chefcoach Ostrzolek gelang es zudem, die Neuzugänge schnell und reibungslos zu integrieren. Zu den „Schwabenrittern“ stießen mit Torwart Patrick Sander und Achitpol „Mike“ Keereerom vom FC Augsburg II, Elia Herzig (FV Illertissen) sowie Lukas Ramser (TSG Balingen) mehrere regionalligaerfahrene Akteure.

Trotz des nach der Führung ärgerlichen Punktverlusts in der Nachspielzeit beim FC Augsburg holte die Altstadt aktuell aus den vergangenen sechs ungeschlagenen Spielen 14 von 18 möglichen Punkten und steht weiter auf Rang drei. Nach der Heimniederlage des FV Illertissen gegen Wacker Burghausen rückte die Mannschaft sogar noch näher an Platz zwei heran. Allerdings gab sich Spitzenreiter Schweinfurt 05 erneut keine Blöße und setzte sich mit dem 4:1 Heimsieg gegen die Club-Amateure noch weiter (mittlerweile sieben Punkte) von den Bayreuthern ab.

Bei der U23 des FCA schafften es die Bayreuther laut Trainer Lukas Kling zunächst in der Anfangsphase nicht, die notwendige Intensität auf den Platz zu bringen. „Danach hatten wir drei, vier gute Möglichkeiten, aus denen wir unser Tor machen mussten. Wir machten es aber nicht.“ Durch einige Umstellungen in der Halbzeit brachte die Mannschaft das Spiel nach der Pause unter Kontrolle. Trotz mehrerer Ballgewinne und weiterer Chancen blieben die Tore bis in die Schlussphase aus. Nach dem verdienten 1:0 durch Nicolas Andermatt gab es mit der beinahe letzten Aktion den Ausgleich. Dennoch bewertet Kling das Spiel realistisch: „Letztendlich ist die Punkteteilung verdient. Augsburg war sicherlich nicht schlechter als wir. Aber wenn du kurz vor Schluss das Tor machst, musst du die Führung eigentlich nach Hause mitnehmen.“

Zuhause im Hans-Walter-Wild-Stadion überzeugte das Team zuletzt. Gegen Türkgücü München gelang es zudem endlich, aus den in allen Partien zahlreich herausgespielten Möglichkeiten beim 4:0-Sieg die notwendigen Tore zu machen. Darüber hinaus blieben die Altstädter in fünf von sechs Heimspielen ohne Gegentor. Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba freute sich jedenfalls über die spielerische Weiterentwicklung der vergangenen Wochen und das Zusammenwachsen als Team. Und weiter: „Es macht richtig Spaß, den Jungs zuzuschauen. So kann es weitergehen!“

Die Schwere der Aufgabe gegen den starken Aufsteiger Schwaben Augsburg ist dem Trainerteam um Chefcoach Kling durchaus bewusst. „Die eingespielte Truppe von Schwaben Augsburg kann an guten Tagen mit den Top- Mannschaften in der Regionalliga mithalten und ihnen gefährlich werden. Die hohen Ergebnisse und Siege gegen den Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 oder gegen Vizemeister DJK Vilzing sollten Warnung genug sein”, so Lukas Kling. Imponiert hat dem Bayreuther Trainer auch die Defensivleistung der Schwaben bei der knappen 0:1-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Illertissen mit einem Mann weniger auf dem Platz.

Dennoch gibt es für Kling keine Ausreden: „Wir erwarten am Sonntag daheim ein sehr interessantes Spiel. Aber wir wollen es in jedem Fall positiv gestalten.“ Dafür wird sicherlich wieder eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten notwendig sein.


Von Roland Schmidt
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