Veröffentlicht am 30.01.2025 13:56

Bundestagswahl: Zwei Fragen an die Kandidaten

Foto: red
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Die Stadt Bayreuth bereitet sich intensiv auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 vor. Die Organisation umfasst zahlreiche Schritte: Wahlhelfer werden benötigt, Wahllokale eingerichtet und Stimmzettel gedruckt. Rund 650 ehrenamtliche Wahlhelfer sind nötig. Freiwillige können sich über ein Online-Formular melden. Briefwahlunterlagen werden derzeit verschickt. Das Briefwahlbüro im Neuen Rathaus öffnet ab dem 10. Februar, montags bis freitags von 7.30 bis 18 Uhr.

Neun Kandidaten treten im Wahlkreis 236 für das Direktmandat an. Die Neuwahl wurde nötig, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember 2024 die Vertrauensfrage verlor und Bundespräsident Steinmeier den Bundestag auflöste. Bei unserer Umfrage standen die Kandidaten im Fokus, die bereits im Bundestag vertreten sind. In dieser Ausgabe stellen wir den Direktkandidaten aus Bayreuth die ersten zwei Fragen. Die Antworten der Kandidaten zu den nächsten Fragen folgen in den kommenden Ausgaben:

1. Wie kann man öffentlichen Nahverkehr attraktiver und zugänglicher machen?

2. Bürgergeld oder eine Reform von Hartz IV? Wie ist Ihre Meinung dazu?

CSU: Dr. Silke Launert, MdB
1. Erforderlich ist eine bessere Bahnanbindung in alle Richtungen sowie eine verbesserte Taktung der Züge. Konkret vor Ort muss die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale
zügig umgesetzt werden.

2. Das Bürgergeld hat erhebliche Fehlanreize gesetzt und muss rückabgewickelt werden. Zur Erhaltung der allgemeinen Akzeptanz für Sozialleistungen muss derjenige, der arbeiten kann, dies auch tun.

FDP: Thomas Hacker, MdB
1. Die Grundlage eines starken Nahverkehrs sind verfügbare, gut getaktete Verbindungen. Durch die digitale Vernetzung verschiedener Verkehrsträger werden nahtlose Mobilitätsketten geschaffen und machen den ÖPNV attraktiv.

2. Bürgergeld reformieren! Wer arbeitet, muss mehr erhalten als durch die soziale Sicherung. Eine aktivierende Sozialpolitik mit besseren Anreizen bringt die Menschen in den Arbeitsmarkt zurück.

SPD: Anette Kramme, MdB
1. Mit dem Deutschlandticket stärken wir den ÖPNV. Es ist preisgünstig und unkompliziert bundesweit im Nahverkehr einsetzbar. Wir wollen es mehr Gruppen zum reduzierten Preis anbieten, z.B. Senioren.

2. Das Bürgergeld ist eine Reform von Hartz IV, die in meinen Augen richtig war. Denn wir setzen verstärkt auf den Fokus, Menschen wieder in Arbeit zu bringen, mit Qualifizierung und Weiterbildung.

Freie Wähler: Thomas Schmid
1. Eine Möglichkeit wäre es,
Taktungen zu verkürzen und mehr Busse einzusetzen. Das klappt aber nur, wenn der Beruf des Busfahrers attraktiver gemacht wird, und man dem Busfahrer mehr Wertschätzung zeigt.

2. Das Bürgergeld muss dringend reformiert werden. Wir müssen wieder mehr Menschen in Arbeit bringen. Dadurch kann man die Unterstützung der Bedürftigen noch ausbauen und verbessern.

Die GRÜNEN: Inken Bößert
1. Bessere Taktungen 2. Ausbau im ländlichen Raum 3. Schieneninfrastruktur-Investitionen um Erhalt und Ausbau und so die Zuverlässigkeit zu verbessern 4. Barrierefreiheit 5. Deutschlandticket.

2. Das Bürgergeld weiterentwickeln: Chancengleichheit, soziale Teilhabe und menschenwürdige Absicherung stärken und mehr in Weiterbildung investieren und damit Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

AfD: Tobias Peterka, MdB
1. ÖPNV kann Individualverkehr nicht ersetzen, sondern muss diesen sinnvoll ergänzen. Ideologieprojekte wie Fahrradstraßen, die PKW-Fahrer gängeln, braucht es nicht. Erhöhte Taktung des ÖPNV in Gemeinden ist sinnvoll.

2. Wenn sich Durchschnittsverdiener fragen, ob sie mit Bürgergeld besser gestellt wären, ist alles über dieses leistungsfeind-
liche System gesagt. Grundlegende Reform und zwar schnell!

Die LINKE: Jannick Metz
1. Das 9€-Ticket zeigt: Nahverkehr muss günstig und gut ausgebaut sein. Geschlossene Strecken sollten reaktiviert, die Bahn verstaatlicht und finanziell unterstützt werden. Das Busnetz im ländlichen Raum braucht Subventionen.

2. Die Bürgergeld-Reform war richtig: Bildung muss besser gefördert werden. Fördergelder sollten wieder eingesetzt werden. Kürzungen sind keine Option, da das Bürgergeld oft nicht reicht.


Von Jessica Mohr
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