BAYREUTH.
Nach der Saison ist vor der Saison: Nachdem im März diesen Jahres die Mitarbeiter im Festspielhaus von 100 auf Null heruntergebremst wurden, geht man mit Optimismus an die Vorbereitungen für die Saison 2021 – und so wie es aussieht, mit der genesenen Festspielchefin Katharina Wagner an der Spitze.
Unter welchen Bedingungen die Aufführungen gezeigt werden können, bestimme Corona, so Festspielsprecher Hubertus Herrmann in einem Gespräch mit der Sonntagszeitung. Das Kontingent an frei verfügbaren Plätzen pro Aufführung sei nicht absehbar.
Die Mitarbeiter der Festspiele sind derzeit, wie viele andere Arbeitnehmer auch, von Kurzarbeit betroffen und treten im September ihren Urlaub an. „Ab dem 20. September starten wir mit dem gesamten Team voll durch“, sagt Hubertus Herrmann, „und wir gehen davon aus, mit Katharina Wagner an der Spitze.“
Für Pressesprecher Hubertus Herrmann, ist es heuer die erste Festspielsaison in Leitungsfunktion. Im April diesen Jahres übernahm er offiziell die Position und folgte auf den verstorbenen Peter Emmerich. „Meine erste Aufgabe war die Bekanntgabe der Absage der diesjährigen Festspiele“, sagt er. „So hatte ich mir meinen Arbeitsanfang nicht vorgestellt.“
Hubertus Herrmann ist seit 2017 während der Festspielzeit im Pressebüro tätig und kennt die Abläufe. In „Ring“-Jahren sei alles anders, habe man ihm erzählt, Proben seien früher angesetzt, mehr Aufregung, mehr Stress. Aktuell hat der neue Pressesprecher Zeit, sich in Archive und Dokumente einzuarbeiten.
„Die folgenden Festspieljahre müssen neu geplant, mit jedem Künstler einzeln neu verhandelt werden“, sagt er. „Eins zu eins sind die für heuer geplanten Aufführungen ins nächste Jahr nicht zu übertragen. Geplant sind die Neuinszenierung „Der fliegende Holländer“ und die Wiederaufnahmen „Tannhäuser“, „Lohengrin“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“, sowie konzertante Aufführungen als Ersatzprogramm für verschobene Spieltage der „Ring des Nibelungen“-Neuproduktion.
Für 2020 gekaufte Karten bleiben auch 2021 gültig, „Ring“-Tickets bis 2022. Das bewährte Karten-Bestellverfahren ist auf Mai 2021 verschoben, alles andere wäre grob fahrlässig“, so Hubertus Herrmann.