Veröffentlicht am 30.01.2025 16:31

Es ist Dein Bier!

Der neue Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken gratulierte der Brauerei Grosch aus Rödental zum 600- jährigen Bestehen. In der Bildmitte zu sehen ist die neue 1. Vorsitzende Gisela Meinel, rechts daneben der 2. Vorsitzende des Vereins, Staatssekretär Marin Schöffel. (Foto: Rinklef)
Der neue Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken gratulierte der Brauerei Grosch aus Rödental zum 600- jährigen Bestehen. In der Bildmitte zu sehen ist die neue 1. Vorsitzende Gisela Meinel, rechts daneben der 2. Vorsitzende des Vereins, Staatssekretär Marin Schöffel. (Foto: Rinklef)
Der neue Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken gratulierte der Brauerei Grosch aus Rödental zum 600- jährigen Bestehen. In der Bildmitte zu sehen ist die neue 1. Vorsitzende Gisela Meinel, rechts daneben der 2. Vorsitzende des Vereins, Staatssekretär Marin Schöffel. (Foto: Rinklef)
Der neue Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken gratulierte der Brauerei Grosch aus Rödental zum 600- jährigen Bestehen. In der Bildmitte zu sehen ist die neue 1. Vorsitzende Gisela Meinel, rechts daneben der 2. Vorsitzende des Vereins, Staatssekretär Marin Schöffel. (Foto: Rinklef)
Der neue Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken gratulierte der Brauerei Grosch aus Rödental zum 600- jährigen Bestehen. In der Bildmitte zu sehen ist die neue 1. Vorsitzende Gisela Meinel, rechts daneben der 2. Vorsitzende des Vereins, Staatssekretär Marin Schöffel. (Foto: Rinklef)

Bei der Jahresversammlung des Vereins Bierland Oberfranken übernehmen Gisela Meinel und Martin Schöffel übernehmen die Leitung – Brauereizahlen in Oberfranken steigen weiter

Die gute Nachricht als erstes: Die Zahl der Brauereien in Oberfranken ist das dritte Jahr hintereinander gestiegen. Von 165 im Jahr 2022 auf 169 im Jahr 2023 und nun für 2024 auf aktuell 171 aktive Brauereien. „Damit haben wir sogar fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht (174 Brauereien in den Jahren 2018/2019)“, so der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner. Mit ihm ist auch die wehmütige Nachricht der Versammlung verbunden. Nach 17 Jahren gibt er das Amt des Vorsitzenden des Vereins Bierland Oberfranken ab. Dies, so Söllner schmunzelnd, um für den Verein den „Biden-Effekt“ zu vermeiden. Nachfolgerin ist Gisela Meinel von der Meinel-Bräu aus Hof. Neu gewählt in den Vorstand wurden Martin Schöffel MdL, Staatssekretär im Bayerischen Finanz- und Heimatministerium als Zweiter Vorsitzender, Oberfrankens Regierungspräsident Florian Luderschmid und der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann.

„Für uns Brauereien“, verdeutlicht Gisela Meinel, „ist das Engagement solcher Persönlichkeiten eine ganz besondere Wertschätzung. Sie komplettieren das Gremium, dem sonst verschiedene Fachexperten aus dem Kreis der Brauereien, dem Tourismus, dem Regionalmarketing und der Landwirtschaft angehören.“ Es sei zudem der sichtbare Beweis, dass die weltweit einmalige Brauereivielfalt und Braukultur in allen ihren Facetten längst zu einem Imagefaktor für Oberfranken geworden sei. Meinel zitierte dazu aus der Satzung Ziele des Vereins: „den Erhalt der Brauereivielfalt und Braukultur in Oberfranken, den Erhalt der Kunst des handwerklichen Bierbrauens und die Verbraucherinformation. Zur Braukultur gehörten auch Maßnahmen zum Erhalt der fränkischen Kirchweih-, Volksfest-, Wirtshaus- und Biergartenkultur.

Es ist Dein Bier!!!
Präsident Georg Rittmayer vom Verband der privaten Brauereien in Bayern und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Ebbertz vom Bayerischen Bauerbund skizzierten in ihren Grußworten die aktuelle Lage der Brauereien in Bayern: Preissteigerungen, Personalmangel, nicht mehr logisch nachvollziehbare Bürokratiebelastungen alleine schon bei den Prüf- und Dokumentationspflichten zur Berechnung der Biersteuer, zu niedriges Flaschenpfand und auch die Dumpingpreise der „Fernseh-Großbrauereien“ in den Getränkemärkten machen es den Brauereien nicht gerade leicht. Natürlich sei hier die Politik in der Pflicht, so Rittmayer und Ebbertz, hier endlich gegenzusteuern und etwa das schon gegebene Versprechen einzuhalten, die Mehrwertsteuer bei dem Partner Gastronomie wieder auf sieben Prozent abzusenken und das Flaschenpfand, wie gerade in Österreich geschehen, zu erhöhen.

Aber, so auch das Ergebnis der anschließenden Diskussionen unter den 90 anwesenden Brauereien und Bierliebhabern, die sogar aus Frankfurt zur Jahresversammlung angereist waren: Es stehen auch die Getränkemärkte im Fokus. Dort werden regionale, handwerklich gebraute Biere anonym neben den Bierkästen der Großbrauereien präsentiert – die häufig deutlich günstiger angeboten werden. „Natürlich gibt es in Oberfranken Menschen, die ganz besonders auf den Bierpreis achten müssen“, weiß die neue Vorsitzende Meinel. „Es gibt aber auch hier genügend Kunden, die sich unsere Bierspezialitäten locker leisten können, die sich aber beim Einkauf keine Gedanken machen, was sie im Getränkemarkt mitnehmen.“ Diese Zielgruppe werde der Verein in Zukunft besonders ansprechen und plant eine Kampagne dazu u entwickeln. „Den Menschen muss klar sein: Es ist Dein Bier! Du entscheidest, welches Bier Du kaufst. Du entscheidest damit aber auch, ob unsere Brauereivielfalt und unsere Brauereikultur in Oberfranken erhalten bleibt. Es liegt auch an Dir!“ Die Biervielfalt in Oberfranken sei groß genug, um alle Geschmäcker abzubilden, so Meinel. Aktuell werden mehr als 2.500 oberfränkische Biere in Oberfranken gebraut. Da sei sicher für jeden etwas dabei.

Das Fazit des Vereins: Die Stimmung unter den Brauereien bleibt positiv. Braumeister jammern nicht, sie sind Macher. Und Bierbrauen ist Berufung. Ist Leidenschaft. Ist Kult. Das war am bei der Jahresversammlung in Rödental deutlich zu spüren.


Von red
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