BAYREUTH. Die bisherige Saison bei der SpVgg Bayreuth ist nicht die des Christoph Fenninger. Ganze sieben Mal stand der als Führungsspieler eingeplante Stürmer auf dem Platz. Viel zu wenig für seine Ansprüche und die der Spielvereinigung.
Fenningers Achillessehne ist praktisch die der gesamten Mannschaft. Kann er spielen oder nicht? Bei den Fans hat er nach seinem frühen Bekenntnis zur Spielvereinigung im Sommer viel Kredit, sportlich braucht ihn die Mannschaft sowieso. Vor dem letzten Spiel 2023 hat Fenninger über den Verein und sich selbst gesprochen.
Herr Fenninger, das letzte Spiel vor der Winterpause steht an. Ihr Fazit zur bisherigen Runde der Spielvereinigung, bitte!
Fenninger: Eine Bestnote würde ich uns definitiv nicht geben. Dafür waren die Mängel zu offensichtlich. Wir stecken zwar im Umbruch, wollten aber dennoch viel weiter vorne mitmischen. Oft hat die Konstanz gefehlt. Uns nützen 60 gute Minuten nichts, wenn wir die anderen 30 verkacken.
Und welches Fazit ziehen Sie persönlich?
Fenninger: Ich habe mir viel mehr erhofft. Leider habe ich viele Spiele verletzt verpasst. Seit bereits sieben bis acht Monaten kann ich nicht über einen längeren Zeitraum schmerzfrei trainieren. Derzeit ist meine Achillessehne entzündet. Ich hätte der Mannschaft gerne mehr geholfen.
Gegen Augsburg wurden Sie in der 54. Minute eingewechselt. Hat sich Ihre Achillessehne danach schon gemeldet?
Fenninger: Glücklicherweise nicht. Meine Einwechslung war so früh eigentlich auch nicht geplant. Ich habe mit Schmerzmitteln gespielt. Kurzfristig werden die Schmerzen auch nicht verschwinden.
Sehnen Sie, aus medizinischer Sicht betrachtet, von allen Spielern am meisten die Winterpause herbei?
Fenninger: Es stehen keine Spiele an, die ich verpassen könnte. Ich will die Zeit nutzen, um gesund zu werden und dann gezielt trainieren zu können. Aus dieser Sichtweise sehne ich die Pause definitiv herbei.
Ist Ihr On-Off-Modus auch eine Herausforderung für die Psyche?
Fenninger: Es hat mich persönlich brutal gewurmt, so viel auszufallen. Aber meiner Psyche kann das nichts anhaben. Dafür bin ich zu sehr Sportler.
Bisher stehen für Sie sieben Einsätze und fünf Scorer zu Buche. Die SpVgg steht nach 21 Spielen bei 27 Toren. Wie sehr fehlten Ihre Einsätze und Tore der Mannschaft?
Fenninger: Uns fehlt der Zug zum Tor. Wir können uns bis zum Sechzehner gut durchzocken. Dann fehlte zuletzt die Konsequenz. Ich hoffe, da ab Frühjahr einfach gegensteuern zu können.
Rechnen Sie damit, dass Sie in der Winterpause einen neuen Arbeitskollegen im Sturm bekommen?
Fenninger: Schaden würde es wohl nicht. Kubi (Jakub Mintal, Anm. d. Red.) und ich sind als Mittelstürmer derzeit zu zweit. Falle ich aus, lastet sehr viel Verantwortung auf Kubi.
Und Jann George? Ist der kein Mittelstürmer?
Fenninger: Den sehe ich eher als offensiven Zehner. Seine Stärke liegt darin, wenn er mit Anlauf aufs gegnerische Tor geht.
Was ist Ihr sportlicher Wunsch für den Rest der Saison?
Fenninger:Als Mannschaft wollen wir die Zeit nutzen, um mal ausführlich zu reflektieren, woran es hapert. Außerhalb des Rhythmus von Spieltag zu Spieltag meine ich. Persönlich will ich wieder frei von Schmerzen und Beschwerden aufspielen können, wenn ich meinen Körper voll belaste.
Und welches Ergebnis tippen Sie für das Spiel gegen die U23 der Bayern am Sonntag?
Fenninger: 1:0 für uns.
Wer wird das Tor schießen?
Fenninger: Völlig egal.
Danke für das Gespräch, Herr Fenninger.