BAYREUTH. Die Verfügbarkeit von Energie und ihre Kosten sind Themen, die in der öffentlichen Diskussion an vorderster Stelle stehen. Ebenso präsent ist ein Gefühl der Hilflosigkeit, was die Möglichkeiten betrifft, dieses Umfeld zu gestalten und unternehmerisch planbar zu machen. Die Stadt Bayreuth hat daher gemeinsam mit BAT Germany/Bayreuth ein „Forum Energie Bayreuth“ ins Leben gerufen. Auf Basis dieser Plattform wurden jüngst knapp 30 Bayreuther Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte zu einem Meinungsaustausch auf das BAT-Betriebsgelände eingeladen.
Für die Stadt Bayreuth unterstrich Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die Notwendigkeit einer strategischen Planung und Absicherung der unternehmerischen Energieversorgung. Dabei wurde deutlich, dass auf Basis von aktuellen Erhebungen eine große Lücke hinsichtlich der Notfallplanungen bei deutschen Unternehmen besteht. Erwartungsgemäß stellt sich die Situation für kleinere Unternehmen besonders kritisch dar. Angesichts der elementaren Umwälzungen und der erforderlichen Neuorientierung in den globalen Wirtschaftsstrukturen sind die größten Herausforderungen noch lange nicht gemeistert.
Dr. Florian Heberle , Geschäftsführer des Zentrums für Energietechnik der Universität Bayreuth, stellte die aktuellsten Ansätze aus Wissenschaft und Forschung vor. Hierbei wurde deutlich, dass es beim Thema Energie keine grundsätzlich anwendbaren Konzeptionen gibt. Vielmehr liege die Herausforderung in der Beurteilung eines jeden spezifischen Einzelfalls.
Michael Schuhmann , Leiter des Vertriebs und Marketings der Stadtwerke Bayreuth, vermittelte Einblicke in die Praxis des Energieeinkaufs und die Möglichkeiten für Unternehmen flexibel und situationsspezifisch zu agieren. Die Positionierung im Spannungsfeld zwischen Planbarkeit, Kostenoptimierung und Risikobereitschaft sei hierbei die entscheidende Frage, die jedes Unternehmen fallbezogen beantworten müsse.
Rüdiger Laß stellte als Vertreter der LfA die Möglichkeiten zur Förderung von energetischen Maßnahmen vor. Diesem Bereich kommt wohl auch künftig eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, den Unternehmensbestand im zunehmend schwierigen Marktumfeld zu sichern.
Abschließend stellte Andreas Mix , Head of Engineering, die Zielsetzungen und die Umsetzungsplanung im Hause BAT vor. Besonders der zentrale Einsatz der altholzbefeuerten Dampfkesselanlage stieß auf reges Interesse bei seiner Zuhörerschaft. Auch er verwies auf die schnell wechselnden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen zur energetische Effizienzsteigerung. Sie stellten eine große wirtschaftliche Herausforderung dar.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Werkrundgang, der im Anschluss auch die Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion bot. Aufgrund des positiven Feedbacks und des breiten Themenspektrums ist eine Fortführung der Veranstaltungsreihe geplant.