Veröffentlicht am 19.01.2025 08:14

Wie groß ist das Verkehrsproblem?

Foto: Munzert
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Es wird über bessere Mobilität innerhalb der Stadt diskutiert. Stadträte fordern Veränderungen – von Radwegen über den öffentlichen Nahverkehr bis hin zum Autoverkehr.

Radwege
Die SPD, angeführt von Bürgermeister Andreas Zippel, setzt auf den Ausbau der Radwege. Sichere und breite Wege sollen den Umstieg aufs Fahrrad erleichtern. Die CSU verfolgt einen anderen Ansatz: Eine überregionale Verkehrsführung, abgestimmt mit dem Landkreis, soll den Verkehr umlenken und so die Wohnqualität in der Stadt verbessern. CSU-Stadtrat Christian Wedlich wünscht in einem formulierten Antrag an OB Thomas Ebersberger, die Lieferzeiten in der Fußgängerzone zu vereinheitlichen. Außerdem will er den Radverkehr vom Markt fernhalten. Im Stadtzentrum könnten sogenannte Wohnstraßen entstehen, die vor allem Radfahrern und Fußgängern vorbehalten sind. Schrittgeschwindigkeit für Autos wäre denkbar, ähnlich wie in der Richard-Wagner-Straße. Stadtrat Wedlich sieht hier Vorteile für Händler und Anwohner.

Öffentlicher Nahverkehr
Im Nahverkehr wünschen sich beide Fraktionen frische Ideen. Die CSU schlägt eine Ringbuslinie vor, die Stadtteile effizienter verbinden soll. Der derzeitige Umbau der Haltestellen auf Barrierefreiheit ruft in der Fraktion Kritik hervor. Während mobilitätseingeschränkte Menschen profitieren, fühlen sich andere Fahrgäste beeinträchtigt. Zudem, so die CSU, gerate der Verkehrsfluss, ohne Haltebuchten, ins Stocken.

Bahnhof und Pendler
Die SPD hat den Bahnhof im Blick. Der Vorplatz soll sicherer werden – für Fußgänger und Fahrgäste. Neue Haltestellenhäuschen, digitale Anzeigetafeln und mehr Ordnung stehen auf ihrer Wunschliste. Eigentlich alles Maßnahmen, die für eine Bezirkshauptstadt selbstverständlich sind.

Auch das Thema Parken sorgt immer wieder für Diskussionen. Es gibt keine Park-and-Ride-Plätze, die den Verkehr aus der Innenstadt heraushalten könnten. Besonders Pendler haben es schwer, da Langzeitparkplätze am Bahnhof völlig fehlen. Flächen, die früher genutzt wurden, sind inzwischen an Investoren verkauft worden. Das betrifft auch das gegenüberliegende Postgebäude, eigentlich ein idealer Standort auch für ein Parkhaus.

Strategien
Die Bahn sieht die Stadt in der Verantwortung, für Parkplätze zu sorgen – ist aber bereit, Lösungen zu unterstützen, da es sich um ein Schnittstellenthema handle, so eine Sprecherin der DB auf Nachfrage der Sonntagszeitung / inbayreuth.de. Der Gehsteig vor dem Empfangsgebäude und große Teile des Bahnhofsvorplatzes, auch die Parkplätze, sind im Eigentum der Bahn. Seit Herbst 2024 sei man bezüglich der Gestaltung des Bahnhofvorplatzes im engen Austausch, so eine Sprecherin der Bahn. Im Dezember forderte Bürgermeister Zippel, den zügigen Ankauf der Flächen am Bahnhof, um eine Neuordnung vorantreiben zu können. Zu Preisvorstellungen wollte sich die Bahnsprecherin nicht äußern. Zielführend wäre es sicher, wenn bei einer Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes auch an Pendlerparkplätze gedacht wird.

Herausforderungen
Die Debatte zeigt, dass es Ideen gibt, jedoch auch Hindernisse, sei es in der Finanzierung, an der Flächenverfügbarkeit oder unterschiedliche politische Prioritäten. Ob die Visionen der Parteien in konkrete Lösungen münden, bleibt zunächst offen.


Von Gabriele Munzert
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