Nach dem 2:0-Auftaktsieg gegen den TSV Buchbach steht die SpVgg Bayreuth am zweiten Spieltag der Regionalliga Bayern bereits am Donnerstag, 25. Juli, um 18.30 Uhr (Max Morlock-Platz am Valznerweiher), mit dem Duell bei der U23 des 1. FC Nürnberg vor einer anspruchsvollen Auswärtshürde.

Wie in beinahe jeder Saison gehört der Nachwuchs des 1. FC Nürnberg wieder zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz in der Regionalliga Bayern. Ihr Potenzial zeigten die jungen Clubberer gleich am 1. Spieltag mit einem 4:1 Auswärtssieg im mittelfränkischen Derby bei der SpVgg Ansbach.

Bei der Partie am Donnerstag kommt es auch zum Wiedersehen mit Jakub Mintal (vergangene Saison sechs Tore für die Altstadt) sowie dem ehemaligen Kapitän der Aufstiegs- und Drittligamannschaft der Altstadt, Benedikt Kirsch. Letzterer sorgt zusammen mit dem routinierten Abwehrchef Fabian Menig für die notwendige Stabilität in der ansonsten sehr jungen Nürnberger Elf. Gegen Ansbach war der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld gleich an drei Toren als Vorbereiter beteiligt (darunter zwei geniale Pässe über die gesamte Abwehr). In die Rolle des derzeit vorrangig im Kader der Zweitligamannschaft trainierenden Torschützenkönigs der abgelaufenen Regionalliga-Spielzeit Julian Kania (24 Tore) und dreier weiterer Abgänge zu Proficlubs schlüpfen andere Talente. So erzielte der aus der eigenen U19 aufgerückte Jesper Petermann gleich zwei Tore in seinem ersten Viertliga-Spiel. Dazu kommen hoffnungsvolle Nachwuchsakteure wie Maxim Gressler, Pascal Fuchs, Batuhan Gögce, Jean-René Aghanajanyn oder der aus Ingolstadt gekommene Jeroen Krupa.

Club U23-Trainer Andreas Wolf zeigte sich jedenfalls sehr zufrieden mit der Vorbereitung (zuletzt ein 5:1 gegen die Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt) und dem „guten Auftakt“ in Ansbach. Dabei überzeugte das junge Team insbesondere durch seine Effizienz und die hervorragende Chancenverwertung. Die ersten Eindrücke bestätigen die Prognosen zahlreicher Regionalligatrainer, die den Club wieder ganz weit vorne sehen. Schließlich standen die Nürnberger zuletzt mit jeweils 61 Punkten auf dem dritten beziehungsweise vierten Rang in den Abschlusstabellen der Regionalliga Bayern. In der vergangenen Rückrunde holten sie knapp hinter Meister Würzburg die zweithöchste Punktzahl aller Mannschaften.

Für das Bayreuther Trainerteam um Lukas Kling und seine neu formierte Truppe steht deshalb vor dem dann folgenden oberfränkischen Derby gegen Eintracht Bamberg (Freitag, 2. August, 19 Uhr, Hans-Walter-Wild-Stadion) gleich eine richtig anspruchsvolle Auswärtsaufgabe an.

Im Altstädter Kader blicken zahlreiche Aktive auf eine teilweise sehr lange Nürnberger Vergangenheit zurück. So durchliefen Tobias Weber, Marco Zietsch (dessen jüngerer Bruder Nico zum aktuellen Stamm der Club U23 gehört), Dennis Lippert und David Ismail Ihre Ausbildung im dortigen Nachwuchs-Leistungszentrum. Auch Neuzugang Leo Eberle war ein Jahr bei mittelfränkischen Bundesliganachwuchs und Torwarttrainer Tobias Fuchs arbeitete über fünf Jahre beim Club-Nachwuchs. Alleine diese Verbindungen zeigen den Stellenwert des Spiels. Dazu kommt es für die SpVgg zweifellos zur ersten Standortbestimmung gegen einen im Vorderfeld der Liga zu erwartenden Gegner. Obwohl der Bayreuther Cheftrainer ein belastbares Resümee richtigerweise erst nach etwa zehn Spieltagen ziehen will, könnte die Partie schon den einen oder anderen wichtigen Fingerzeig zum aktuellen Leistungsstand liefern.

Wie Lukas Kling die Club-Youngsters knacken möchte, wollte der Coach nach dem Spiel gegen Buchbach verständlicherweise nicht verraten. Allerdings verwies er zurecht auf die zahlreichen Optionen, die ihm der ausgeglichene (zuletzt durch Neuzugang Eroll Zejnullahu weiter verstärkte) Kader bietet. Gerade die Einwechslungen sorgten am vergangenen Samstag nochmals für frischen Schwung und vor allem auch für den entscheidenden zweiten Treffer durch Patrick Görtler. Bei den taktischen Überlegungen spielt zudem die bisher so stabile Defensive (sechs von sieben Vorbereitungs- und das erste Punktspiel ohne Gegentor!) sicher eine wichtige Rolle.

Die endgültige Startformation hängt wohl auch von der personellen Lage am Donnerstag ab. So fehlten zuletzt die verletzten Nicolas Andermatt, Marcel Götz und Oliver Schubert. Darüber hinaus erlitten Kapitän Edwin Schwarz und Marco Zietsch am ersten Spieltag Blessuren. Nach dem Dienstagstraining stehen die Chancen für die Einsatzbereitschaft am Valznerweiher bei den meisten offenkundig gut. Mit Ausnahme von Nicolas Andermatt und dem wegen eines Sportaufnahmetests an der Uni verhinderten Marvin Nöske dürfte der gesamte Kader verfügbar sein.

Unabhängig von der Aufstellung und endgültigen taktischen Ausrichtung der Mannschaft: Mit leeren Händen wollen die Bayreuther ganz sicher nicht aus Nürnberg zurückkehren. Schließlich gab es die letzte Niederlage für die Altstadt in einem Punktspiel gegen die Club-Youngsters im Jahr 2017. In der vergangenen Saison trennte man sich zweimal unentschieden.

In einer kurzen Stellungnahme fasst es Cheftrainer Lukas Kling so zusammen: „Der Club hat eine junge Mannschaft, die sehr lauffreudig, aber auch technisch sehr gut ist. Mit dem 4:1-Sieg in Ansbach haben sie ein Statement gesetzt. Dennoch werden wir versuchen, unser Spiel mit dem Ball besser aufzuziehen als gegen Buchbach. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir Punkte mitnehmen können.“

In jedem Fall gilt: Wenn das Team an die selbstbewussten Leistungen in der Vorbereitung und die spielerisch starken Phasen gegen Buchbach anknüpfen kann, sollte auch bei der U23 des Club etwas Zählbares drin sein.