Sie spielen im „Jedermann“ den Tod. Wie interpretieren Sie Ihre Rolle?
Markus Majowski: Aus dem Bauch, aus der Erfahrung mit dem Tod in der Verwandtschaft. Papa früh verloren, Begegnungen mit der Unendlichkeit. Und aus einer gewissen Naivität heraus. Ich denke, mein Tod ist in der Rolle so etwas wie eine nachdrückliche Selbstverständlichkeit. Also durchaus auch ein Zwiespalt.
Was ist für Sie die größte Herausforderung bei dieser Produktion?
Ich würde meine Kollegen am liebsten für ihre Interpretation ihrer Rollen permanent umarmen. Das geht aber nach MeToo nicht mehr.
Und was bereitet die größte Freude?
Meinem lieben Regisseur Nicolai Tegeler zuzuschauen bei der Arbeit und einige Informationen aus jeder seiner Gesten zu nehmen, die ich brauche.
Am Samstag geht ein großes Projekt zu Ende mit den drei Stationen in Weimar, Berlin und Bayreuth. Was steht bei Ihnen als Nächstes an?
Es geht noch nicht wirklich zu Ende. Wir machen weiter. Ich schreibe gerade einen Roman, einen politischen Thriller, Erscheinungsdatum ist der 26. Mai 2025, und konzentriere mich sehr darauf. Ende November gehe ich mit einer deutsch-israelischen Koproduktion auf Tournee. Und starte im Frühjahr an den Hamburger Kammerspielen mit einem neuen Stück.
Was ist Ihr Eindruck von Bayreuth?
Bodenständig, herzlich und wunderschön.
Markus Majowski ist dem Publikum unter anderem durch die Sat1-Comedy-Serie „Die dreisten Drei“ bekannt oder „Der letzte Zeuge“ (ZDF), wo er sechs Jahre lang knifflige Kriminalfälle löste. Im Kino wandert er als Cookie mit Ottos Waalkes „Sieben Zwerge“ durch den Wald. Und auf der Theaterbühne tourt Markus quer durch das Land in unterschiedlichsten Rollen.