Frau Wittler, Sie spielen im „Jedermann“ die Base. Wie interpretieren Sie Ihre Rolle?
Tine Wittler://Ich spiele die Base – eine der engeren Verwandten des Jedermann und nicht unbedingt das empathischste Wesen, wenn auch hin- und hergerissen ob des Jedermanns Schicksal. Eine Opportunistin, die man sich eher nicht im engeren Umfeld wünscht - und trotzdem gibt es sie wohl in fast jeder Gruppe, Gemeinschaft oder Familie.

Was ist für Sie die größte Herausforderung bei dieser Produktion?
Tine Wittler://Jeder Spielort, jede Bühne haben ihre Eigenarten, sodass sich die Inszenierung laufend wandelt. Ausruhen, nur weil man den Text kann, ist da nicht. Die Produktion unterliegt einer laufenden Häutung und Transformation; das macht sie so spannend - auch für uns Ensemblemitglieder.

Und was bereitet die größte Freude?
Tine Wittler://Zu erleben, wie ein Ensemble innerhalb kurzer Zeit so zusammenwachsen kann, als wäre man schon Jahre dabei.

Nächsten Samstag geht ein großes Projekt zu Ende mit den drei Stationen in Weimar, Berlin und Bayreuth. Was steht bei Ihnen als Nächstes an?
Tine Wittler://Nach der Rückkehr will erst einmal der große Garten winterfest gemacht werden - Gummistiefel statt Theatertour!

Was ist Ihr erster Eindruck von Bayreuth?
Tine Wittler://Bayreuth scheint mir eine sehr lebenswerte Stadt zu sein – und noch überschaubar für ein Landei wie mich. Seit etwa sieben Jahren lebe ich in einem Dorf mit 48 Einwohnern; da ist eine Kulisse wie Bayreuth für mich schon richtig großes Kino!