Keine Sensationen bei den Ergebnissen der Bundestagswahl im Wahlkreis Bayreuth: Erwartungsgemäß klar mit 44,5 Prozent holte Silke Launert von der CSU das Direktmandat. Über die jeweilige Landesliste ziehen weitere Bayreuther Politiker in den neuen Bundestag ein.
Der Bundestrend mit der AfD als zweitstärkster Kraft hinter der CDU/CSU (38,5 Prozent) bildete sich auch in Bayreuth ab. Hier erreichte die teilweise als rechtsextrem eingestufte Partei exakt 20 Prozent. Mit 12,3 Prozent der Zweitstimmen (Kramme holte 14,3 Prozent) mussten sich die Sozialdemokraten zufriedengeben. Knapp unter der zehn-Prozent-Marke blieben die Grünen (9,8), während sich die Linke über 5,7 Prozent freuen durfte.
So rundum glücklich waren Launert und ihre Parteifreunde trotz ihrer 44,5 Prozent dennoch nicht. Man hätte bundesweit gerne eine „Drei vor dem Komma” gesehen, hieß es bei der Wahlparty im „Engins Ponte”. Bundesweit landete die CDU/CSU bei 28,5 Prozent, in Bayreuth holte die CSU mit 38,5 Prozent weniger Stimmern als ihre Direktkandidatin.
Auch die Vertreter der in Bund und Wahlkreis zweitplatzierten AfD brachen nicht in Jubelstürme aus. Man sei zwar „sehr, sehr zufrieden”, werde aber weiter mit einer Oppositionsrolle Vorlieb nehmen, gab Kreisvorsitzender Mario Schulze zu Protokoll. AfD-Kandidat Tobias Peterka wird über die Liste wieder in den Bundestag einziehen.
Hier gibt es das vollständige Statement der AfD am Wahlabend
Diesen Vorteil genießt auch SPD-Urgestein Anette Kramme, die über die Landesliste ihrer Partei abgesichert ist. Ob die seit 1998 ununterbrochen im Bundestag vertretene 57-Jährige weiter als Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium wirkt, ist derzeit noch unklar. Vom Wahlergebnis ist sie natürlich sehr enttäuscht, aber nicht überrascht, sagte sie im Interview mit inbayreuth.
Das gilt auch für Inken Bößert von den Grünen, die das Ergebnis ihrer Partei als stabil bezeichnete. Trotzdem war die Stimmung am Wahlabend ausgelassen. Lies hier wie Inken Bößert die Wahlergebnisse am Wahlabend einschätzt
Im Gegensatz dazu bejubelte Jannick Metz von der Linken das tolle Ergebnis seiner Partei als „atemberaubend”. Metz selbst wird allerdings nicht im Bundestag vertreten sein. Hier geht es zum Statement von Jannick Metz am Wahlabend
Trauer dagegen bei der FDP: Sie hat mit enttäuschenden 4,3 Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag deutlich verpasst. So heißt es Abschied nehmen aus Berlin auch für den Bayreuther Freidemokraten Thomas Hacker. Dabei hatte er am Beginn des Wahlabends noch Hoffnungen.
Auch wenn seine Partei die fünf-Prozent-Hürde geschafft hätte, wäre der 57-Jährige wegen seines aussichtslosen Listenplatzes nicht mehr Teil der Fraktion gewesen. Seine politische Zukunft ließ er gestern im Gespräch mit inbayreuth offen.