Veröffentlicht am 04.09.2024 17:30

SpVgg Bayreuth am Samstag bei Kickers Würzburg vor schwerer Auswärtsaufgabe

Die Altstadt hofft, auch in Würzburg - wie auf unserem Bild beim jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth -, erfolgreich sein zu können. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt hofft, auch in Würzburg - wie auf unserem Bild beim jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth -, erfolgreich sein zu können. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt hofft, auch in Würzburg - wie auf unserem Bild beim jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth -, erfolgreich sein zu können. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt hofft, auch in Würzburg - wie auf unserem Bild beim jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth -, erfolgreich sein zu können. (Foto: Archiv/sd)
Die Altstadt hofft, auch in Würzburg - wie auf unserem Bild beim jüngsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth -, erfolgreich sein zu können. (Foto: Archiv/sd)

Eines der wohl schwierigsten Spiele der Saison in der Regionalliga Bayern steht für die SpVgg Bayreuth am Samstag, 7. September, um 14 Uhr mit der Auswärtspartie beim Vorjahresmeister Kickers Würzburg bevor.

Noch sind die Würzburger allerdings zu Saisonbeginn nicht so aus den Startlöchern gekommen, wie es viele Experten erwartet hätten: Die Unterfranken haben aktuell zehn Punkte nach sechs Spielen auf dem Konto und stehen damit auf Tabellenplatz sieben - zwei Zähler hinter der allerdings mit einem Spiel mehr auf dem Buckel auf Rang fünf stehenden Altstadt.

Mit dem knappen 1:0-Sieg gegen Greuther Fürth II wurde der vielzitierte „Bock“ – vorher gab es drei Niederlagen am Stück – auf Bayreuther Seite erst einmal umgestoßen. Neben einer überall spürbaren Erleichterung nach der zunehmenden Unruhe im Umfeld und bei den Fans konnte insbesondere Trainer Lukas Kling erst einmal aufatmen. Ihm fiel aufgrund des spürbaren Drucks „ein gewisser Stein vom Herzen“. Dennoch legten die sportlich Verantwortlichen den Fokus umgehend auf die anstehenden schweren Aufgaben. So misst auch die Altstadt der Partie beim Meister am achten Spieltag große Bedeutung zu. Nach dem Treffen in Würzburg erwarten die Altstädter das enorm verstärkte Spitzenteam vom FV Illertissen und müssen dann zum Vizemeister DJK Vilzing. Um bei der nach rund zehn Spieltagen angekündigten ersten Zwischenbilanz die selbst vorgegebenen Ziele (Platz zwei bis fünf) nicht aus den Augen zu verlieren, muss die Mannschaft jetzt liefern, blickt Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba voraus.

Zuversicht schöpft das Bayreuther Trainerteam sicherlich aus der Stabilität der Abwehr bei den Ligaspielen. Hier musste Torwart Lukas Zahaczewski, mit Ausnahme der vier Gegentore bei Bayern München II, maximal einmal pro Spiel hinter sich greifen. Dreimal gab es einen „zu Null“-Sieg. Andererseits lässt die schlechte Verwertung der meist zahlreich herausgespielten Torchancen einige Wünsche offen.

So zeigte sich der Siegtorschütze gegen Greuther Fürth II, Christoph Fenninger, bei der Frage nach der Ursache der letzten Misserfolge durchaus selbstkritisch. Zwar sei die Oldschdod bei den Niederlagen immer auf Augenhöhe, meist sogar besser, gewesen. Wenn aber die Angreifer – wie er zuletzt in Aschaffenburg – klarste Möglichkeiten liegen ließen, reiche es halt nicht..

Wer das öffentliche Training der SpVgg in den letzten Wochen verfolgt hat, weiß wie sehr Lukas Kling und Co-Trainer Sebastian Lattermann gegen diese Problematik ankämpfen. Neben den zweifelsohne bei allen Offensivkräften vorhandenen Fähigkeiten, muss beim Abschluss aber halt auch der Kopf mitspielen. Mit der Genesung von Nikolas Andermatt steht außerdem seit letzter Woche eine weitere Alternative für das defensive Mittelfeld bereit. Damit eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten, das kreative Potenzial einiger Schlüsselspieler wie Eroll Zejnullahu noch effizienter zu nutzen. Allerdings konnte er wie die am vergangenen Freitag angeschlagen ausgewechselten Marco Zietsch und Jannik Graf sowie Tobias Weber bisher nur reduziert trainieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich deren Blessuren beziehungsweise Verletzungen bis zum Wochenende entwickeln.

Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba hebt in einer kurzen Stellungnahme die aus ihrer Sicht erhebliche Brisanz der Partie gegen die Kickers hervor: „Beide Mannschaften haben Ambitionen, wobei man merkt, dass Würzburg seinen Ansprüchen noch etwas hinterherhängt, nachdem sie den Aufstieg ganz klar ausgerufen haben.“ Dennoch sieht sie die Gastgeber nach den letzten Siegen und den Auftritten im Pokal inzwischen auf dem richtigen Weg. Und weiter: „Es wird ein schwieriges Spiel und ich hoffe für uns, dass der Knoten jetzt nach dem Sieg gegen Greuther Fürth II geplatzt ist.“

Nach der verpassten direkten Rückkehr in die 3. Liga verließen die Würzburger Kickers in der Sommerpause mehr als ein Dutzend Spieler. Dem aus Babelsberg für Marco Wildersinn verpflichteten neuen Trainer Markus Zschiesche blieb auch Verletzungspech nicht erspart. So riss sich Kapitän Peter Kurzweg am Ende der Vorbereitung das Kreuzband. Sein Vertreter Daniel Hägele fehlte bis vergangene Woche wegen einer Hüftverletzung und Allrounder Tim Kraus während der gesamten Vorbereitung. Seit dem zweiten Spieltag muss Innenverteidiger Noah Awassi (vom FSV Frankfurt) mit einem Syndesmosebandanriss aussetzen.

So dauerte die Integration der Neuen – etwa dem zweitligaerfahrenen Benjamin Girth (zuletzt MSV Duisburg) oder dem aus der Türkei zurückgekehrten Enes Küc – zwangsläufig einige Zeit. Zum Saisonauftakt gab es nur ein Remis bei Türkgücü München und am dritten Spieltag folgte ein 0:2 bei Wacker Burghausen. Mittlerweile zeigt der Kader zunehmend, welch enorme Qualität sich in Würzburg zusammengefunden hat. Zu den teilweise hochkarätigen Neuzugängen gehören Moritz Hannemann (SSV Ulm), Ibrahim Fahrahnak (VSG Altglienecke), Maximilian Fesser (Wormatia Worms), Fatih Baca (Viktoria Berlin), Elija Härtl (DJK Vilzing) und Marius Uhl (SGV Freiberg). Aus Bayreuth stieß Rechtsverteidiger Jonas Wieselsberger dazu, während der in der 3. Liga für Schwarz-Gelb aktive Luke Hemmerich mittlerweile nach Aubstadt weitergezogen ist. Beim 2:0 Auswärtssieg in Aschaffenburg traf am letzten Wochenende das vom FC Augsburg II gekommene 20-jährige Mittelstürmertalent Alem Japaur ebenso wie Hannemann bereits zum dritten Mal.

Vor dem letzten Heimspiel gegen Bayern München II schienen die Würzburger bereits auf dem Weg, wieder zur Tabellenspitze aufzuschließen. Als sie drauf und dran waren, in Führung zu gehen, wurden sie von den eiskalten Münchnern bei der viel zu deutlichen 1:4-Niederlage durch drei Tore in der letzten Viertelstunde. Nach dem verdienten 2:0 Sieg bei Viktoria Aschaffenburg am Freitag stehen die Kickers aktuell bei zehn Punkten.

Die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Neumann dürften jetzt dennoch die Chance sehen, ihrem klar formulierten Saisonziel „Platz eins und Aufstieg“ bald wieder näher zu kommen. Das wegen des DFB-Pokalauftritts mit starker Leistung gegen Bundesligist TSG Hoffenheim (2:2 n.Verl.; 3:5 im Elfmeterschießen) notwendige Nachholspiel gegen den 1.FC Nürnberg II findet nämlich am 17. September statt. Da die Würzburger nach dem Bayreuth-Spiel in der folgenden Woche die DJK Vilzing auch am Dallenberg erwarten, genießen sie damit dreimal hintereinander Heimrecht in der Liga.
Ebenfalls Zuhause unterlagen die Unterfranken am Dienstagabend gegen Drittligist FC Ingolstadt im bayerischen Toto-Pokal-Achtelfinale mit 1:3. Der Anschlusstreffer durch Maximilian Fesser in der 85. Minute zum Endstand kam dabei vor 1.004 Zuschauern zu spät für eine Aufholjagd.

Zuletzt gab es für die Altstädter gegen Würzburg nur Niederlagen. So verloren die Bayreuther vergangene Saison 1:2 und 0:3. Im Toto-Pokal schieden sie 2022 und 2023 am Dallenberg jeweils im Achtelfinale aus. Am Samstag werden die Mannschaft und das Trainerteam alles versuchen, diese unschöne Serie zu beenden und etwas Zählbares aus Würzburg mitzunehmen. Dabei hoffen sie auf die wiederum stimmkräftige Unterstützung ihrer Auswärtsfans.

Wer nicht mit nach Würzburg fahren will oder kann, hat die Möglichkeit, die Partie ab 14 Uhr live im Bayerischen Fernsehen zu verfolgen.


Von Roland Schmidt
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