Der Stadtrat von Bayreuth hat am 18. Dezember 2024 mit 25 zu 18 Stimmen für die Umgestaltung der Bismarckstraße und der Erlanger Straße gestimmt. Beide Straßen sollen künftig nur noch eine Fahrspur für den motorisierten Verkehr haben. Der gewonnene Platz wird für breitere Radwege, barrierefreie Bushaltestellen, Fußwege und Grünflächen genutzt.
Das Projekt sorgt für Kontroversen. Gegner befürchten Staus und Behinderungen für Rettungsfahrzeuge. Zudem wird der Nutzen der Umgestaltung infrage gestellt. Die geplanten Kosten von mindestens 4,7 Millionen Euro stoßen ebenfalls auf Kritik. Bereits vor der Abstimmung kündigten Kritiker ein Bürgerbegehren an.
Inzwischen haben die Gegner des Projekts konkrete Schritte unternommen. Die Unterschriftenlisten für das Bürgerbegehren sind fertig, die Sammlung hat begonnen. „Unsere Meinung ist, dass die Bürger nicht ausreichend gehört wurden“, sagt Manuel Brinkmann.
87 Unternehmen und Personengruppen in Bayreuth stellen die Listen bereits zur Unterschrift bereit. „Wir wollen 4.000 Unterschriften sammeln“, erklärt Andrea Karaman. „Im April ziehen wir dann eine erste Bilanz.“
Unterschreiben dürfen alle wahlberechtigten Bürger mit festem Wohnsitz in Bayreuth. Die Resonanz sei groß. „Es geht nicht um einzelne Verkehrsteilnehmer oder eine Ablehnung von Radfahrern“, betont Ulrich Herden. „Es geht um die Sicherheit aller. Das Projekt ist überflüssig, zumal ein Radweg bereits parallel verläuft.“
Für einen Bürgerentscheid sind mindestens 3.500 gültige Unterschriften nötig. „Falls es dazu kommt, ist es entscheidend, dass die Bürger auch abstimmen“, mahnt Andrea Karaman. „Nur die Unterschrift reicht nicht aus, um das Projekt zu stoppen.“ Wichtig sei zudem, dass jede Person nur einmal unterschreibt – denn jede Stimme zählt nur einmal.