Veröffentlicht am 26.10.2024 08:30

Martini-Markt: Zwischen Tradition und Herausforderungen

Foto: Dörfler
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Der Martini-Markt auf dem Bayreuther Marktplatz lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an. In diesem Jahr findet er von Donnerstag, 31. Oktober, bis Sonntag, 03. November, statt. Angeboten werden Lebensmittel, Dekoartikel, Kleidung und Haushaltsgeräte. Parallel zum Markt gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag.

Hinter den Kulissen stehen die Marktbeschicker jedoch vor Herausforderungen. Ein Problem ist der Mangel an Warenhändlern auf solchen Märkten, wie Klaus Völkl, selbst Händler, berichtet. Das betreffe aber nicht nur Bayreuth. Klaus Völkl führt das vor Ort unter anderem auf die Platzgebühren zurück. Diese werden nach Frontmetern berechnet, unabhängig von der Tiefe des Standes. „Das ist im Vergleich zu Imbissständen nicht fair“, kritisiert Klaus Völkl, „viele Kollegen ziehen deshalb in andere Städte.“ Sein Vorschlag, die Gebühren für Warenhändler anders zu regeln als für Essensverkäufer, wurde von der Stadt abgelehnt.

Ein weiteres Problem sei der fehlende Nachwuchs unter den Marktbeschickern. „Der Job ist aufwändig“, erklärt Klaus Völkl. „Stände müssen aufgebaut, dekoriert und bestückt werden, und man muss bei jedem Wetter arbeiten.“ Dennoch ist er überzeugt, dass mit Leidenschaft und Einsatz der Beruf zu bewältigen ist. Doch sieht Klaus Völkl einen positiven Trend: Immer mehr junge Menschen entdecken Märkte für sich und schätzen regionale Produkte sowie die persönliche Beratung. „Das Konzept der Märkte bleibt modern“, sagt er. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen für Händler verbessert und Kunden wieder stärker zum lokalen Einkauf motiviert werden.

Auch das Ordnungsamt der Stadt Bayreuth sieht die traditionellen Märkte wie den Martini-Markt als zeitgemäß an: „Sie haben eine kulturelle und soziale Bedeutung, bieten Waren an, die es im Einzelhandel nicht gibt, und schaffen Begegnungsräume“, so Laura Herath. Der Markt stehe
jedoch unter dem Druck des wachsenden Online-Handels.

Laut Ordnungsamt gibt es aber keinen Mangel an Beschickern in Bayreuth. „Einige Interessierte müssen sogar auf eine Nachrückerliste, besonders in überrepräsentierten Kategorien wie Essensständen.“ Der generelle Rückgang an Händlern wird allerdings bei allen Märkten beobachtet. Grund dafür sind steigende Betriebskosten, fehlender Nachwuchs und die Konkurrenz des Online-Handels. In diesem Jahr werden 42 Stände am Bayreuther Martini-Markt teilnehmen, 2023 waren es noch 43 Stände.

Laut Ordnungsamt wünschen sich die Besucher Vielfalt bei den Warenhändlern sowie ein ausgewogenes Angebot an Essensständen. Aspekte wie Sauberkeit, Zugänglichkeit und faire Preise, bleiben ebenfalls wichtige Faktoren für den Erfolg der Märkte.


Von Jessica Mohr
jm
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