Zum Abschluss der Hinrunde in der Regionalliga Bayern gastiert die seit mittlerweile zehn Spielen ungeschlagene SpVgg Bayreuth am Samstag, 26. Oktober, um 14 Uhr bei der SpVgg Ansbach. Die Altstädter wollen dabei ihren dritten Auswärtssieg der Saison holen und ihren zweiten Tabellenplatz so zumindest festigen.

Allerdings sind die Mittelfranken nicht zu unterschätzen, denn nach einem recht schwachen Saisonstart hat die SpVgg Ansbach mittlerweile auch seit vier Begegnungen nicht mehr verloren. Darunter waren die beiden Heimsiege gegen den FV Illertissen und Aufsteiger Schwaben Augsburg.

In ihrem dritten Regionalligajahr haben sich die Ansbacher mit ihrem erst 25 Jahre alten Trainer Niklas Reutelhuber nicht nur den erneuten Klassenerhalt, sondern Tabellenplatz acht und damit das vordere Mittelfeld als Ziel gesetzt. Im Sommer verstärkte sich das Team aus der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt vorwiegend mit hungrigen Spielern aus der Region. Zur Mannschaft stießen beispielsweise Innenverteidiger Matthias Hahn vom württembergischen Oberligisten FSV Hollenbach, der seither zu den Stammspielern gehört, sowie die Mittelfeldakteure Tarkan Öcüncü (SC Feucht, Bayernliga) und Björn Angermeier (SV Fortuna Neuses, Bezirksliga). Der erst 19-jährige Flügelstürmer Nico Hayer vom FC Heidenheim (bereits zwei Saisontore) und Rechtsverteidiger Sebastian Döring vom ATSV Erlangen sorgen für die erforderliche Breite im Kader.

Auch das 0:0-Unentschieden am Dienstagabend bei Wacker Burghausen bestätigt die ansteigende Formkurve. Trainer Reutelhuber hob nach dem Spiel insbesondere die mannschaftliche Geschlossenheit und das Engagement hervor: „Wir wollten etwas Zählbares mitnehmen, das hat geklappt. Wir haben offensiv und defensiv nie richtig Fuß gefasst, hatten in einigen Szenen auch Glück. Dennoch haben die Jungs eine tolle Charakterstärke gezeigt, immer gut verteidigt und eine ausgezeichnete Moral bewiesen. Wir nehmen den Punkt gerne mit nach Hause.“

In jedem Fall werden die Ansbacher am Samstag vor eigenem Publikum alles daransetzen, die jüngste Reihe erfolgreicher Spiele fortzusetzen. Auf Bayreuther Seite wirkt das Erlebnis „Fußball for free“ mit dem 1:0-Sieg gegen Hankofen-Hailing vor 6.570 Zuschauern am Dienstagabend sicherlich noch nach. Trotz einer phasenweise eher durchwachsenen spielerischen Leistung zeigt der überragende Zuschauerzuspruch, welch eine Euphorie die Altstadt in der Stadt und der Region auslösen kann. Und es war laut Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba „ein unvergessliches Erlebnis“, das keine einmalige Sache gewesen sein muss. Denn: Der durch insgesamt 19 Sponsoren ermöglichte kostenlose Eintritt brachte ein unglaublich positives Feedback und trug zu einem offenkundig erheblichen Imagegewinn bei.

Mit dem Erfolg gegen Hankofen-Hailing festigte die Altstadt den zweiten Platz hinter Schweinfurt 05. Das Spiel selbst fasste Trainer Lukas Kling in seiner Analyse knapp zusammen: „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben den Ball richtig gut laufen lassen.“ Grundsätzlich hätte das Team zunächst gemacht, was man sich vorgenommen habe, insbesondere die tiefen Wege hinter ihre Kette. Und weiter: „Wir müssen halt die Chancen nutzen, das gelingt uns leider nicht. Dann wird es zum Geduldsspiel. Wir machten mit einem Standard das 1:0, was aufgrund der ersten Halbzeit auch verdient war.“ Anschließend fehlte laut Kling die Ballsicherheit und Hankofen habe es richtig gut gemacht. Dennoch „Wir haben gut verteidigt und so den knappen Vorsprung über die Zeit gebracht.“

In Ansbach müssen die Bayreuther unverändert die verletzungsbedingten Ausfälle von Sturmführer Christopher Fenninger und Mittelfeldstratege Nicolas Andermatt verkraften. Allerdings bietet der Kader auch zahlreiche erstklassige Alternativen, um deren Fehlen zu kompensieren.

Der Bayreuther Coach und sein Team wissen um die Stärken der Mittelfranken. Lukas Kling erwartet bei absehbar schwierigen Platzverhältnissen eine herausfordernde Partie. Aber an seiner Zielsetzung lässt er keine Zweifel aufkommen: „ Wir wollen unsere Serie aufrechterhalten. Wir wollen Gas geben und wir wollen vor allem auswärts mal den nächsten Dreier holen. Wenn die Mannschaft ihr enormes Potenzial ausschöpft und dazu ihre Chancen noch besser verwertet, sollte das auch machbar sein”, ist sich der Chefcoach sicher.