Die Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth (HbK) gemeinnützige GmbH ist seit fünf Jahrzehnten ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Bayreuth und der Region. In diesem Jahr feiert sie 50-jähriges Jubiläum. Sie bietet umfassende Unterstützung und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen. Der Träger beschäftigt rund 320 Mitarbeitende und betreut etwa 500 Klientinnen und Klienten an sieben Standorten.
Daniela Engelhardt vom Elternbeirat hebt hervor: „An der HbK wird jeder Schüler als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen. Besonders beeindruckend war für mich, wie mein Sohn von den Mitarbeitenden mit Namen begrüßt wurde.“
Individuelle Förderung von Anfang an
Das Angebot der HbK reicht von der interdisziplinären Frühförderstelle für Kinder bis zur Berufsschulstufe. Die Dr.-Kurt-Blaser-Schule sowie die schulvorbereitende Einrichtung (SVE) begleiten Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung. Eine heilpädagogische Tagesstätte sowie verschiedene Wohnangebote ermöglichen individuelle
Betreuung und Förderung.
Im Bereich Wohnen stehen das Haus Laineck mit 76 Wohnplätzen sowie drei weitere Wohngruppen zur Verfügung. Der therapeutische Fachdienst unterstützt Kinder und Jugendliche mit bedarfsgerechten Angeboten. Ziel ist es, Eigenständigkeit, soziale Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Bewohnerin Leni berichtet: „Ich habe hier Freundschaften geschlossen und mich schnell eingelebt. Die Betreuer haben mich unterstützt, neue
Fähigkeiten zu erlernen. Mein erstes Kinoerlebnis hatte ich hier.“
Ein Teil der Rummelsberger Diakonie
Seit Januar 2024 ist die HbK Bayreuth gGmbH vollständig in die Rummelsberger Diakonie integriert. Zuvor war das Diakonische Werk Bayreuth noch Mitgesellschafter. Trotz dieser Änderung bleibt die HbK ein eigenständiger sozialer Dienstleister mit zentraler Bedeutung für die Eingliederungshilfe in Bayreuth.
Geschichte und Entwicklung
Die Wurzeln der HbK reichen bis in die 1960er-Jahre zurück. 1965 wurde der Verein „Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth“ gegründet, um Kindern mit besonderen Bedürfnissen eine bessere schulische und soziale Förderung zu ermöglichen. Die Hilfe für das behinderte Kind gGmbH und der Verein Hilfe für das behinderte Kind e.V. sind zwei rechtlich voneinander unabhängige Organisationen. Der Verein war in der Vergangenheit Gesellschafter der gGmbH, diese Verbindung besteht jedoch nicht mehr. Heute agiert der Verein als eigenständiger Förderverein.
1975 entstand das Heilpädagogische Zentrum mit Schule, Tagesstätte und Internat. 1979 folgte die Frühförderung für Vorschulkinder, 1985 wurde das Wohnhaus Laineck eingeweiht.
Im Jahr 2003 ging die HbK gGmbH aus einer Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bayreuth hervor. 2018 übernahm die Rummelsberger Diakonie die Mehrheitsanteile und wurde 2024 alleiniger Träger.
Leitbild der HbK
Die Arbeit der HbK folgt klaren Prinzipien: Menschen in ihrer individuellen Entwicklung begleiten, Teilhabe und größtmögliche Selbständigkeit fördern,
Achtung und Wertschätzung im Miteinander. Cassandra, ebenfalls Bewohnerin, betont: „Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und mich selbstständig in der Stadt zu bewegen.“
Tag der offenen Tür 2025
Zum 50-jährigen Bestehen lädt die HbK Bayreuth, Geschwister-Scholl-Platz 2, am Samstag, 31. Mai, zum Tag der offenen Tür ein. Alle Einrichtungen präsentieren ihre Arbeit und laden Interessierte ein, die vielfältigen Angebote kennenzulernen.